Wind diesen Effect hervor. Auch ist dieses Meer fast beständig
vom Winde bewegt, wenn selbst die Nordsee^ und das Y , eine
spiegelnde Wasserfläche darbietet. Es mag dieses von dem Luftstrom
entstehn , welcher in der Oeffnung — zwischen der Nord-
und Südersee , die das Haarlemmer Meer macht — einen W e g
findet.
Die Schleusen hey Spaarndamm
sind folgende: Die Kleine-Schleuse. Sie ist zehn Schuh w eit, und
hat eine Kammer zum Durchschleusen kleiner, mit liegenden
Masten versehener, Fahrzeuge. Im Jahr 1519 wurde sie von der
Stadt Haarlem, welche sie unterhält, erbauet. Die zweyte
Schleuse (Kolksluis) ist die älteste. Anfänglich war sie nur für
kleine Fahrzeuge eingerichtet. Im Jahr 1492 wurde sie , nach
der Spaarne zu , neun Schuh verlängert. Endlich ist sie 1571 erneuert
worden. Sie hat jetzt eine Weite von 19 Fufs o,5 Zoll und
drey paar Stemmthore, nähmlich zwey paar Fluththore, erhalten.
Die Woerdensche Schleuse, welche 1363, von demjenigen
Antheil der Wasserschaft Woerden und dem Stifte Utrecht, welcher
nicht auf die Goudaische Yssel,- sondern auf den Leydsen
Rhein auswässert, mit Consens von Rheinland, angelegt wurde,
erhielt zwey Oeffnungen. Im Jahr 1611 wurde sie umgebauet;
bekam eine Oeffnung von zwanzig Schuh im Lichten und zwey
Fluth- Stemmthore. Die vierte Schleuse ist die Grofse-Schleuse.
V o r i 568 war sie kleiner , als gegenwärtig. Damahls wurde sie
erneuert, so dafs jetzt die gröfsten Schiffe,, welche nach Haarlem
gehn, durch sie passiren. Da sie zur Auswässerung von Rheinland
—• gleich den übrigen Schleusen — dient, so hat Rheinland
zu ihrer Erbauung J-beygetragen. Sie hat eine Weite von z 5
Fufs, und z'wey paar Fluth-Stemm thbre : ein Ebbethor und eine
Drehbrücke. Seit einigen Jahren ist ihr Boden schadhaft geworden,
und es hat jemand vorgeschlagen: dessen Oeffnungen mit
Torfstücken auszufüllen. Der Erfolg dieses Vorschlags ist indessen
nicht der befste gewesen. Die Schleuse bedarf daher einer wesentlichen
Ausbesserung.
Nach diesen vier Spaarndammer Schleusen kann aber keine
solche Wassermenge , aus dem Haarlemmer, fliefsen , als sie vermöge
ihres Profils durchzulassen fähig sind, da die Spaarne bey
Haarlem , die aus dem Haarlemmer Meer das Wasser nach den
Schleusen führt, nich t weit genug ist. Man legte daher beym Pen-
ningsveer zwey x3 Fufs breite Aufziehschütze, T. 4 t ., durch denen
das Wasser, mittelst der Spaarwouder Lye , aus dem Haarlemmer
Meer fliefst. Sie werden aufgezogen, so bald das Haarl.
Meer höher als das Y steht, also die Auswässerung , durch die
Spaarndammschen Schleusen, erfolgen konnte. Nachher zeigte
indessen die Erfahrung: dafs sie zu einer zweckmäfsigen Leitung
des Wassers nach Spaarndamm nicht hinreichten; zumahl da das
Bett der Spaarne sich erhöhet hatte, denn das über den Slaaper-
deich, B. II. S. 325. gefallene Seewasser deponirte in-der Spaarne
Schlick , indem es sich mit iem Wasser dieses Flusses vermischte.
Einen Schlick, welcher sonach aus der Mischung des süssen Wassers
mit dem Seewasser entbunden wurde: also ist die Erhöhung
des Slaaperdeiches schon in dieser Hinsicht nothwendig. W ollte
man demnach den Zuflufs des Wassers von dem Haarlemmer Méér
nach den-Schleusen bey Spaarndamm vermehren; d. i. dié Auswässerung
von Rheinland verbessern : so mufste beym Pennings-
veer die Oefnung Vergröfsert, d. i. eine Schleuse angelegt werden.
Diese Schleuse ist i. v.J. aufgeführt. Sie hat zwey Oefnungen, jede
von zwanzig Fufs, erhalten.
Die andere Auswässerung Rheinlands in das Y , ist, wie gesagt,
bey Halfwege, sie besteht aus drey Schleusen, die 1364
angelegt; nachher i 652 , und zum zweytenmahl 1724 erneuert
seyn sollen. Es sind keine Kammerschleusen und ihre Thore schla •
gen lediglich gegen das Y zu . Die westliche ist im Lichten 18 Fufs
weit und ihre Flur liegt 9 j- Fufs Unter dem Amsterd. Pegel. Das
Profil, oder ihre Capacität, beträgt 172,5 Quadr.-F. Die östliche
hat eine Weite von 18 Fufs und ihre Flur liegt 7A Fufs unter
dem Amst. Pegel. Ihr Profil ist = 7ï X 18 == i 3o5 Quadr.-F.
D ie mittlere Schleuse ist die Gröfste, ihre i Weite beträDg t zwanziDg