ander lag , einen Bau, von Faschinen und Holzwerk (T. 66. Fig.
16 und io) zusamroengesezt.-und jeder Damm war nach dieser Art,
auf eineLänge von 55o Toisen construirt. DieMündung des Che-
nals hatte bey 6 das Fort Chateau de bonne esperance genannt,
und bey 3 das Fort' Chateau le Verd. Diese Forts oder geschlossene
Küsten - Batterien waren aus einem Holzbau aufgeführt,
den man kurz vor der Schleifung 4n ein Mauerwerk zu verwandeln
willens war , Weil er den Brandungen nicht widerstehn
konnte. Jedes dieser Forts war mit dreifsigKanonen besetzt. Das
Fort Risbanc(7) umschlofs Casernen Magazine und Cisternen,
und war mit 46 Feuerschlünden versehn. Das Fort le Blanc (8)
war für 20 Kanonen bestimmt. Das Fort de Revers (10) konnte
zehn Kanonen aufnehmen. Diese drey Fürts waren von Mauerwerkeinige
zwanzig Fufs über die tägliche Fluth hoch aufgeführt.
Die Batterie le Chateau Gaillard (9 ) bestand aus Zimmerwerk, und
fafste 12 Kanonen. So war demnach die Vertheidigung der Ha-
fenstrafse und der Küste beschaffen. Hierzu gedenke man Dünkirchen
stärker als jetzt befestigt und dafs die Gegend mittelst den
Canälen von Bergen, Moeres und St. Omer unter Wassessgesetzt
und unwegsam gemacht werden kann (_*); so- hat man eine Vorstellung
von der Festigkeit dieses berühmten Platzes.
Ausser'der künstlichen Hafenstrafse und den Canälen bestanden
die-Werke welche uns vorzüglich interessiren aus dem 1689
angelegten Bassin (a ) in welches mittelst dergrofsen 42 Fufs weiten
Schleuse (c) das Wasser zu einer für die Kriegsschiffe nö-
thigen Höhe gehalten werden kann. Diese Schleuse und die
Schleuse von Bergen (&) sind die gröfsten welche hier gebauet
wurden. Die letztere ist 26 Fufs weit, hat doppelte Stemm-
thore und macht eine Schiffabrts- und Spüblschleuse zugleich.
Belidor führt an: dafs sie den Hafen und die Hafenstrafse auf eine
Länge von 1600 Toisen von 1701 bis 1710 gespühlt und den
(*) Dazu dienten die Schleusen auf den Canälen, als die Berger - Schleuse
(.6) , die Schleuse bey ( m) und die Schleuse Moeres (/:) so wie eine
Stäuschleuse , welche bey p lag.
erstem i 5 Fufs vertieft habe. Mit aller-möglichen Ehrfurcht gegen
Belidor erfüllt, zweiffle ich doch an der Richtigkeit dieser
Angabe:, denn fürs erste ist diese Distance, (wie ich bereits anführte)
nur 14 4 4 Toisen und dann ist sie auch- noch bey dem
krummen Wege des Hafens zu lang als dafs ein Spühlstrom ,
welcher nur höchstens acht Fufs über den Schleusenboden im
Spühlbusen , das ist im Canal von Bergen, der Landschaft wegen,
aufgestauet wird, den zähen Schlamm, den ich im Hafen und
Chenal gesehn habe, fünfzehn Fufs tief fortreissen konnte. Der
flüchtige Sand , woraus der Boden des Chenals anfänglich bestand,
mag wohl fortgeschwemmt worden seyn, aber gewifs nicht der
Schlamm, welcher sich nachher in dem Hafen und dem Chenal
ansetzte. Auch lehrt die Geschichte: dafs man die Spühlung der
Schleuse von Bergen bey weitem nicht zureichend fand: denn es
wurde noch angelegt, 10'eine Spühlschleuse (k) auf dem Canal
von Moeres. 2°- Bey s (*) seitwärts wurde in dem Bären des Festungsgrabens
die Fluth durch eine Schleuse mit Fallschütze eingelassen
und bey o ergofs sich diese Fluth durch eine Spühlschleuse
mit einem Drehthore in den Chenal. Diese im Jahr
i.yio angelegte Schleuse o sollte also die Hafenstrafse reinigen.
3°- Auch bey l sollte eine Spühlschleuse angelegt werden um mittelst
des Canals, der von St. Omer kömmt, (man nennt ihn auch
den Canal von Bourbourg) den Hafen tief zu erhalten; endlich
wollte man 4|®diese nähmliche Absicht — die Spühlung— mittelst
der auf dem Canal von Furnes angelegten Aufzieh - Spühlschleuse
m von 8 Fufs Oeffnung befördern. Hätte man wohl so vieler
Spüldschleusen bedurft, wenn der Effect des durch die Berger
Schleuse kommenden Spühlstromes so mächtig gewesen wäre,
als ihn-die Nachricht, welche Belidor benutzte, festsetzt?'
Von dem Hafen und dem Bassin welche mit einer Mauer
von Quadern , auch an einem Theil von einer Holzwand, revet-
tirt war, und von den Schleusen, kommen wir auf die andern
(*) In s liegt jetzt eine Schleuse mit Iüapschiitze, welche die Fluth zu-
riickhält.