für klein ausgegeben werden, sondern er ist, mit dem Innern Tlieil,
eben so grofs als der Vorhafen von HavreS. 423 : es können darin
also 146 Kauffardeyschiffe vor.Anker liegen , und das ist schon eine
beträchtliche Anzahl. Dieser Hafen Wird sonach immer denen
Päpsten die ihn anlegten und unterhielten einen bleibenden Ruhm
zusichern , wenn sie sonst ihre Regierung dem W o h l der Menschheit
widmeten.
Den Hafen von Ancona- Tab. 68 ,
haben die Päpste ziemlich gut unterhalten. Er wird von dem
Meerdamm a b und dem Felsen e gebildet. Der Triumphbogen
des Trajans steht bey b, ob derselbe bey den leztern Belagerungen
gelitten hat, ist mir unbekannt. Das Leuchtfeuer brennt auf der
Kirche vonCyriac, die auf einem Berge steht. Man kann vor Ancona
bey 20 bis 25 Fufs Wasser Anker werfen, und der Grund
besteht aus einem festen Schlamm. Indessen ist der Flafen voller
Steine, die die Engländer ehemahls hingeworfen haben und der
Schilfer mufs sich hüten, dafs die Kabeltaue nicht an dieselben beschädigt
Werden.
Bey dem Meerdamm ist der WeFftplatz , in dessen Nähe auch
die Fischer-Fahrzeuge , Tartanen genannt, Hegen, aber derselbe
kann nur zwey Schilfe fassen. Der Kay längs Ancona ist übrigens
zum Verkehr gut situirt und hat eine grofse Ausdehnung.
Hydrotechnische Beschreibung der Häfen in den Lagunen und insbesondere
von Venedig.
Die Lage von Venedig, und desjenigen Theils des Venetianischen
Meerbusens, in welchem Venedig liegt, ist für die Hydrotechnik in
mehr als einer Rücksicht wichtig. Die Anschlämmungen, welche
von denjenigen Flüssen die sich hier in das Adriat. Meer ergiessen ,
erzeugt wurden sind unter dem Nahmen Lagunen bekannt. Man
hat mit diesen Flüssen einige unzureichende Veränderungen vorgenommen,
die ich aus den Italienischen Schriften angeben könnte(*),
(.*) A u c h B o r e l li u n d M o n ta n a r i h a b e n d a r ü b e r im. I V t e n B a n d e d e r R a c -
c o l t a g e s c h r ie b e n .
wenn mir das nicht zu Weit führen würde : alle Nachforschungen
die ich darin anstellte , haben mich indessen überzeugt , dafs eben
diese Flüsse — der P o , die Etsch, die Brenta und Piave — noch
wesentlichen Verbesserungen fähig sind, sowohl in Rücksicht des
Landes selbst , als in Betreff der Lagunen und der Lage von Venedigs.
Zu wünschen ist es daher , dafs beydes: die genannten Flüsse
und die Lagunen näher untersucht und zum Gestand landesherrlicher
Verbesserungen gemacht werden mögen.
Venedig und die Lagunen sind vom Adriatischen Meer mit- '
telst des schmalen in mehreren kleinen Inseln getheilten Erdstriefens
den man die Lidos heifst, getrennt. Diese Inselreihe (dieLidos)
erstreckt sich von der Mündung des Flusses de Bronde bis zur
Landspitze unter der Mündung des-Flusses Piave und sie.ist es, welche
Venedig uiid die Lagunen gegen die Angriffe des Meers schützt.
Südlich beginnt sie eigentlich bey der Hafenmündung von Chioz-
za, die, wie der Hafen, etwa 16 Fufs tief ist und in welcher man die
Verschüttungen sieht, welche im J. 1335 in dem Kriege mit den
Genuesern, von den Venetianern, gemacht wurden.
Von Chiozza selbst will ich hier bemerken, dafs es, gleich
Venedig, mit Wasser umflossen ist, dafs von ihm bis zu der kleinen
Insel, worauf zwey Klöster liegen, eine steinerne Brücke und
von dieser Insel die tausend Fufs lange hölzerne Brücke bis Bron-
dolo führt.
Zwey Stunden nördlich Chiozza treffen wir in den Lidos eine
andere Oeffnung, an welcher der Hafen Malamocco, liegt, der
für den befsten Hafen in den Lagunen gehalten wird , und das will
nicht viel sagen. Um dies Urtheil zu rechtfertigen , w ill ich folgendes
aus dem Memoire, welches der Minister Forfait über die Lage
, die Lagunen, Häfen und das Seewesen von Venedig ver fafst,
und das Herr Burkhard in des Ilrn. v. 'Lachs monathlicher Cor-
respondenz (Januar und Februar) übersetzt hat, aufnehmen.
« Malamocco ist der einzige Hafen Venedigs für die Kriegs-
Marine. Man lasse sich aber nicht durch den Namen Hafen:verführen.
Einige schlechte, auf einer grofsen Fläche zerstreu te Hau