December 1789. im. Mittel 7- Zoll Amst. Peg., und der Unterschied
des hohen und niedrigen, an der einen oder andern Seite des 'Windes
, nämlich von Zaandam bis Alkmaar 4f Zoll, und von da bis
Harringerund Pettemeer Polder i\ Zoll; denn ostund westwärts
von Edam bis Uytgeest, war er nur 3|Z o ll A.P. Das Vermögen
der i 63 Wurfradmühlen war circa 8 Zoll über Amst. Pegel. Auf
Raaxmaats-Wasser ist der höchste Busenstand, zu gleicher Zeit, gewesen
3| Zoll , der Unterschied an der Höhe zu jeder Seite 4\ Zoll,
und das Vermögen der 61 Wurfradmühlen 3j Zoll über den A. P.
Nach diesen 'Wahrnehmungen und Messungen , müssen die
Deiche des ersten Busens , wenn sie einen Fufs über den A. Pegel
liegen sollen, auf eine Länge von 68677 Ruth., 20 Zoll, erhöht
werden, welches circa 183169 Gulden kosten würde. Auf dem
zweyten Busen sind sie zu einer Länge von ago33 R., i 5 Zoll,
zu erhöhen, dies wird kosten 37284 Gulden. So hoch beliefen
sich also die Ausgaben zur Verbesserung des holländischen 'Wasserstaats
für ganz Nordholland.
Vortheile hievon sind:
1.) Die Deiche erhalten eine wesentliche gröfsere Stärke und
Höhe, wodurchnun wenigerWbsser in die Polder, aus den Busen,
sickern und überlaufen kann. 2.) Das Material kann aus
den Ringslooten und Canälen gebaggert, also können diese Canäle
vertieft werden. 3.) Ist alsdann alles Ueberlaufen des genannten
Busens abgewendet. 4.) Dafs das Mahlen alsdann auf kein
bestimmtes Maafs eingeschränkt is t, sondern ein jeder nach W ill-
kühr mahlen kann, 5.) Die Beförderung und das fleifsige Aufmahlen
zur Erhöhung des Busens um das Wasser bald nach der
See auszuwässern. 6.) Die Kosten 140448 Gulden sind nicht ausserordentlich.
7.) Die Eingesessenen und Besitzer der Polder müssen
die Kosten der Deich - Erhöhu ng , der Reinigung und Erweiterung
der Canäle, nach dem Werth und der Bonität ihres Grundeigenthums,
tragen. Sollte ein Polder seyn, der diese Kosten aufzubringen
nicht im Stande wäre, so mufs er von der Gesammt-
heit unterstützt werden. 8. ) Wenn alles erhöht und dasjenige
gereinigt und erweitert wird, was voran als mangelhaft angemerkt
worden ist, und wenn die Axen der Wurfräder ohne besondere
Bewilligung nicht höher gelegt werden dürfen, als sie jetzt liegen,
und neue aufgelegt werden ; die in den Schermeers-Busen zu
14 Zoll und. in Raaxmaats - Busen nur zu 11 Z. über den Amsterd.
Pegel gelegt werden können , so ist kein Zweifel, dafs nicht der
ganz schlechte Zustand des Westfriefsischen- und Nordholländischen
'Wasserstaats sollte gehoben werden.
Die Gefahr wegen dessen jetzigen schlechten Beschaffenheit sey
grofs, es könnten viele kostbare Ländereyen und Gebäude, ein
Raub des Busenwassers werden, wenn man diesem nicht ein sicheres
Bett anwiese und es würde unverantwortlich seyn , die nö-
thigen Vorkehrungen zu unterlassen.
Die committirten Räthe meinten nun; dafs ausser den von
den vier kundigen Leuten vorgeschlagenen Mitteln, auch das
Anlegen 18 neuer Streichmühlen (uitslaande Molens) nöthig und
nützlich seyn werde. In Ansehung der aufzubringenden Kosten
unterscheiden sie zweyerley Arten 1.) Solche, welche zum befsten
des ganzen Wasserstaats erfordert werden. 2.) Solche, die ein jedes
bedeichtes Meer oder Oude-Polder für sich selbst tragen mufs.
Ad 1.) Hieher gehöre das Umbauen der alten und Aufbauen der
neuen Stryckmoolens; und deswegen meinen sie, dafs alle Polder,
die auf den Ringslooten aufmahlen, die bedeichten Meere mit darunter
begriffen, ihren Antheil dazu contribuiren müssen.
Nach einem rohen Anschläge sind es 60000 Morgen, die von
dem alten und neuen Lande auf die Busen von Raaxmaats und
Schermeer aufmahlen. Ad 2.) Diese können so vertheilt werden,
dafs die bedeichten Meere, deren Deiche eine hinreichende
Höhe haben, nähmlich in Beziehung auf das Busenwasser, nur
nach ihrer Größe gerechnet, die Kosten der nöthigen Aufräumung
und Vertiefung der Ringgräben, tragen müssen; andere, deren
Deiche zu niedrig sind, nicht nur diese, sondern auch die Erhöhung
der Deiche. Die alten Polder deren Sommerdämme erhöht
und verstärkt werden müssen , sollten, nach ihrer Gröfse,
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