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schriebene Methode; einer andern Idee, die obere Steinlager durch
Verzahnungen an die untere zu befestigen , als minder beschwerlich
in der Ausübung vor. Uebrigens gesteht er, dafs er sich mehr
durch ein richtiges Tantonnement, als durch »«gestellte Calcula-
tion von der Festigkeit des von ihm äufgeführten Gebäudes überzeugt
habe.
Vom 25ten bis zum -agten August hatte die Mannschaft einen
harten Sturm auf dem Felsen auszustehn, welcher einige,
w erkzeuge und unbefestigte Steine von dem Felsen hinwegspühl-
te ; so unvorgesehn wird man öfters beym ’Wasserbau von den
Elementen überrascht ! Der bereits befestigte Bau hielt den Sturm
vollkommen aus , dafs man nicht die geringste Beschädigung daran
wahr nahm. Einer der versunknen Portlandsteine wurde mit
Hülfe des in Fig. 17. Tab. 54. abgebildeten Instrumentes wieder
hervor geholet. Die Arbeit gieng bis zu EndeSeptember glücklich
von statten , indem bis dahin die 9t« Lage von Steinen vollendet
würde.
Im December erhielt Herr Smeaton die unangenehme Nachricht,
dafs der grofse Schwimmer sowohl, als die kleinern , welche
die Stelle des Ankers bezeichneten fortgetrieben seyn. Man
setzte einen Preis von 5o Pfund Sterl. auf die Wiederfindung des
Ankers, aber aller angewendeten Bemühung ungeachtet, dauerte
es bis zum 1 iten May 1 y 5g , da durch ein besonderes dazu verfertigtes
biegsames Thau, die Anker mit der Kette und den kleinen
Schwimmer wieder aufgefunden, und die Neptunsbuise vor Anker
gelegt wurde. Der grofse Schwimmer war aber verlohren (*).
Der Bau auf dem Felsen wurde auch wieder angefängen,
nachdem das Magazinschiff mittelst einer 240 Fufs langen Kette
und zweyer Anker 200 Faden vom Felsen etablirt war; und am
5ten August war die 14« Steinlage, und damit der solide Grund(
* ) Die Anker von denen die Boye oder das Schwimmholz verlohren ist,
werden mit' dem sogenannten Fischtau welches mit Steinen oder auch
Bley beschwert ist um auf den Grund zu schleppen und das an beyden
Enden an Boote befestigt ist aufge&scht.
bau vollendet. Nun fieüg der Bau an, welcher den Eingang
und das runde Treppenloch ausmachte Tab. 53. xv. xvm. xxui. und
T. 52. Fig. 2. DenMittelpunctstein, welcher jetzt wegfiel, ersetzten
4 mit zackenförmigen Fugen zusammen gepafste Steine, die
gleichsam einen Stein bildeten , in dessen Mitte sich das Treppenloch
befand. Sie wurden nach den bereits befolgten Grundsätzen
durch hölzerne Nägel gegen das Aufheben, und durch Dollen von
hartem Marmor gegen das Auseinanderweichen gesichert. Die
Dollen oder Würfel machte Smeaton jetzt nur 6 Zoll stark, dagegen
verdoppelte er ihre Anzahl von 8 auf 16 über derEingangs-
thüre. Das letzte geschah , weil wegen dem Treppenloch mehrere
Dollen erforderlich waren , das erste, theils weil die nun kleiner
gewordene Grundfläche des Baues durch die 12 zölligen
'Würfel zu sehr wäre durchbrochen worden, andern theils weil
die horizontale Kraft des Wassers in einer Höhe von 12 Fufs
über der Spitze des Felsens nicht mehr so viel Gewalt ausüben
konnte.,, Vom 24ten August an wurden die Arbeiten durch Sturm
unterbrochen und der Treppenbau konnte erst den 24ten September
vollendet werden. Smeaton wünschte noch dieses Jahr das
untere Zimmer zu beendigen, um vorläufig den VFinter hindurch
eine Beleuchtung anbringen zu können. Er schrieb desfalls an
die Eigentümer und das Trinity-Collegium , und stellte den
Nutzen und die Möglichkeit der Ausführung seines Projectes vor.
Auf die steinerne Decke des Zimmers sollte eine Plattform von
W erkholz gelegt und diese mit einem getheerten Seegeltuch bedeckt
werden. In die Mitte der Plattform sollte der zur Hebung
der Steine dienende Dreyfufs aufgerichtet, und an demselben die
für die Neptunsbuise verfertigte Laterne aufgehangen werden.
Da Smeaton keine verneinende Antwort erwartete, so traf er im
Voraus die nöthigen Anstalten. Den 2 5ten September wurde
der Bau des ersten Zimmers angefangen. Das solide Fundament
mit Einschlufs der Treppenetage war 27 Fufs über die Spitze des
Felsens oder über die gewöhnliche Springfluthen erhaben, und die
Fläche des Baues hatte jetzt 16 Fufs 8 Zoll im Durchmesser. - Sechs