diese Häfen, und vorzüglich der Östliche Kriegshafen C, vollkommen
gegen das Bombardement einer Flotte gesichert sind , das ist eine
Frage , die ich nicht zu beantworten getraue.
Wenn die Karte, welche ich hier liefere richtig ist, und das
ich anzunehmen Ursache habe, denn sie ist unterKaiserl.Authorität
aufgenommen, so haben die drey Häfen sechs Eingänge vom Meer
zu, die eine grofse Bequemlichkeit darbieten, und die zwo Kriegshäfen
B Csind auch von dem Kauffardeyhafen A getrennt. W ie wohl
die Hafendistribution gut ist, so liefs sich doch der mittlere
oder der westliche Kriegshafen durch Abtragung des hervorstehenden
Ufers noch vergröfsern. Und um wie viel würde nicht das Etablissement
verbessert werden, wenn auf dem Platze, worauf das Palais
.E stand, die Seilspinnereyen, Baumagazine aller Art und Werfte
angelegt würden ? Doch vielleicht ist das alles hier schon etablirt!
Das Merkwürdigste für die Hydrotechnik ist der Canal def, welcher
nach der Schiffsdocke G führt; und die Docke selbst. Er-der
Canal-hat oben eine Breite von 100 und im Boden 67 Fufs und
seine Kays bestehn aus Quaderstücken. Die Tiefe ist 24 Fufs
bey der Mündung , und aufwärts wird nur 17 Fufs Wasser seyn,
weil es hinreichend für die gröfsten leeren Kriegsschiffe ist. Die
Docke und die Canäle , wurden 1719 angefangen und von dem
General Luberas i. J. 1762 vollendet. Der Hauptcanal heifst: Peter
der Erste und Grofse.
Die Schiffsdocke wird mittelst einer Dampfmaschine leer gepumpt,
wenn sie mit dem Thor ƒ verschlossen ist. Das ausgepumpte
Wasser läfst man (wenn meine Nachricht richtig ist)
in das Bassin L Wahrscheinlich steht die Dampfmaschine bey
g und bey c wird ein Aqueduct seyn, durch den man die Docke
wieder mit Wasser füllt, wenn das Schiff ausgelassen werden soll.
"Vielleicht ist noch bey b ein zweyter Aqueduct, durch dem das
Wasser aus das Bassin bis zur Meeresfläche abgelassen werden
kann, damit es, während das Schiff in der Docke gebaut wird ,
nicht faul noch stinkend werde.. Soll nachher die Docke mit
Wasser gefüllt werden, so darf man nur diesen Aqueduct öffnen.
Ist die Docke aber mit einem Pontonthor, wie die zu Toulon S. 269.
geschlossen , so kann das Wasser eben so wie zu Toulon in die
Docke eingelassen werden.
Billige Leser werden mir entschuldigen, dafs ich von diesem
Local nicht mehrere Notizen beybringe und Vermuthungen wage;
aber, aller angewandten Mühe ungeachtet habe ich dennoch zu bestimmten
Nachrichten nicht gelangen können, die aus Rufsland seit
einigen Jahren gar nicht gezogen werden konnten, wo man dergleichen
Dinge-sonderbar genug-als Staatsgeheimnifse betrachtete.
Mögen diese Vorurtheile, zum Nutzen der Wissenschaft, dort
zerstreut werden! dann werden wir auch von dem Hafen zu Cron-
stadt eine genauere Beschreibung erhalten. Diefs Wenige habe
ich geliefert um doch eine Idee von ihm zu geben. Sollte ich bessere
Materialien erhalten , so werde ich Gelegenheit nehmen, dieselben
in der Folge mitzutheilen.
Coppenhagen Tab. 63.
is t, in Hinsicht der Distributionseiner Innern-Häfen , Canäle,'
Werfte, Werkstätte, Magazine und der Rhede, als ein Muster
zu einem guten Hafen-Local aufzustellen: eine Voraussetzung,
die hoffentlich von dieser Beschreibung gerechtfertigt werden
wird (*). Der Kriegshafen, welcher doppelt so grofs als der Hafen
und das Bassin von Dünkirchen is t, liegt gegen Seebrandungen
vollkommen sicher und steht, mittelst der Einfahrt, mit der
Rhede in Verbindung, Daran liegen Werfte und Werkstätte
aller Art, wie ich noch näher anzeigen werde. VondemKauf-
fardeyhafen ist er mittelst einer Flofsbrücke 5. 6. abgeschlossen.
Der gesammte Hafenbezirk war ehemahls nur für Kauffar-
döyschiffe bestimmt, daher auch der dänische Nähme— Kioeben-
havn, das ist Kauffardeyhafen. — Jetzt erstreckt sich aber der
Kauffardeyhafen noch weit und geht bis zur Brücke k, so dafs
er einer der gröfsten Häfen ist, die eine Seestadt aufweisen kann.
( * ) Z u d en H i i l f sm i t t e ln , d e r e n ic h m i r zu d ie s e r B e s c h r e ib u n g b e d ie n e ,
z ä h le ic h v o r z ü g lic h L a n g ’s B e s c h r e ib u n g v o n C o p p e n h a g e n , d ie seh r
g e n a u .ist.