den Häfen von Dieppe , Ilavr.e und Trèport, rühmlichst bekannt
gemacht hatte , wollte er, bey dem grofsen Meerdamm von Cherbourg,
der W e lt etwas-Ausserordentliches sehn lassen (*).. Er
machte also den Vorschlag : achtzig durchsichtige, von Balkenwerk
construire Körbe, T. 58. F. 14., welche die Form eines abgekürzten
Kegels haben-, vor der Rhede von Cherbourg z.u versenken.
Es sollten mit der Basis je.zwey und zwey Kegel höchstens
18 Schuh;auseinander liegen. Fig. 4- Ihr Gipfel sollte sich.. 14.Fufs
über-die ordinaire Fluth e F. 3. erheben , und fünf Fufs über die
Springfluth ƒ Dann sollte jeder Kegel mit Steinen angefüllt werden
; und vom- niedrigsten Meer c aufwärts ein MauerWerk erhalten
, welches in Fig. 111. angedeutet ist. Damit die Steine nicht
heräusrollen konnten , so wurde das Sparwerk (**} inwendig mit
Bretter vernagelt. Man hoffte, dafs sich an das Holzw;erk eine
Menge Muscheln (***), Schaallhiere und Meergras ansetzen würde,
welches - gleichsa m die Kegel, mit einer Kruste umgeben
müfste-. Jeder Korb hatte eine Basis von 14° fr. Schuh im Durchmesser.
Der obere Diametcr betrug 60 Fufs, so w ie die verticale
Höhe und der Flächeninnhalt der Basis betrug demnach 1887.4
Quadrat Fufs.
Nordwestlich von Cherbourg war der Zimmerplatz bey A ,
worauf die Kegel gebaut wurden. In einem Kreise, dem untern
Umfange eines Kegels gleich, waren zwey Reihen 10 Schuh lan(*)
Die Zeitungen aller Nationen waren damahls, 17 83 bis 1786, voll Lobeserhebungen
von diesen Kegeln; man sprach von d e n s e l b e n ,in Süden
und 'Norden. Würde, wohl ein einfacher Steinbau so oft erwähnt worden
seyn? So interessirt immer dem Menschen das Neue.
(**) Das Holz war 8 Bis 12 Zoll kanntig und 22--bis'a6 Fufs lang. Das
Sparwerk-würde in einander gelascht. Es waren 180 aufstehende
Hölzer von denen je zwey miteinander verbunden waren., also ent-
• standen go Ribben für jeden Kegel.
(* * * ) Sie wurden ausgestreut, Cessart sagt nähmlich: i j \ l in einem
Memoire : L’on s’occupe1 maintenant à semer dans toute la circonférence
extérieure du cône beaucoup de moules 'vives qui seront baignées
de la-paer, qui s’attacheront à la charpente.
ger Pfähle eingerammt, worauf das Unterlager des Kegels gemacht
wurde. Während der Ebbe konnte nur gearbeitet werden, denn
man mufste die Fluth benutzen, um die Kegel flott zu bekommen,
also eine Baustelle wählen, die von der Fluth bespühlt wurde.
Ein solcher Korb hatte keinen Boden, wie wir aus den Figuren
3. 111. sehn, damit er sich bey ungleichem Meeresgrund doch ziemlich
horizontal setzen konnte. Alle H olz- und Eisentheile wurden
heym ersten Kegel gewogen, ehe man sie gebrauchte, um dasgan-
zeGewicht eines Kegels bestimmen zu können. In dem Zwischenraum
der zwo Wände des’Umfanges. , welcher dazu verschalt war,
wurden Steine gelagert , damit der Kegel bey der Eintauchun
schwer genug sey, um auf den Boden des Meeres zu sinken un
dem flutheijden-wogenden- und hebenden Meere zu widerstehn.
Dieso eingeworfenen Steine gibt Herr Cessart zu 194000 Pfund an,
und.das Gewicht eines solchen Korbes beträgt, nach dessen Rechnung,
P- Oq
1600000 Pfund.
Die Seiten des Korbes hatten eine Schräge von 7 Zoll auf jeden
Schuh Höhe. Das Holzwerk war so weit Eichen als derKe-
g^l über die Aequinoctial - Fluthen hervorragte , das andere war
von Buchen. Jeder Kegel wurde mit einer Gallerie, die in F. 14.
sichtbar ist, umkränzt. Von Seewürmern hatte man nichts zu befürchten,
denn die haben sich in dem Hafen von Cherbourg noch
nicht eingestellt. Whe sollte man aber einen solchen Ungeheuern
holen Körper 2500 Toisen weit im Wasser transportiren und in
einer Tiefe von vierzig Schuh versenken ?'
Von dem Versenken der Kegel.
Cessart hatte zu Havre mit der Transportation eines Kegels ,
welcher auf Tonnen gesetzt wurde , einen erwünschten Versuch
gemacht.
An dem Kegel wurden also 90 leere Tonnen, jede 12 Schuh
lang und 6 Fufs Durchmesser, Fig. 6. 7. 8. und zwar rund um denselben,
Fig. 14 mit sieben Zoll starken Tauen befestigt, welche
Tonnen 1900000 Pfund tragen konnten. Beym ersten Kegel waren.
im Innern des Kegels, in der Basis, dreyfsig kleinere Tonnen
I II . Band. . 2 9 ,