dies ich aus einem vor mir liegenden Journal , das über die Spülvl-
zeit geführt is t, sehe. Endlich möchte ich auch zu den Unbequemlichkeiten
des Hafens die Lage der Spühlschleuse ( 16 ) zählen
; denn sie liegt oberhalb dem Hafen und durfte also bey einem
frequenten Commerz nicht oft genug gebraucht werden-S. 238.
Auch strömte der Fluthstrom nicht in die Richtung der Hafen-
strafse aus. Doch diese Schleuse war auf eine totale Veränderung
der Hafenstrafse berechnet und angelegt.
Das Project der Verbesserung
der hydrotechnischen Anlagen ist zwar in einigen aber nicht in
den wesentlichsten Theilen zur Ausführunggeko-mmen, wir wollen
es jedoch kurz beschreiben. Die jetzige Hafenstrafse sollte aban-
donnirt und zugedammt werden, wenn man die neue Hafenstrafse
N°" 2, ausgeführt haben würde. Diese sollte die Richtung
nach Nordwest zu Norden bekommen. Ihre Mündung 2 , sollte
eine Weite von 3oo Fufs und sie selbst eine Weite von 120 erhalten.
Die Hafendämme sollten vorne aus einer Mauer und nach
der Hafenstrafse zu , aus einem durchsichtigen Holzbau , Fig. 1.
Tab. 67., der vier Fufs. über die Ebbe angehn und auf ein Mauerwerk
stehn sollte , bestehn. Zwischen demselben sollten massive
Pfeiler kommen, wie diefs im Grundrisse angedeutet ist. Hinter
diesem Bau sollte eine schräge Fläche 3. 3. angelegt Werden mit 8 F.
Böschung auf jeden Fufs Höhe, etwa wie die citirte Figur zeigt.
Die schräge Fläche wollte man, um solche gegen das Ausspühlen
zu sichern , mit Kiesel bewerfen oder auch mit Verzäunungen
versehn , Fig. 4. T. 67. Auf diese Weise würden «ich die in den
Chenal eingerollten Wellen durch die Clairvoies in den Räumen
ausbreiten können und ihre Höhe und Stärke verliehrenp S, 196.
Also wäre von dieser Vorkehrung für die Hafenstrafse und dem
Vorhafen 4 eine grofse Verbesserung zu erwarten gewesen.
Der westliche projectirte Häfendamm (auf der Karte punc-
tlrf) sollte bis zur jetziger Linie des niedrigen Meeres hervor.treten
und in der Hafenstrafse eine concave, meerswärts aber eine convexe
Form erhalten. Um mittelst dieser den Brandungen besser
zu widerstehn und mittelst jener dem Spühlstrome eine concave
Wand darzubieten , welche ihn anlockte, damit er die sich lagernde
Kiesel fortrollen könnte. Auch würde der westliche Hafendamm
, vermöge seiner Concavität, den Hafen und die Spühlschleuse
gegen die anrollenden Wellen besser gedeckt haben , als
wenn die Hafenstrafse gerädlinigte Wände erhalten hätte S. 197*
Der östliche Hafendamm sollte um So Toisen zurücktreten , um
den Schiffen eine solche Oefnung darzubiethen, die zum Einlaufen
alle Bequemlichkeit gewährte. Die Ingenieurs Lamblardie
und de Gessart waren , wenn ich nicht irre, die Projectgeber: sie
hatten in dem Local, wo die neue Hafenstrafse hinkommen sollte
Grundbohrungen gemacht und sich überzeugt, dafs daselbst nur
Kiesel und Sand bis zur niedriegsten Ebbe und tiefer herab lagen,
wie demnach hier eine Austiefung von 6 bis 8 Fufs unter dem
Boden Ä s jetzigen Chenals bewerkstelligt werden konnte. Auch
belehrte sie die Geschichte, dafs der neue Chenal offen und tief zu
erhalten sey ; denn vor einigen Jahrhunderten war das Meerufer
mehr landwärts gewesen und die Hafenmündung hatte sich zwischen
J c befunden ; also hatte die Natur einen Kieselstrand angelegt
, den die Kunst auch wieder abzuspüblen vermochte! Die
Hafenmündung hatten die Projectgeber nur 117S Toisen Von der
Spühlschleuse 16 entfernt; um die Hafenstrafse tief erhalten zu
können- Die Hafendämme würden zugleich zumZiehweg gedient
haben, wenn die Schiffe bey contrairen W in d mit Ankertaue ein
oder ausgezogen werden mufsten. Die Schiffe, welche bey hartem
Winde einliefen, fanden in dem Vorhafen 4 gleich eine W asserfläche,
auf der sie-sich bewegen konnten ohne an die Quayszu
stofsen. Ehe die Hafenstrafse ausgehoben war, liefs man den
Spühlbusen Nx0‘- i 5. ausgraben; so wie den Flofs-Canal Nr0‘ i 3 ;
denSehiffahrts-Canal Nt0‘ 10 und den hintern Hafen Nr°' 5. Bey
NtQ' 14. sollte noch eine Schleuse angelegt werden ; wie auch ein
Bassin Nr°' 6. und die Werfte Nrl>v 7. Bey 11 ist die Kasenschleu-
se vollendet und bey 12 zwey kleine vier Fufs weite Klappen, die