der Hafenstrafse zu, eine Concave macht, wie z, B. das Project bey
Dieppe T. 62.. zeigt. Auf diese Concave wird auch der Spühlstrom
besser wirken , denn fast immer legt sich am innern Theil des
obern Hafendammes Kiesel und Sand, der von dem Widerstrom
oder auch von der Fluth und den Brandungen, angeworfen wird.
Endlich deckt ein solcher concaver Hafendamm die Hafenstrafse
gegen die anrollenden Wellen,, so wie auch .die Spühlschleusen,
wenn sie nicht dergestalt von der Mündung der Strafse entfernt
liegen , so dafs die Wellen sie nicht erreichen. Wird dem obern
Hafendamm aber eine convexe Gestalt, nach der Hafenstrafse zu ,
gegeben, so legt sich vor dem convexen Theil Kiesel und Sand.
Die Schiffe müssen also diesen Theil meiden , Welches wir an dem
Hafen von Dieppe , und an mehreren Häfen sehn. Der Spühlstrom
wird von solcher Kieselanlage weggewiesen , nach der entgegenstehenden
Seite. Er kann diese also nicht angreifen noch abflächen,
denn der Strom , welcher genöthigt wird , in der krummen
Bahn zu fliefsen, mufs sich Von ihr zu entfernen trachten.
Eine Wirkung, die wir bey allen Flüssen gewahr werden , wo
die convexen Ufer den Strom nach dem concaven Ufer hindrängen.
B. I. S. 437.
k. ) Ist die Hafenstrafse aber so lang, dafs die Wellen sich in
ihr verliehren oder abmatten (etwa über 3oooFufs) wie die Canä?
le von Gravelins, und Dünkirchen, so mögen die Hafendämme
immer in gerader Linie und parallel liegen.
l. ) Zu kurz dürfen die Hafenstrafsen nicht seyn, wenn nähm-
lich der Hafen mit vielen Schiffen belegt ist, und die Schiffe
nicht frey in denselben auflaufen können; ja ein Schiff kann bey
hartem Winde nur in einer Weite von 900 Fufs aufgehalten werden
, es sey dann, dafs man es mit Kabeltaue, die auf dem Hafendamme
befestigt sind, anhielte. Das wäre jedoch ein gefährliches
und unsicheres Manövre. Bey einem für die Schiffahrt beschränkten
Hafen, und wenn der Hafen nicht seitwärts der Hafenstrafse
liegt , wird also die Hafenstrafse 900 Fufs lang seyn
müssen. Wäre sie kürzer, so würde auch der Win d und die
Wellen zu heftig in den Hafen einrollen. Ganz anders ist es aber,
wenn der Hafen grofs ist und eine enge Einfahrt hat, da mag man
die Hafenstrafse immer abkürzen , denn die V^"ellen , so in die
Mündung einrollen, verlieren ihre Kraft in der Wasserfläche eitles
grofsen Hafens.
m. ) Es ist schon öfters erwähnt worden : dafs man die Hafenstrafse
durch Spühlströme, das ist, vermittelst Spühlschleusen
reinige, wenn sie verschlammt, oder mit Kiesel angefüllt sind.
Jezt kommt es also darauf an die beste Lage der Spühlschleuse
und ihre Entfernung von der Mündung der Hafenstrafse , zu bestimmen.
Der achtsame Leser wird , ohne meine Erinnerung,
einsehn , wie diese Bestimmung abhängt i 0, von der Art des Materials,
welches fortgeschwemmt werden soll. 2°' von der Höhe,
zu welcher der- Spühlbusen mit Wasser angefüllt wird. 3°- von
der Wassermenge , die er fafst. 4°' von der Gröfse der Oefnung
(von der Weite der Spühlschleuse), und endlich, von der Figur,
d. i. (von der Enge und Breite) der Hafenstrafe selbst. Ist z. B.
der Spühlbusen grofs , und die Wasserspannung hoch, so kann
man die Spühlschleuse bey sonst gleicher Gröfse und Tenacität des
fortzuspühlenden Materials, von der Mündung der Hafenstrafse
Weiter entfernen , als im entgegengesetzten Fall. Wenn man einige
Erfahrungen, über die Wirkungen des Spühlstromes , die in
den Häfen der Normandie, gemacht sind, annimmt, so erhalten
wir folgende Resultate : beym Kiesel, und wo es zwölf Fufs hoch
fluthet, und der Spühlbusen so grofs ist, dafs während zwey Stunden
gespühlt werden kann,, auch die Schleusenweite nicht über.|
kleiner als das Profil des Canals is tjw en n , sageliich, diese Umstände
eintreten, so sollte die Schleuse von der Hafenmündung
nur 1600 Fufs entfernt seyn; beym Sande aber 5000 Fufs, beym
Schlick weniger , und mehr beym Kiesel, wenn der Strom stark
ist. Es sind freylich nur eine geringe Anzahl von Erfahrungen,
auf denen ich diese Bestimmungen gründe, und die ich bey der
Spühlung der französischen Häfen angetroffen habe. Indessen
wäre zu wünschen , dafs man Beobachtungen anstellte, über die