stehn vermochte. Er ward unterhalt und drohete, ohngeachtet
jährlicher und kostbarer Reparaturen, den Einsturz; ja man gab
den emplojirten Ingenieurs Schuld: dafs sie diese unzureichenden
Arbeiten ihres Nutzens wegen nicht aufgaben. Solcher Beyspiele
von dem Eigenutz der Directeure könnten wir mehrere anführen!
Endlich wurde das Gouvernement dieser kostsplitternden Arbeiten
, welche von den Wellen und dem Fluthstrom eben so schnell
in den Abgrund gestürzt, als sie aufgeführt wurden , müde; und
liefs einige Projecte zu einer bessern Methode entwerfen. Der Ingenieur
Don Thomas Munnoz, trug,' unter denen die Vorschläge
eingereicht batten , i. J. 1786 den Sieg davon. Er liefs längs der perpendiculairen
Mauer einen Steinwall mit einer grofsen Böschung
aufführen. In dieser Steinböschung legte er vorausstehende Höfter
von Steinkisten undSteinen an und vor der Stelle wo der Steinwall
liinkommen sollte, liefs er zuvor grofse mitSteinen gefüllte Risten
einsenken , die dazu dienen, das Abrollen der Steine von der Böschung
zu verhindern S. 214. Diese Arbeit wurde 1788 angefangen
und drey Jahre nachher beendigt, obgleich man nur während
der Ebbe arbeitete. DasSteinrevettement, welches 14 Millionen Piaster
gekostet haben soll, sehn wir in dem Plan angegeben, desgleichen
auch die Mauer, welche von Radix nach Sebastian geht. Diese
Werke haben dem Zwecke vollkommen entsprochen und die
Sturmfluthen schlagen gegenwärtig nicht mehr so hoch als ehemals
gegen den Rampart und die Häuser von Cadix, die sie erschütterten
und öfters mit Wasser bedeckten, weil die Wellen auf der
schrägen Steinböschung aufrollen und allmählig gebrochen und
abgemattet werden, S. 5.. r
Die Bay von Cadix ist ausgedehnt genug um jede Gattung
von Schiffen eigne Ankerstellen anzuweisen. V o r der Stadt in
einer gewissen Entfernung, ankern daher die Schiffe, welche aus
den europäisischen Häfen kommen. Mehr westlich, im Canal
von Tropadero, sind die Ostindienfahrer stationirt. Bey Puerto
Real hefinden sich die Magazine, Arsenäle, die Werkplätze für
Kauffahrdeyschiffe. Der Eingang von dem Flufs. Trocadero ist
von dem Fort Matagordo und Fort Louis vertheidigt und beyde sind
von dem berühmten Duguay-Trouin, erbauet. Das Feuer dieser
zwo Forts kreuzt sich mit dem Feuer des Forts Puntales oder das
Fort von San Lorenzo, In dem hintern innern Theil der Bay liegen
die abgetaakelten Kriegsschiffe vor Anker.
Die merkwürdigste Anlage für den Hafenbau findet man in
la Carraca. Hier steht das gut eingerichtete Gebäude für die Ga-
leerensclaven ; die Seilspinnerey von i2ooFufs lang und Marinies
wollen versichern; dafs hier die befsten Schiffsseile in Europa gemacht
werden. Dort sieht man auch ungeheure Vorräthe von
kupfernen Platten zum Beschlagen der Schiffe, welche die Spanier
von Schweden und Triest ziehn. V o r etwa 40 Jahren konnte
zu Carraca kein Kriegsschiff ausgebessert, viel weniger gebauet
werden , und um sie zu calfatern , mufsten sie auf Pontons gekiel-
holt werden. Der Inspector de Valdes zu Carraca verschafte seinem
Vorschläge, hier Schiffsdocken anzulegen, nicht nur Eingang,
sondern liefs ihn von 1785 an, während er Seeminister war,
bey aller Schwierigkeit des schiammigten Grundes, ausführen.
Die drey Docken wurden auf einen W a ld von Grundpfählen erbauet,
von denen ich kein Detail, welches gewifs lehrreich seyn
würde, zu geben vermag. Diese gesamm te Marine - Etablissemen ts
würden sehr gewinnen, wenn mittelst des Canals von Carraca oder
des Flusses St. Peter eine Wasserstrafse für Schiffe eröffnet würde.
Noch mufs ich des gemauerten Dammes oder derChaussee die
der Commandant Oreilly, der sich viele Verdienste um Cadix erworben
hat, erwehnen. Sie fängt bey Cadix an und geht bis Isle
de Leone. Der Ingenieur du Bournial hat sie aufgeführt, und sie
liegt etwa 60 Fufs über das Meer. Fischers Reisen pag. 385.
Bayonne Tab. 62. '
Der Hafen Bayonne, welcher von dem Flusse Adour gebildet
wird, liegt 2900 Toisen von dem Ozean. Wdewohl er ein
gemischter Hafen ist, so sind doch die Etablissements der Marine
von wenig Bedeutung. Sig beschränken sich auf einige am lin