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 keineswegen  anmafsen:  dem Ingenieur,  welchem die Bauwerke anvertraut  
 sind,  einen  Rath  zu  geben,  sondern  meine  Absicht  geht  nur  dahin,  die  
 Anwendung von denjenigen Grundsätzen,  die  ich  aufstelle,  zu  zeigen. 
 Die  Neigung  mich  in  allen  Theilen  der  so  weitläuftigen  und  viel  
 umfassenden Wissenschaft  des Wasserbaues,  die  von  Gelehrten  in  andern  
 Fächern  noch  so  sehr  verkannt  ist,  zu  unterrichten;  dann  Andern,  die  
 sich  derselben  widmen, diejenigen Hülfsmittel,  deren sie zu  ihrem Studium  
 bedürfen,  zu  liefern;  ihr  selbst mehr Anhänger  und  Ausbreitung  zu  verschaffen; 
   ihr  Gebiet  zu  erweitern,  und  die  Vorthelie  die  sie  gewährt,  
 auszuspenden;  die  Zuversicht,  welche  ich  in  die Denkungsart  aller  Derer  
 die  eine  freymüthige  Beurtheilung  ihrer  Anlagen  nicht  scheuen  sollten,  
 setzte;  die  Gelegenheit  in  der Nähe  von Holland  angestellt  -v-‘  also  dieses  
 Land  der  Hydrotechnik  öfterer  bereisen  zu  können;  die  Unterstützung,  
 welche  Sr.  Hochfürstlichen Durchlaucht  der  Herr  LandgraJ  den Wissenschaften  
 wiederfahren  lassen,  und  die  darauf gegründete  Hoffnung:  die  
 Erlaubnifs  zu  erhalten,, auch  von  hieraus wissenschaftliche Reisen vornehmen  
 zu  dürfen;  die  von  dem  Rhein  angestellten  hydrometrischen Messungen; 
   und  endlich meine nicht unbeträchtliche Sammlung von Stromkarten,  
 die  ich,  gröfstentheils  auf meine  Kosten,  aufgenommen  hatte;  kurz  diefs  
 alles bestimmte mich:  dieses We rk ,  wozu  ich  seit zehn Jahren Materialien  
 sammlete,  anzufangen.  Ich lud  dazu— ‘ in  Gesellschaft des_jetzigen Herrn  
 Professors und Chaussée-Bauinspectors,  Kröncke,  zu  Giefsen,  der Anfangs  
 1796 zu mir gekommen  war,  um das  Practische  der  Flufsbaukunst zu stu-  
 diren- einige Hydrotecten  und Geschäftsmänner,  unter denen Manchem  zu  
 viel  Ehre  durch  diese  Einladung  erwiesen  ist,  welches  ich  lange nachher  
 erst  durch Arbeiten einzelner Aufsätze  und Schriften gewahr geworden  bin,  
 als  Mitarbeiter  ein.  Dadurch sollten  in  diesem Werke die Beobachtungen  
 und  Erfahrungen  mehrerer  Männer  deponirt  werden,  und  ich  bin  in  
 den zwo  ersten  Bänden  nicht ganz ohne  die Tbeilnahme  des Generalinspectors  
 Brünings,  und des  Inspectors  Conrad,  beyde  rühmlichst  bekannte  holländische  
 Hydrotecten,  geblieben.  Um  auch  allen  denen,  welche  solche  
 Beyträge einsenden würden,  die  dem  Plan  entsprächen,  als wirkliche Mitarbeiter  
 einen  Platz  einzuräumen,  und  hierdurch  ihren  Eifer  zu  vermehren, 
   wählten wir,  Hr.  Kröncke  und  ich,  die Aufschrift  auf  den  Titel  des  
 ersten  Bandes,  wodurch wir  uns  gleichfalls nur  als Mitarbeiter,  aber auch  
 als  Herausgeber bezeichneten:  denn wir hatten  dieHerausgabe  auf gemeinschaftliche  
 Gefahr  unternommen.  Was übrigens jeglicher  leistete,  und was  
 gemeinschaftlich  verfafst  wurde,  das  ist  in  der Vbrrede des  isten und  2ten  
 Bandes  angezeigt.  Auch  nachher,  als  Hr.  Kröncke  in  Giefsen  angestellt  
 war,  und ich den  zweyten,  so wie  alle folgenden Bände,  allein  übernommen  
 hatte,  habe  ich mich  auf den  aten Band  nur als Herausgeber genannt,  
 wiewohl  von  mir  bey  weitem  der gröbste Tbeil der zwo  ersten  Bände  ausgearbeitet  
 ist.  Aber  dieser  dritte  Band  ist—   aufser dem Auszuge den der  
 Hr. Professor Schmidt zu Giefsen  aus  dem englischen Werke des  verstorbenen  
 Sm'eaton  (narrative  of  the  Building of  the Edystone Lighthouse)  übersetzt  
 hat,  und  den  ich  zu  der  Beschreibung  p.  3i 2  bis  398 benutzt habe,  
 von mir allein verfafst,  und ich  glaube deswegen berechtigt zu  seyn :  mich,  
 Verfasser  dieses  Bandes zu  nennen.  Ich  hätte  dasselbe  auch  bereits  vom  
 2ten  Bande  thun  können :  denn  die  Bearbeitung  einzelner weniger  Abschnitte, 
   die  von  andern verfafst sind, benehmen Demjenigen,  der ein W e rk   
 gröfstentheils  bearbeitete,  und dessen mühvolle Herausgabe besorgte,  noch  
 nicht das Recht,  sich  als Verfasser  zu  nennen.  Wäre  das,  so würden  alle  
 Diejenigen;  die  andereSchriften  benutzen,  und  hie und  da Auszüge daraus  
 einscbalten,  die  z.  B.  bey  einer  Geschichte  sich der Worte  anderer  bedienen  
 müssen  und  die Urkunden mit  abdrucken  lassen, sich nie als  Verfasser  
 nennen-dürfen ;  auch  hat  mein Vorgänger,  Belidor,  die Memoiren  anderer  
 benutzt,  und  Bsyträge abdrucken  lassen,  und  wer hat es  ihm  verdacht,  
 dafs  er sich  als  Verfasser  Unterzeichnete?  Diese Erklärung hielt  ich  indessen  
 für  nothwendig,  um  Mifsdeutungen  zu  begegnen;  wozu  einige  Herrn —   
 deren Namen  ich  nicht bezeichnen mag,  und  die alles mögliche  angewandt  
 haben, um dieses mein  literarisches Unternehmen  rückgängig  zu  machen —   
 so sehr  fertig und bereitwillig sind.  Wenn  sie  aber  bedächten,  dafs dieses  
 We rk  die Frucht mehrerer Jahre,  der Aufwand  von  aller  meiner Zeit,  die  
 ich  den  Dienstgeschäften  abgewinnen  konnte,  beträchtlicher  mühsam  erworbener  
 Geldsummen,  welche meine Reisen,  eine Bibliothek,  dieSamm-  
 lung  von  Karten  und Zeichnungen  erfordert,  und  endlich  dem  anfänglich  
 aufgestellten Plan,  durch  Erfahrungen  und  Beobachtungen  zu  belehren,  
 getreu  ist:  so  würden  sie  sich  schämen,  auf  heimtückische  Weise  gegen  
 mich  zu  verfahren,  insbesondere,  wenn  sie  nicht  ableugnen wollen,  dafs  
 nicht die w asserbaukunst,  durch  Mittheilung  wirklicher  Bauwerke  sehr  
 gewinne.  W e r   aber  diesen  Intriguen  und  Ca-balen  Gehör giebt,  und  um  
 derentwillen  die Anschaffung dieses Werks abräth, wie diefs denn  geschehn  
 ist,  der  entzieht  eben  so  bereitwillig,  wie  diese  Herrn,  nicht nur meiner  
 Familie Dasjenige was ihr zufliefsen würde,  sondern  auch  der Wissenschaft  
 ihre Freunde,  Beförderer  und Unterstützung.  Ein bürgerlicher  und  literarischer  
 Raub! 
 Der Mann , welcher an  diesem Werke Verbesserungen zu machen sich  
 berufen  fühlt,  der  trete öffentlich  hervor,  und  ich  werde seine Waffe  nicht  
 fürchten.  Er  prüfe und  berichtige,  wie es sich  einem Manne  ziemt,  hierdurch  
 wird  die Wissenschaft  selbst gewinnen,  und  ich  werde  von  seinen  
 Einwendungen  Belehrung  und  Nutzen  ziehn.  W enn   sie mit  Beschei