unvollständig sind, die ich also, meinem Plan gemäfs, nicht hätte
gebrauchen können.
Die Rhede und der Hafen von Neapel., T. 68,
verdient unstreitig unter allen italienischen Häfen und Rheden
gekannt zu seyn, denn nirgends an den Küsten Italiens ist eine
solche vortrefliche Rhede als diese. Sie ist von dem Lande und
von dem Vesuv gegen alle Nord-und Ostwinde, von den Inseln
Ischia und Porcida gegen die Westwinde, von der Landzunge
und der Insel Capri aber gegen Südwinde geschützt: also sind es
nur die Südwestwinde, welche ihr nachtheilig werden. Der Eingang
in die Rhede ist zwischen den Inseln Ischia und Capri.
Der Hafen von Neapel wird von dem Meerdamm, worauf
das Castel dell’ovo liegt, ferner von dem Flügel-Meerdamm, worauf
der Leuchtthurm steht, in einige Buchten abgetheiltj worin
die Schiffe während den Stürmen sicher liegen. In demselben ist
eine Tiefe von 4 bis 5 Brasses zu 5 Fu fs , wonach auch die Tiefen
auf der Karte bestimmt sind.
Der Hafen von Salerno Tab. 68,
welcher an dem Golf gleiches Nahmens liegt, wird von einem Meerdamm
gebildet, der ihn gegen die südöst- und östlichen AVinde
schützt. Auch ist er von der Erdspitze della Licosa gegen Stürme
aus Südosten gedeckt und deswegen nach dieser Seite offen. Er
hat nur eine Tiefe von 5 bis 10 Schuh und ist gegen die Westwinde
nicht ganz gesichert, wiewohl die Küste ihn dagegen einiger-
mafsen schützt.
Der Hafen von Messina Tab. 68,
ist mehr eine Anlage von der Natur als der Kunst, denn die hat
nur einen Steindamm aufgeführt, worauf das Schlofs St. Salvador
liegt, um des Hafens Eingang zu schmälern. So ist die Natur
immer woblthätig für uns Menschen: indem hier der Seemann in
der Meerenge von Messina eine Menge Klippen und Wirbel antrift
, findet er auch hier wieder einen sichern Zufluchtsort in die-.
sem grofseri und schönen Hafen und zu seiner Sicherheit hat
man den Leuchtthurm Faro erbauen lassen.
Der Hafen von Brindisi
am adriatiatischen Meer, Tab. 68. besteht aus einer Bay und zwey
Innern-Häfen, die mit dieser Bay mittelst zweyer massiven Hafendämme
, also mit einer Flafenstrafse, zusammenhangen. V o r
der Bay oder der eigentlichen Rhede, worauf auch grofse Schiffe
stationiren , liegt eine Insel, die aus Felsen besteht und mit dem
Fort-Fortino versebn ist. Da diese Felsen den Schiffen beymEin-
lauffen in dem kleinen Pafs gefährlich sind, so ist der grofse Pafs
die eigentliche Wasserstrafse.
Civita - Vecchio. Tab. 63 ;
ist unter den Häfen des Adriat. Meeres derjenige, den die Kunst nach
einem wirklich musterhaften Plane angelegt hat. Der Vorhafen
wird von zwey Steindämmen a b und c d gebildet und diese lassen
zwischen sich eine Oeffnung von 4 15 Schub, die mit zwey geschlossenen
Batterien b u.d vertheidigt wird. W e il aber die Südostwinde
in den Hafen hineinstehn und den Schiffen keine Sicherheit gestatten
würden, bey der weiten Oeffnung: so ist der Meerdamm e f
miteinem festen Thurm g, aufgeführt. Auf seinen Enden brennen
die Leuchtfeuer und er dient zugleich zu einer grofsen Batterie,
Mit dieser Distribution sind nun 2 wesentliche Vortheile erreicht
worden: nähmlich Ruhe undSicherheit im Hafen, und zwey Eingänge,
wovon der eine d/b e y Südost und der andere b e bey Nordwest
Winden vortheilhaft ist. Jene Einfahrt hat fünfzehn , diese
aber 28 Fufs Tiefe. Da der Küstenstrom S. 496. von Südost ankömmt,
so wird das Einlauffen der Schiffe in den südöstlichen Pafs
sehr erleichtert und es war daher zweckmäfsig, ihm die gröfste
Weite, die für d ie Schiffe i 5o Fufs bleibt, zugeben, wo die
nordwestliche Einfahrt nur 120 Fufs weit ist.
In dem Hafen ist eine Tiefe von 1 2 bis 1 5 F. und an demjenigen
Meerdamm auf dessen Ende das feste Schlofs c steht trifft man 18
Fufs Wasser.- Uebrigens kann die Ausdehnung dieses Hafensnieh