Diegrofse Sandplatte r, welche gröfstentheils entstand seitdem
das W e rk b d aufgeführt ist, (welches die Karte des Landmessers
Aartz beweifst) zeigt offenbahr, dafs von dem Fluthstrom, aus
dem Borregat kommend , in die Oeffnung w d nur wenig Strom
einfliefst. Ueberhaupt scheint es durchaus nothwendig zu seyn,
dafs in dem Hafen, wenigstens während den Springfluthen , ein
Strom hervorgebracht werden müsse , um ihn tief zu erhalten.
Da die Oeffnung d w zwischen den Bauwerken 75 Ruthen beträgt,
so wird dieser Zweck erreicht werden, wenn an den grofsen
Buschstein-Damm von 2 bis 3 eine Länge von 75 Ruthen, bis zur
ordinairen Fluth, abgeflächt wird , damit die Springfluthen in den
Hafen wirksam seyn können. Näher nach b darf die Senkung
2 3 sich nicht erstrecken , weil der senkrechte Ueberfall sonst das
Buitenfeldzwischen D b angreiffen wird. Sollte das Wasser, welches
über den gesenkten Theil 2 3 fallen wird , auch eine Ab-
schälung bei D verursachen, so ist solche leicht zu decken. In
diesem gesenkten Theil müfste freilich die Oberfläche und Dossi-
rung mit Steingraus, und einer Ballaststeindecke darauf, versehen
seyn. Und sollte je dieser Vorschlag ausgeführt werden, so müfste
auch der übrige Theil des grofsen Busch-Steindammes mit Ballast-
Steinen bedeckt bleiben , weil die Geschwindigkeit des Stromes
vermehrt werden würde.
Die Masse des in den Hafen einlaufenden Fluthstromes müfste
mittelst eines Flügels dz vergröfsert werden, um des Hafens
Tiefe zu vermehren.
V o n diesem Entwürfe möchte ich die besten Wirkungen : einen
guten Seehafen , und die Abflächung der Platte I I ., in der
Nähe der Mündung wd, erwarten. Die Mündung selbst aber
könnte man — um den Hafen gegen südwestliche Sturmwinde
zu decken, noch enger machen;, das Werk 0 w, verlängern,
wenn es fröthig und nachdem die Platte II abgeflächt wäre. Ja!
durch eine solche Maasregel müfste die Tiefe im Hafen und dessen
Mündung zunehmen , weil die Geschwindigkeit des über den gesenkten
Theil 2 3 des Dammes b e gefallenen Stromes, durch die
Profilschmälerung , vermehrt würde,
Dieser Hafen hatte eine beträchtliche Gröfse , und würde
wenigstens 17 Fufs tiefgehende Schiffe aufnehmen, denn das Borregat
ist ja bei der Ebbe 18 bis 26 Fufs tief.
Dafst hier ein Seehafen für Holland sehr nützlich sey , ist
wohl unleugbar , zumahl da die Schiffe beym Aussegeln aus dem
Vliestrom auf einen günstigen W in d warten müssen. Zur Be-
schützung dieses Hafens müfste noch nördlich Terschelling ein
Fort angelegt werden. Unglaublich ist es , und ich kann es nicht
unbemerkt lassen , dafs zur Vertheidigung dieser Insel (sow ie
aller Inseln in der Südersee) im Jahr 1798, und nachher keine
zweckmäfsigen Anstalten getroffen waren. BeyTerschelling lagen
drey Kanonen hinter o ohne Lafetten auf ein Bett von Meergras,
und das nannte man eine Battery!! W ie leicht hätten da die
Engländer nicht landen, und von der Insel aus, alle Schiffahrt
stören, selbst Ostfriefsland täglich beunruhigen können. Doch
was haben diese nicht alles versäumt!
Die Dünen auf der Insel Terschelling werden durch Strohbestickungen
und Helmpjlanzungen erhalten, weiches ich hier noch erwähnen
mufs. Sie nehmen die Hälfte der Insel ein. An der
Südseite ist diese Inselmiteinem Erddeiche versehn, welcher vorzüglich
den aus dem Vliestrom kommenden Vorfluthen ausgesetzt ist,
wenn es im Amelanden Gat, das ist an der östlichen Spitze der
Insel, noch ebbt.
V F ' Seeuferbau auf der ehemahligen Insel Goederede. T. 46- und 49.
Der Zweck dieses Seeüferbaues ist erstlich: an dem nördlichen
Gestade , westlich dem Dorfe Goederede ,. T. 46 , eine Aufhöhung
des Strandes hervorzubringen. Zweytens an der südlichen
Seite oder an dem Ufer des Riviers Bieningen den Deiclifufs zu
conserviren. W ir wollen diesen Seeuferbau also in den Nördlichen
und Südlichen eintheilen.