denheit abgefefst ist, so wird es mir erlaubt Seyn dürfen sie zu erörtern: auf
Gemeinplätze, Verdrehungen und Scribeleyen werde ich aber me antworten!*).
HHJH K l , „ , , p
Ob nun ein Paar Herrn ** in * * * * * * dieses We rk für bloß ausgestreute
hingeworfene Materialien ansehn können, darüber urtheile jeder
unbefangene Kenner selbst; auch darüber, ob ich bey der Bearbeitung, der
ersten Ankündigung vom 28sten Nov. 1796 nicht treu geblieben bin.
Darin heilst es unter andern: Ein We rk also, welches die Anlagen und
Kunstwerke, die in dieser Rücksicht gemacht worden sind, aufzählte, an
ihren Wirkungen die Theorien, die man darüber hat, oder doch die vorzüglichsten
prüfte; welches zeigte, wie weit diese anzuwenden sind, und-
/»\ Ein anonymer Scriblef der in einer Brochüre dafür'hält, „ dafs es einem Geschäfts-
manne nicht zieme o f fe n t l i ch als Schriftsteller aufzutreten hat gegen en ersten
Band dieses Werks, ein Kläffen erregt dessen Widerhall auf ihm und seine säubern
Freunde zurückfällt. Er ist unter andern gar nicht mit der Construction der Fiuis-
bauwerke in Holland und am Niederrhein zufrieden, sondern findet die achte nur
an der Warthe.- Ergeht, wie ein anderer Donquixotte, auf den’ Generalmspec-
tor Brünings und dessen Bauwerke, so wie gegen die von mir a“ sg®hl" rt® ±'n"
clavirungdes Hauptflufs-Armes des Rheins bey dem Dorfe Honnef oberhalb H K
los; fechtet rechts und links; schimpft weidlich, und macht so seiner bösen
Galle Luft. Brünings Bauwerke haben dagegen den Beyfall jedes erfahrnen H ydro-
tecten; sie erfüllen ihren Zweck'vollkommen, und leiten die Flusse Hollands so
unschädlich als möglich. Sie haben allen Angriffen der Eisgänge gleich meiner
Enclavirung bey Honnef, widerstanden, ohngeächtet, während dem Kriege , last
keine Unterhaltung daran vorgenommen werden konnte, die doch bey allen Wasserbauwerken
nicht versäumt werden darf. Indessen sind andere Bauwerke, als
einige perpendiculaire Kribben, und die Enclavirung gegen Fluren unter Wesel,
durchgerissen: wer wollte aber diese Unfälle dem Mangel an Einsichten des Hydro-
tecten, der sie auffiihrte, zuschreiben? Der Krieg hat, wie gesagt die Bauten zurückgesetzt
Aber wenn diefs auch nicht wäre, so sind die Warthe, Netze oder
Oder, die langsam fliehen, (besonders, sind ja die beyden erstem bekanntlich
kleine Flüsse) mit dem Rhein nicht zu vergleichen. Der fuhrt, mit einer beträchtlichen
Geschwindigkeit von 5 bis 7 Fufs, am Oberrhein von 6 bis 9 Fufs in der
Secunde, die grofsen und Ungeheuern Eismassen , und diese übersteigen die Bauwerke,
ia sogar die Deiche. Ueberhaupt ist es- unerklärbar , wie man uns von
der Warthe und Netze aus vorerzählt, wie wir Flufsbauwerke, nach den dortigen
Methoden am Rhein aufführen sollen und müssen. Man baut da mit einzelnen
Lagen, beschwert sie mit Erde und ist glücklich; das will ich nicht in Abrede
sevn, aber,eine andere Frage ist es: mufs man nicht die Mittel und die Construction
der Bauwerke nach der Gröfse des Angriffs einrichten. Was sich in
Flüssen, die <2 bis 4 Fufs Geschwindigkeit beym mittlern Wasserstande haben,
anwenden läfst, das bleibt unzureichend bey denen, die mit einer doppelten und
dreyfachen Geschwindigkeit flielsen, wie mir denn solche F.lufsbezirke am Oberrhein
unterhalb Strasburg anvertraut sind. Jene Methoden sind an der Warthe
und Netze gut, die unsrigen sind es aber am Nieder- und Oberrhein. Wir müssen
den Bauwerken eine beträchtliche Böschung geben, wenn sie dem Strom
und Eisgänge widerstehn sollen, dort mag man diese entbehren können.
wo man sich nicht mehr auf sie verlassen dürfe; worin sie abweichen. Ein
W e rk , welches da, wo strenge mathemathisehe Theorie nicht mehr anzuwenden
ist, zeigte: was sich aus denen vielen Erfahrungen nun für Resultate
und Regeln ziehen lassen, wornaeh man sich im Allgemeinen richten
könne, deren nähere Bestimmung aber freylich einem jeden, bey der Kennt-
nifs des Locals wo er bauen soll, überlassen bleiben mufs; welches ferner
die Fehler und Misgriffe zeigt, die gemacht worden sind, ihre schädlichen
Folgen, die sie hervorgebracht haben , die Mittel, welche man hätte ergreifen
müssen , bemerkt , und Vorschläge an die Hand giebt, diese wieder zu
verbessern; ein solches W e rk , sage ich, müfste dem bloß Theoretiker,
wie dem bloß Practiker, gleich nöthig, und für ganze Staaten nützlich ; es
müfste einem jeden Anwohner an grofsen Flüssen, woran gebaut wird,
einem jeden Theiinehmer an Unternehmungen dieser Art, z. B. bey Ziehung
öines Canals; und einem jeden Liebhaber dieser Wissenschaft gleich willkommen
seyn.
W ir wollen dieses nun näher prüfen : ist nicht in dem isten B., beym
Flufsbau gezeigt worden, welche Beobachtungen und Messungen solchen
Entwürfen vermittelst welchen (.1 ic Flusse unschädlicher geleitet und in
Schranken gehalten werden sollen vorangehn müssen; welcher Instrumente
und auf welche Weise man sich Ihrer bedienen müsse? Handle ich nicht
darin von der Natur der Flüsse und zeige ich nicht, wie wenig bey der Anwendung
im Flufsbau von der bisherigen theoretischen Hydraulik zu erwarten
ist? Lehre ich nicht die Construction der Faschinenbauwerke, die
demjenigen einleuchten wird, der nur einigermafsen mit dem Faschinenbau
bekannt ist, und auf die ich im folgenden Bande noch einmal kommen
werde, blofs ufn derer willen, die an nachtheiligen Baumethoden gewöhnt
sind, die ich gerne verdrängen möchte. Werden nicht im isten Bande die
am Rhein und in den holländischen Flüssen angestellten hydrometrischen
Messungen mitgetbeilfc; berechnete Hr.Kröncke nicht die Resultate, welche
sie gaben, und zeigt derselbe nicht, dafs man daraus keine allgemeine Formeln
abstrahiren ; weder die bekannten Theorien über die Geschwindigkeit
der fließenden Gewässer rechtfertigen, noch zur Ausübung empfehlen
könne. Stelle ich nicht (dem Plan der ersten Ankündigung gemäfs) eine
raisonnirendeGeschichte von den Flufsbauwerken am Niederrhein und von
allen holländischen Flüssen und Gewässern auf? und begleite ich diese
nicht mit neuen Vorschlägen auf Beobachtungen und Grundsätzen gestützt,
die man so oft bey ähnlichen Ideen vergeblich sucht. Man verbessere, erweitere
diese, rechtfertige die getadelten Bauwerke, und rette die.bemerkten
Theorien durch neue Beobachtungen, und so wird die Wissenschaft
gewinnen; aber man lasse mir das Verdienst mehr gethan, als einen Haufen
Materialien zusammen gerafft zu haben. Habe ich nicht jeder Abthei