durch die Steinfugen , und nachdem sie ihre Höhe von i 3 F. 4 Z.
erreicht hatte stand das Wasser 5 F. 3 Z. über den Dockenflur,
welches selbst durch die nördliche -Mauer durchsickerte. Zum
zweytenmahl war nun diefs We rk verdorben, weil man sich nicht
hatte entschliefsen können den einleuchtenden Rath eines Smeaton
zu befolgen, jetzt erst wurde nach diesem vom Jahr 1789 die Docke
mit einem hölzernen Boden verbessert, und die Seitenmauern
wurden 10 Schuh verstärkt. Smeaton schrieb dies Durchsickern
dem Druck des Wassers unter dem Dockenflur zu, denn dieser
konnte des verkehrten Gewölbes wegen nicht nachgeben, mithin
hatte das Wasser seine Gewalt auf die Seitenwände angewandt.
Hieraus sehn wir also: dafs bey Gründung der Docken
die gröfste Vorsicht angewendet werden mufs, und wenn ich
mich gleich erst bey der Lehre von derConstruction der Schleusen
in das Detail der Gründung solcher und ähnlicher Bauwerke einlassen
werde, so habe ich doch hier die Nachtheile, die aus einer
fehlerhaften Gründung entstehn, nicht übergehn wollen. Der Boden
einer Docke mufs also entweder in einem hölzernen Kasten
aufgemauert werden , wenn man nicht Umdammungen anlegen
kann , Wie bey der Docke zu Toulon geschehn ist, oder er mufs
auf einen soliden Balken- und Pfahlrost aufgeführt werden, wie
bey den drey Docken zu Carracca bey Cadix und bey dem untern
Theil der Docken zu Brest, T. 64., geschah, oder die Docke
mufs auf eine undurchdringliche Steinmasse gemauert werden,
wie bey den Docken zu Carlscrona geschehn ist. Ein hölzerner
Boden ist nur darathsam, wo der Pfahlwurm nicht ist, und
wo man die Kosten scheut, um auf einen hölzernen noch eine
Steindecke zu legen. Solche Docken, die einen hölzernen Boden
haben, treffen wir zu Liverpool, Coppenhagen und Cronstadt.
Die erstere Docke ist im Jahr 1763 angelegt; die zweyte ist ziemlich
leck, und von der dritten fehlt es mir an-Nachrichten. Das
sicherste ist also immer auf den hölzernen Boden noch eine Steindecke,
von deren Construction ich beym Schleusenbau handeln
werde';, zü legen. Wiewohl ich nun b*s dahin das Weitere aussetzen
mufs, so will ich doch hier noch bemerken: daß der Umfang
der Docke und der Vorboden gleichfalls aufs sorgfältigste
mit einem Pfahl- und Balkenrost, so wie mit einem Plankenboden
versehn seyn mufs. Wenn die Docke in einen schlam-
migten Boden erbauet wird-, so ist es rathsam, rund um den
ganzen Bau eine doppelte Reihe Spuntplanken zu schlagen und
die Rostpfähle durch Faschinen-Sinkstücke zu rammen. In der
Mitte solcher Sinkstücke lege man eine Thonschicht und begiefse
die Oberfläche mit Trafs- oder Pozzelan-Mörtel; auf diese lege
man dann den Balkenrost und mauere die Gefache aus. In den
durch die Schwellen hervorstehenden Pfahlköpfen treibe man dann
Keile ein und säge diese Köpfe, den Schwellen gleieh, ab. Auf
den ersten Schwellrost kann auch noch ein zweyter rautenförmiggelegt
werden, doch ich will ja umständlicher über die Gründung
solcher Gebäude beym Schleusenbau handlen. Bey dergleichen
Werken ist es indessen ein unverzeihlicher Fehler, wenn
sie, im nachgebenden Boden, blofs auf ein horizontales Rostwerk
gelegt werden : denn die Seitenmauern drücken stärker auf
den Rost als der Flur , weil sie viel schwerer sind : daher mufs
dieser emporsteigen wenn jene sich senken. Im IV . Bande werde
ich hierüber Beyspiele anführen.
Von der Distribution und Lage der Schiffsdocken.
Die Schiffsdocken müssen dergestalt situirt seyn , dafs die
Schiffe entweder in den Hafen oder in Bassins eingelassen werden
können, wenn sie,so weit aufgebauet oder ausgebessert sind
um die Docke zu verlassen. So liegen z. B. die Docken in Carlscrona
vortreflich, weil sie alle an einem grofsen vom Meer durch
einen Meerdamm getrennten Wasserbezirk liegen, mit dem sie
rechte Winkel formiren. So sind auch die Docken zu Brest,
Portsmouth, Rochefort und Toulon sehr gut situirt.
Die Beschreibung einiger merkwürdigen Schiffsdocken
wird uns noch manche Aufschlüsse von dem Bau und ihrer
zweckmäfsigen Construction geben. Ich fange daher mit der Be