dere wird die Laterne nötliig seyn, um bey Nacht einlauffen zu
können , weil dieselbe und der Leuchtthurm die Richtung und
Lage der Hafenmündung genau angegeben wird.
Dieser neue Einfahrtsdamm f z wird nach derselben Con-
struction und Stärke aufgeführet werden müssen, wonach der
grofse Hafendamm am holländischen Seehafen Nieuwendiep
( B. II. S. 457.) aufgeführt ist. Seine Höhe würde ich aber
sechs Fufs über die ordinaire Fluth legen, damit er bey den Ae-
quinoctial-Fluthen in der 'Hafenmündung den Strom einengte;
mithin dessen Geschwindigkeit und Austieffungsvermögen verstärkte.
Vermittelst diesem projectirten Werke wird der Nordwestwind,
welcher den Sand anrollt, nicht mehr so wie ehemahls
in den Hafen hineinstreichen, die Schiffe werden darin also auch
ruhiger liegen und dem Sande, welcher von Nordwesten herkömmt,
wird der W e g versperrt seyn. Diefs ist mein Vorschlag,
den ich zur nähern Prüfung vorlege ; und ich will jetzt den des
Ingenieur Ferrageau kurz. erwehnen. Er hat nähmlich vorgeschlagen
: einen Spühlbusen und Spühlscbleusen anzulegen , auch
die Form der Einfahrtsdämme zu verändern; endlich das tiefe
Terrain, die goodloose Crique genannt, worin die Fluth eintritt,
mittelst eines niedrigen Werkes bey A B zuzuschliefsen. Er
machte den Anschlag zu diesen Arbeiten, und zur Verbesserung
der Hafen werke von Ostende, auf 8 Millionen Livres. Erwägt
man aber, dafs die Fluthmasse, welche sich in dem goodloosen
Crique ausbreitet, bey jeder Ebbe durch den Hafen strömt, so
dürfte man genöthigt seyn, dessen Zuschliefsung zu verwerfen.
Ja, man ist in Ostende derMeynung, dafs, da seit Anno 1780.
der Hafen an Tiefe abgenommen hat, die Abdämmung des 2 5oo
Morgen grofsen Catharinen -Polders, worin sich jede Fluth ausbreitete,
eine Mitursache der Versandung gewesen ist. Was aber die
Anlage einer Spühlschleuse betrift, so kann man den grofsen Nutzen
welchen sie gewähren wird nicht verkennen ; doch ich komme
jetzt auf
Die Werke des Hafens.
Von 2 bis B , unterhalb dem Fort Slykens steht eine Esta-
cade (*) Fig. 8. und cp Tab. 66, um den Canal von dem goodloosen
Crique abzusondern. Von E bis F liegt ein Steindamm der
ordinairen Fluthhöhe gleich. Von F bis G steht wieder eine Es-
tacade Fig. 9. Tab. 66. Bey U T S P und Q stehen gleichfalls
Estacaden. Von Q bis O liegt aber ein Steindamm auf einer Unterlage
von Fasehinenbau, welcher gröfstentheils der ordinairen
Fluthhöhe gleich ist. Von Y bis X, und von W bis V gehen zwey
solche Queerdämme. Auf der rechten Seite des Hafens oberhalb
H ist der Deichfufs und die Dossirung mit Ziegelgraus gedeckt,
wozu man einen Theil des Schuttes von der von den Engländern
gesprengten Slykensen Schleuse genommen hat und diese Zieget-
graus-Beschüttungist sehr zweckmäfsig. Von H bis K steht wieder
eine hölzerne Estacade, von I bis L liegt einSteindamm der ordinairen
Fluthhöhe gleich. Von LbisJVsteht ein Holzbau, dessen
Profil, in Fig. 10. Tab. 66. gezeichnet ist. Er ist nur vorne verschaalt,
sonst besteht sein Inneres, einige Fufs unter der ordinairen
Fluthhöhe, aus einem Faschinenbau. An der östlichen Seite ist
er von L bis M mit einem kleinen Schlickdämmgen, welches mit
Stroh bekrampt ist, und das der ordinairen Fluth gleich liegt, versehen.
Von M bis N liegt an dieser Seite eine Steindossirung.
Ander westlichen Seite geht noch von dem Leuchtfeuer (Phare)
ein Höft bis O dessen Profil in Fig. 6. Tab. 5y. gezeichnet ist.
Sein Obertheil besteht aus einem durchsichtigen Holzbau. Dieses
Höftes Seitenpfähle A A. stehen etwa 1 Fufs auseinander und
es ist anmerkenswerth , dafs dieselben so wie fast alle- äussere
Pfähle an den Seehöftern vor dem Ostender-Seedeich, ob sie gleich
mit kleinen Schaalthieren umgeben sind, von dem beständigen
Anschlägen der W e llen , an ihrer Stärke viel verlohren haben.
U) Die franz. Ingenieurs nennen dergleichen Holzwerke, die im Innern
nicht ausgefüllt sind und die aus Pfahlwerk bestehn Estacaden ; wenn sie
nähmlich zum Anlegen der Schiffe dienen. Sind es blofs Hafemvände,
so nennen sie. solch e Werke ouvrages ä clair-voie..
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