mit einer Ueberkragung versehn werden. Der Architect Patte in
seinen IMemoiren (p. 2 i5 .j liat die Nachrichten, welche ihm von
dem Architecten Moureau, über diese Bauwerke mitgetheilt worden
sind, drucken lassen und ich will aus diesen folgendes entlehnen.
Der Kay Pelletier ( F. 17.11. 18. T. 67.)
wurde zuerst von dem Architecten Bullet i. J. 1676. erbauet.
Ueber das Project desselben waren die Pariser Baumeister verschiedener
Meynung und mehrere behaupteten geradezu: dafs es nicht
ausführbar sey, so nützlich es auch zu seyn schiene. Ohngeachtet
dieser Einredungen führte es dieser geschickte Architect aus; u. der
Kay steht noch jetzt zur Freude aller Kenner, ohne eine Beschädigung
erlitten zu haben. W ir wollen ihn jetzt näher kennen
lernen. Er ist fiinf Schuh von i bis a F. 18. übergekragt und
hat in seiner gesammten Länge 34 Abtheilungen F. 17., jede Abtheilung
zu 12 Fufs 3 Zoll breit. Er hat weniger Vorsprung als
Höhe und dieser ist ein Zirkelbogen, dessen Halbmesser 4' F.
4 Z. hat; dessen Chorde ist 6 F. Jede Abtheilung besteht aus
zwey Reihen Keilsteine e und d, F. 17., die alle nach einem ge-
meinschaftlichen Mittelpuncte geschnitten sind, der in der Spitze
eines gleichseitigen Dreyecks liegt, dessen Seiten 12 F. 3 Z. haben.
Die obere Reihe Keilsteine e besteht, in jeder Abtheilung, aus
acht Werkstücken und die untere d aus sieben. Unter dieser
letztem Reihe liegt noch eine Lage Steine c mit Horizontal- und
Vertical-Schnitten. An den zwo Seiten jeder Abtheilung liegen
starke Lagerstücke ab., als umgekehrte Keile übereinander. Das
erste Lagerstück a besteht aus zwo gleich grofsen Steinen, von der
Dicke der Keilsteine. Das zwote b besteht aus zwey Steinlagen,
wovon die obere Lage b aus einem, die untere aber aus zwey
Steinen besteht. Jedes" dieser Lagerstücke ist unten 3 F. 6 Z.
breit, und sie geben der ganzen Construction eine Festigkeit, die
wir an dieser Kaymauer an treffen. Nachdem dieselbe bis zur
Ueberkragung aufgeführt w ar, wurde die erste horizontale Werkstück
Lage c gelegt. 20, Alsdann wurden die Widerlagestüeke b
3”' dann die Keilstücke d und endlich die zwo Wiederlagestücke
a gelegt. Um dieser letztem eine unverrückbare Lage zu verschaffen,
weil von ihnen die Haltbarkeit des Ganzen abhängt,
so wurde ihnen eine Länge von sieben Schuh gegeben, wie
F. 18. zeigt. Sie erhielten eine Höhe von 17 Zoll. Auch ist
noch acht Z- vom Ende' eine starke eiserne Klammer g angebracht
die das Widerlagerstück b mit umfafst (*). Um dieses unbeweglich
zu lagern, wurden zweyärmige eiserneZiehbände Al von neun
Schuh lang, mit einem Knie Z angebracht. Nachdem nun die
Widerlagestüeke a auf der gesammten Länge des Kays auf diese
Methode befestigt waren, so wurden die Keilstücke e aufgesetzt,
von denen der vordere Theil durch die Widerlagestüeke ab und
der Wurzel von der Bruchsteinmauer gehalten , so wie das Ganze
von den untern Steinlagen getragen wurde.
Es'ist übrigens bemerkenswerth, dafs die Keilstücke d und &
nach solchen Scbnitten gehauen sind, die man auf einen gemeinschaftlichen
Mittelpunct construirte ; dafs also auch die Seiten der
Wiederlagestucke a und b in demselben Mittelpuncte, worin sich
die Keilstücklinien vereinigen,, treffen. Auch mufs noch bemerkt
werden, dafs der Ziehband h l die Klammern g in die Widerlagestücke
a b eingelassen sind , wie es Fig. 17 zeigt. Den Kay zu
vollenden' wurde nun der Kordon k und das Geländer ƒ aufgeführt;
endlich machte man die Sandfüllung und das Steinpflaster. Zu
dem gesammten Mauerwerke ist Mörtel von Kalch und Cement
gebraucht Worden.
Construction des Kays de tHorloge inParis. T. 67. Fig. 16 u. 24.
Dieser Kay wurde 1769 angefangen. Wenn dessen Ueberkragung
zwar hpher ist als die des Kays Pelletier, so springt sie
doch nicht so weit vor. Er ist gleichfalls aus Abtheilungen von
121Fufs 3 Zoll Abstand gemacht. Anstatt der zwey Reihen von
Keilsteinen, hat er aber nur eine Reihe, oder eigentlich ist die
(*) Siehe Fig. 18. welche ein Profil durch die Widerlagerstücke ab dar-
stellt. •