den über der Ebbe ist. W o aber der Unterschied 'von Hoch und
Niedrig-Wasser 17 Fufs beträgt, welche Wasserhöhe für leere
Kriegsschiffe vom ersten Range hinreichend ist, da werden die
Thore während der Ebbe mit Gangspillen geöffnet und verschlossen.
Beym Verschliefsen kommt in der Fuge- Friefs und Wachstuch,
und die Thore werden scharf zusammen gewunden, damit
das Wasser nicht durchsickere. Es würde gewifs zweckmäfsig
seyn, wenn man die Thore mit in Firnis getränktes Leinwand
überzöge, denn die Holzfugen lassen doch immer etwas Wasser
durch.
Wenn in einer mitStemmthoren versehenen Docke ein Schiff
hineingelassen wird, so öfnet man Riese Thore bey der Ebbe , das
Schiff steigt bey der Fluth in die Docke , und nach dem "es über
die Stapelblöcke gewunden und gerichtet; die Spreitzung vollendet,
auch die Fluth abgelauffen is t: so werden die Thore zugewunden.
Soll das Schiff nach vollendeter Ausbesserung aus der
Docke gelassen werden, so läfst man sie-durch Seitenafjueducte voll
Wasser und öffnet dannbey der Fluth die Thore, wenn das Wasser
vor und in der Docke horizontal steht. In einem Hafen, wo keine
Ebbe und Fluth ist, mufs beym Trockenlegen der Docke das
W rasser mit verticalenPasternosterwerken oder mittelst der Dampfmaschine
ausgescböpft werden. Die erstere werden bey der Docke
zu Toulon , die zweyte wird bey den Docken von Cronstadt und
Carlscrona gebraucht.
Bedient man sich des Pontonthors, welches da, wo keine
Fluth und Ebbe ist, dem Stemmthore vorzuziehen ist, so wird es,
nachdem das Schiff in die Docke eingelassen ist, über die Fugen,
die in den Seitenwänden gebracht sind, geführt; mit Ballast dergestalt
beschwert, so dafs es zwischen den Fugen, die sich unten
nach der Form des Pontons nähern , heruntersinkt. Seine lacken
müssen zuvor mit Friefs beschlagen seyn, welches nach der Aussen
-oder Wasserseite hervorsfeht, damit es noeh mittelst einer eisernen
Stange, um die die Frieskante fest ist, nach derFuge hingezogen
werden kann. Diese eiserne Stange sollte in einen an der
Schwelle befestigten Ring gestofsen und über der Oberfläche des
Wassers, in einen Haken eingelegt werden. Auf diese Weise
könnte die Fuge worin das Friefsstück gezwängt ist auch noch
mit Wachstuch gefüttert seyn. So wie nun die Docke geschlossen
is t , wird das Wasser durch Maschinen ausgeschöpft. Soll das
Schiff aus der Docke gelassen werden , so nimmt man die Gewichte
aus dem Ponton (*) , und alsdann steigt es, vermöge des hydrostatischen
Druckes, in die Höhe; das Wasser strömt also unter
dasselbe weg in die Docke, nachMafsgabe man die Gewichte wegnimmt,
welches mit Vorsicht geschehen mufs, damit nicht mit
einmal der Strom zu heftig wird. Zur Vorsicht werden mehrere
Fugen in die Seitenmauren gemacht, damit wenn noch ein Ponton,
während es eingesezt ist, schadhaft würde , noch ein zweites
eingesezt werden könne. Auch wird auf diese Weise der innere
Dockenraum, nach derGröfse des Schiffs, durch das Einsetzen der
Pontons in die vorderen oder hinteren Fugen bestimmt, welches
der Grundrifs der Docke zuToulonT. 60. durch dieFugen 1.2. 3 .4 .
deutlich zeigt. Unter allen Docken werden diejenigen in Carlscrona
die besten seyn, denn sie sind in einen Fels ausgehauen,
und für 3"2 Schiffe bestimmt: also sollen es 32 Docken seyn, die
man hier anlegt. Der Boden wird von Granitblöcken in Pozzola-
ne gemauert u. die Hauptöfnungen dieser Docke werden gleichfalls
mit Pontonthore geschlossen, welche aber mit Wasser gefüllt
werden, um sie zu senken. Es gibt auch eine Methode, die Schiffsdocken
dem hydrostatischen Druck des Wassers zu entziehen, wenn
z. B. ihr Boden dem Wasserspiegel des Hafens gleich gelegt würde.
Alsdann müfste aber die Docke mittelstMachinen, z. B. der Dampfmaschine
oder mittelst eines, 16 -bis 17 Fufs höher als der Dockenflur
liegenden Flusses gefüllt werden , und die Stemmthore nach
dem innern der Docke zu gehen ; vor der Docke müfste noch eine
Schleusenkammer 17 Fufs unter dem Wasserspiegel des Hafens*lie-
("') Dasselbe kann auch mit Wasser gefüllt, und dann wieder leer gepumpt
werden, es ist aber wohl besser es leer zu lassen, weil die Beschädigungen
schneller ausgebessert werden können.