beschwerlichen Proceduren, überdas Durchwässern in der Zype |
Rücksicht genommen hätten, sondern nur auf eine zweckmäfsige-
re Auswässerung von Schermeers-Busenwasser, mittelst dem Erweitern
jener Schleuse, ohne dafs der Type seihst ein anmerkungs-
werther Nachtheil zugefügt werde. Auch sey in Hinsicht der Entlastung
(Auswässerung) von Schermeers”-Busenwasser: J. 176
die Grofse-Schleuse, auf gemeine Landes-Kosten, für ^2000 Gulden,
reparirt worden. Selbst die Deichsregenten der Zype hätten
in ihrer Bittschrift vom July 1790 beyde Schleusen -— die
Grofse-Schleuse und dasZyper-Schleuschen — für Auswässerungs-
Schleusen eines grofsen Theils vom Noorder-Quartier (Nordho'R
land) erkannt. Die Sachkundigen hielten sich also verpflichtet:
solche Vorschläge zu entwerfen, die den Abflufs des Wassers,
nach der Grofsen - Schleuse, befördern werden, und in dieser Hin^
sicht hätten sie die Vergröfserung derKleinen-Zyperschleusevorge-
Schlägen ; oder die Erbauung einer zwoten Schleuse in deren Nähe.
Auf den zweyten und dritten Einwurf erwiedern sie:-j« Es sey
ja durchaus ihre Absicht nicht, eine Erhöhung des Busenwassers
in der Zype zu bewirken, und mit Recht vermuthen sie, die
Deichsregenten der Zype würden wohl die Sommerdämme längs
alle den Gräben und Fahrten nicht vernachlässiget haben; das
hohe Busenwasser, welches, während den Sturmwinden, nicht
durch die Seeschleüsen auswässern könne, würde also keineswegs
über die Dämme treten; zumahl da es nach genauen Untersuchungen,
die Höhe von 14 Zoll über den Amst. Pegel nicht erreichte.
Ueberdem werdeaber immer der Zyper-Busen früher als die Koe-
diker-Vaart erniedrigt, weil er der Auswässerungs^Schleuse - der
Grofsen-Schleuse - näher als dieser Fahrt ist.
Würde nun die Frage aufgeworfen : was sich alsdann zutragen
müsse, wenn das Zyperschleuschen um zwey Drittheile ver-
gröfsert würde ? Nichtsanders «sagen sie" als dafs bey den ordi-
nairen, wie bey ausserordentlichen Auswässerungen', ein Drit-
theil Wasser aus der Koedycker Vaart durch die Zype nach der
See abfliessen werde (*). Es wären also weder Vergröfserung der
Busen , Erhöhung der Kadeiche, noch mehrere Wurfradmühlen
nöthig. Auch müsse die Zype bey trocknener Sommerszeit, sobald
das Zyperschleuschen vergröfsert wäre; süsses TrinkwaSser aus
Schermeers - Busen erhalten, welches sie jetzt entbehrt.
Wenn ich nun erwäge: 1°' dafs die Vergröfserung des Profiles
von dieser Schleuse so lange schlechterdings nicht die mindeste
AnschwellungdesZyper-Busenwassershervorbringen kann, als
ihr Profil, das Profil der Grofsen-Schleuse und der übrigen drey
Schleusen an Gröfse übertrift oder doch wenigstens dem Profil
des Zyper - Canals gleich wird. 2°‘ Dafs der Abflufs des Zyper-
busenwassers lediglich von der Grofsen-Schleuse und dem Reinhalten
der Zyper-Vaart und von dessen Tiefe, welche wenigstens
den Schleusendrempel von der Grofsen-Schleuse erreichen sollte,
abhängt. 3° 'Dafs dieKleine-Zyperschleuse, in dem übelsten Fall,
wenn die Koedyker-Vaart zu hoch anschwellen sollte , nicht
nachtheilig ist, weil das Wasser aus der Zyper-Vaart über die
Sommerdämme nicht überläuft , indem diese Schleuse mittelst
Schützen verschlofsen werden kann : so ist es allen hydraulischen
Grundsätzen zu wieder , wenn man die Erweiterung dieser
Schleuse, als einen absoluten Nachtheil für den Wasserstaat
der Zype erklären will. Insbesondere da die Eigner dieses Polders
verpflichtet sind: ihre Kadämme zu einer solchen Höhe zu erhalten,
die vorher zu 14 Zoll Amst. Pegel bestimmt wurde. Und
müfsen die Deiche, eines und desselben Busens, nicht in einem
Horizonte fortlaufen? Sollen nicht alle Gräben und Canäle in der
Zype , wie in jedem gut hydrotechnisch verwalteten Polder ,
rein gehalten werden? Ich habe es aber leider selbst in den Jahren
1791,95 . und 98. gesehn: dafs mehrere Canäle und Gräben in
Holland sehr verschlammt, mit Schilf und Wasserpflanzen verwachsen
waren. In eben solchem verwahrlofsten Zustande war
(*) Diese Bestimmung wird sich wohl auf das Verhältnifs des Profils der
Koedyker Vaart zum Profil der Kleinen-Schleuse beziehn.