■ wasser zu 3f Zoll Amst. Pegel auf. Würden also i 3 Streichmühlen
, zu Aardswoude, in dem sie das hohe Busenwasser zu 2 bis 3
Fufs aufmahlen, nicht durch die Schleuse das Wasser vonRaax-
maats-Busenin die See auswässern ? Stehn sie aber an der südlichen
Seite von dem Huygenwaard, so können sie selbst nach dem Zeugnisse
der Deichsregenten, bey Südwest-und Westwinden', von
keinem Nutzen seyn..» «Wenn man nun” sagen sie weiter erWSf
wägt: dafs bey Aardswoude, wenn die daselbst liegende Geestmeer
Schleuse, erweitert ist , und die Streichmühlen angelegt
seyn werden, das überflüfsige Busenwasser beständig einen Aus-
flufs in See findet, nicht nur bey Südwest und AVest, sondern
auch bey Nordwest, Nord und Ostwinde; so ist die Versetzung
der i 3 Streichmühlen gewifssehr vortheilhaft. Ja, selbst das Busenwasser
von Norden nach Süden, vermittelst des Nordwindes
getrieben, ist nur 4! Zoll höher , als Raaxmaats-Busenwasser, befunden
, welcher Unterschied dem Huygenwaard nicht nachtheilig
seyn kann.
Die Unkunde der Deichsregenten des Huygenwaards von dem
Wasserstaat ihres Polders , und von dem Vermögen ihrer Wurf-
radmühlen wurde von allen ihren Behauptungen bewiesen. Angenommen:
dafs das leztere hohe Busenwasser vom Dec. lyp i.zu
3| Zoll über den Amst. Pegel gestiegen sey, würden da nicht alle
Wachtthüren (die Axen der Mühlen liegen immer höher) von eilf
Wurfradmühlen in dem Huygenwaard im Durchschnitt i 4f ( oder
die höchsten 17J und die niedrigsten 11 Zoll) über den Amst. P.
stehn ? Dies beweifst, wie mangelhaft alle Angaben der Deiebsre-
genten sind; sie hatten die Höhen der Wachtthüren im Mittel zu
3 Zoll Amst. Pegel angenommen); wie falsch und unanwendbar
sind also nicht ihre Schlüfse!
Es ist anmerkenswerth , dafs alle diejenigen , welche dieEin-
würfe, gegen den Verbesserungs-Plan des Wasserstaats von Nordholland
, aufstellten, immer davon ausgiengen ■ dafs nach demselben
die Busenwasser erhöht werden sollten, da doch das Gegen-
theil statt finden wird. Die Sachverständigen wollen ja durchaus,
wie vorne gezeigt ist, die Abzugs - Canäle , die Schleusen und Brücken
erweitert und vertieft, und also das Busenwasser schneller
abgeführt, folglich erniedrigt wissen. Bey diesen Maasrcgeln läfst
es sich aber dennoch sehr gut gedenken, dafs es nöthig sey, um
das Ueberlaufen des Wassers über die Deiche und das Durchsickern
zu verhindern,, die Dämme zu verstärken, sie 20 Zoll Amst.
Pegel zu erhöhen, und zu 9 bis 14 Zoll zu conserviren , ohne dafs
mit dieser Deicherhöhung einegröfsere Höhe des Busenwassers verpaart
seye. Wenn ich diese Raisonnements auf das Local anwende;
die Kosten, welche die Versetzung der i 3 Streichmühlen erfordern,
wobey die vorhandenen kein sonderliches Ersparnifsbeym
Bau seyn würden , erwäge; und endlich, alle die Widersprüche
die dieser Versetzung entgegengestellt sind, so dürfte es gerathen
seyn , die dreyzehn Streichmühlen stehn , und anfänglich bey
Aardswoude, etwa nur sechs neue erbauen zu lassen, die sodann
schon in einem Monathe t2 Millionen Cubik-Fufs Wasser und
mehr aufmahlen, und von einer solche Wassermasse Schermeersbusen
befreyen würden. Alsdann wäre freylich zu untersuchen;
wieviel die Geestmeers Ambagts-Schleuse erweitert werden mufste:
Vielleicht ist sie noch grofs genug, um diese gröfsere Wassermenge
abzuführen : denn die Geschwindigkeit des durchströmenden
Wassers würde sich auch vermehren , weil es aus dem
höhern Sammelbusen abfällt. Es dürfte sonach thunlichseyn: erst
den Effect der Streichmühlen, und der Scbleusengäiige abzuwarten
, bevor man zur Erweiterung und Senkung der Schleuse schritte.
Um mich nun, über das Erhöhen der Busendämme kurz zu
fassen , und die weitläufigen Einwürfe, welche Zaandam, gegen
das Erhöhen ihrer Dämme aufgestellt hat, nicht zu berühren , da
sie von keinem Belange sind;, so w ill ieh nur anmerken: dafs-
wenigstens die Dämme längs der Zaane auf 7A Zoll über den Amst.
Pegel, als die mittlere Höhe des Wassersvon 1789,. liegen sollten:
Warum wollte man nun das Ganze , wegen dem Nachtheile
, den einige einzelne Bürger leiden , vernachlässigen? Kann
man diese nicht entschädigen? Ja,, es wird immer nöthig bleiben,.
III. Band. 20..