bequeme Kays nöthig. Diese müssen breit seyn, und einige
Schuh über den höchsten Wasserstand des Flusses hervorragen.
So einleuchtend diese Vorschrift ist, sind doch die Kays, selbst
von Rotterdam, Hamburg und Amsterdam zu niedrig. Sonderbar
ist es, dafs man in den beyden ersten Städten, wo die Gefahr
so augenscheinlich und die Folgen der Ueberschwemmung schon
öfterer äufserst nachtheilig gewesen sind, für zweckmäfsige Anstalten,
diese Uebel zu heben, keinen Sinn zu haben scheint, und dafs
des Professors Büsch Vorschlag: zur Sicherung Hamburgs, von keinen
Folgen gewesen ist und keine nähere Untersuchungen veranlaßt
hat.
Wenn sich in einem reissenden grofsen Flufs kleine Flüsse einmünden,
so benutze man diese zu Häfen und suche, wo möglich,
einen Spühlbusen und Spühlschleuse anzulegen, um sie zu reinigen.
Ihre Mündung liege ausser der Direction des hohen Eisganges
von dem Eisstrome des Hauptflusses und sey mit dauerhaften
und hohen Bauwerken gedeckt, damit der Eisgang des
Hauptflusses nie in sie eindringen könne. Häfen die ausser
der Direction des Flusses liegen, aber keine Spühlschleusen haben,
treffen wir vorzüglich am Rhein, ^ls bey W esel, Emmrich
Düsseldorf und Orsoy.
Manches Flufslocal w ird , ehe ein Hafen angelegt werden
kann, rectificirt werden müssen; das Fahrwasser selbst, nach
dem Hafen; wird in Hafendämmen einzuschränken seyn, um
die Geschwindigkeit des Flusses, also dessen Tiefe zu vergröfsern.
Dieser Fall ereignete sich in der Düna bey Riga, und dieser Flufs
ist zwischen zwey Dämme geleitet.
Die zweckmäßigste Distribution der Flußhäfen ist immer
diejenige wobey der Hafen seitwärts des Flusses in das Land hineingelegt
wird, und dergestalt, dafs er in die Stadt hinein länglichte
Bassins bildet, wie zu Gouda, Schonhoven T. 35., Rotterdam
, Dordrecht, und mehrere holländische Flußhäfen. Da
ich einige davon als Beyspiele beschreiben werde, so würde es
unnöthig seyn, hierüber noch weitläuftiger zu handeln.
q°* Von der S itu a tio n der Geb'dude u n d M a g a z in e d ie z u e inem H a f e n
gehören.
Sie mufs dergestalt beschaffen seyn , so dafs weder das eine
Gebäude dem andern hinderlich ist; noch die Gebäude zu entfernt
von dem Hafen und den Bassins stehn. Jedes Magazin liege in der
Nähe solcher Werkplätze und Magazine, mit denen es in Hinsicht
der Beschleunigung der Arbeiten, und der Ausrüstung einer Flotte,
in Beziehung ist. So sollte z. B. diejenigen Magazine, welche
solche Geräthschaften oder Schiffsutensilien fassen, die-zusammen-
g5setzt-größereTheile ausmachen müssen, nahe beysammen stehn.
Ohngeachtet dieser Forderung müssen die Magazine und Gebäude
aller Art , wegen des Raums zum Verkehr und der Gefahr beym
Ausbruch eines Brandes isolirt liegen. Es sollte auch für einen
guten Luftzug gesorgt werden, insbesondere in der Nähe der Docken,
und Holzmagazine, damit das Holz nicht faule.
Der Hafenbezirk sollte von einigen Bassins und Gragten getheilt seyn»]
Einleuchtend ist es übrigens, dafs alle diese Zwecke daselbst
erreicht werden können, wo man mehrere und kleine Bassins anlegt
, die den Hafenbezirk in kleine Inseln und Canäle oder Gragten
theilen. In solchen Canälen können die Schiffe , die Schaluppen
, Holzflosse, Masten und Schiflszimmerwerfte, ihre eigne Plätze
haben. Keine Nation hat diese Distribution besser verstanden
als die Holländer. Alle ihre See- und Flufshäfen haben eine Menge
Abtheilungen und Canäle, die der Leser auf denen von diesen
Häfen gelieferten Grundrissen und in den Kupfern des 2ten Ban-
desT-4obis 46.übersehn kann, und dieCommunication unter den
verschiedenen Kays und Magazinen wird mittelst der Dreh-oder
Aufzieh brücken bewerkstelligt. So liegen z. B. die Werfte und
Magazine der ostindischen Compagnie in Amsterdam T. 52. und
die Magazine der Marine in Enkhuysen T. 63. sehr gut. Coppenhagen
hat gleichfalls ein musterhaftes L oc a l, an die Canäle und auf den
Inseln, sind die Magazine sehr gut situirt. Auch in Frankreich
ist diese Maßregel in einigen Häfen befolgt, so werden z. B. die
drey Bassins und der Hafen zu Havre große Vortheile beym Ver