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dämme Westnordwest ist, und die zwo W in d e , mit denen der
Seemann dicht unter dem Winde (*) aussegeln kann , aus Nordwest
und Süden wehen; so hat er keine Beschwerden bey allen solchen
Winden, die zwischen diesen zwo Winden hlafsen , auszusegeln,
wenn er nemlich von Norden nach Süden steuert. Das Aussegeln
wird aber zum beschwerlichsten bejm Süd-Südwestwinde, weil
dasSchiff alsdann Südöstlich laviren mufs, um die«Bank E nach der
angedeuteten Linie gw zu meiden, die vor dem Hafendamm nach
Ostsüdost zieht. Damit dasSchiff diese nicht berühre mufs auf den
Kopf des nördlichen Hafendammes ein Ankertau um eine Erdwinde
befestigt werden vermittelst und der Steuerung es einen
Bogen rs, dessen Halbmesser die Länge eines Cabeitaues, d. i. 100
Toisen, gleich ist, beschreiben kann. Das Schiff wird auf diese
Weise in den Widerstrom hineingeführt, welcher es in den Hafen
bringt. Da es nun in diesem Creise durchaus kein Hindernifs antreffen
darf: so kann dieser Creifs als eine zwote Grenzlinie für die
Erweiterung der Hafenmündung, und also in Hinsicht der V erlängerung
des südlichen Hafendammes, angesehn werden. Also
kann sie bis zu dem Puncte x gehn.
Aus diesem Raisonnement sehn wir demnach, i"‘ dafs bey der
Anlage eines Hafens auf das Ein- und Auslaufen der Schiffe mit
gröfster Sorgfalt geachtet werden mufs, 2°- dafs bey der projectir-
ten Verlängerung des südlichen Hafendamnw lediglich auf den
fehlerhaften Zustand der Mündung, oder auf die darin liegenden
Kieselbank E gerechnet ist; und dafs also auch diese Verlängerung
weiter vergröfsert, und wenigstens bis zu 7.5 Toisen gebracht werden
kann , sobald die Erhöhung und Zunahme der Kieselbänke
von denen S. 4 i 3 vorgeschlagenen Kunstmitteln verhindert wird.
Alsdann werden diejenigen Schiffe, welche sich eines Ankertaues
bedienen, um in die Hafenstrafse einzulaufen, nicht um ein ganzes
Cabeltau den Bogen rs machen dürfen ; sondern dieses Tau
kann nach Maasgabe die Bank E abgeflächt ist, so kurzseyn, dafs
£ * ) D a s is t u n t e r e in em W in k e l v o n 6 f 3 o ' m i t d e r D i r e c t io n d e s W in d e s
s e lb s t. D ie F r a n z o s e n h e if s e n d a s : A lle r a u p lu s p ré s *
das Schiff einen Bogen von g nach w beschreibt, um nur nicht gegen
die nordwestliche Hafenwand anzustreichen.
Uebrigens ist es klar, dafs der Effect der Spühlschleuse, welche
bey I angelegt werden soll, desto gröfser seyn wird, je weiter der
südliche Hafendamm hinaus geht, u. wenn er selbst mit seiner Spitze
bis gegen w reichte. Der aus derSpühlschleus'e stürzendeStrom
würde ja alsdann eingeengt, und mithin dessen Kraft auf die Kieselbänke
verstärkt. Also müfs man diesen Hafend’amm so weit
verlängern, als es nur einigermafsen das Ein - und Auslaufen der
Schiffe gestattet, das ist jb Toisen. Jedoch nicht gleich anfänglich,
sondern nach Maasgabe die Kieselbänk E fortgespühlt und
weggeführt sind’/ und man den Effect der Seeuferbauwerke abgewartet'
hat. Also mag die erste Verlängerung des südlichen
Damms nur fünf und zwanzig Toisen betragen. Aber der Nördliche
bedarf keiner Verlängerung: denn er geht bis zum tiefen Fahrwasser
hiij^us.
Die Vorkehrungen um die Wogen in der Hajens trafse und dem
Hafen zu mäfsigen
verdienen besonders angezeigt zu werden. In den S. 196 aufgestellten
Grundsätzen ist angenommen, dafs die Hafenstrafse sich
Hafenwärts erweitern soll, um mittelst der gröfsern Ausdehnung
die W ellen u. ihre Erhebung zu mäfsigen. Dieser Grundsatz kann
bis gegen den Thurm Franz I. (bey L ) nicht ohne ungeheure Kosten
, die mit dem Abbruch der Mauern an beyden Seiten verknüpft
wären, in Anwendung gebracht werden; wohl aberweiter Hafenwärts.
Diefs ist auch durch die Seitenausdehnung des Hafens
O. P. geschehn.
Da bey den Häfen von Dieppe, Ostende u. e. a. Häfen die
durchsichtigen Holzwände einen erwünschten Effect hervorgebracht,
d. i., die Wellenbewegung in denHafenstrafsen gemäfsigt
haben , so schlugen die fr. Ingenieurs vor ; die Hafenwände von
Havre von 1 bis 2 und von 4 bis 3 , wo sie jetzt aus einer massiven
Mauer bestehn, abzubrechen; bebrückte durchsichtige Holzbauwerke
anzulegen; und hinter diesen dasTerrain I~1 bis zur niedrig