nischen Spiegels mit einem so hellen Reif; der dem Glanze der
Sonne wenig nachgab■ erleuchtet wurde. Dieses-Licht erhelle-
te in einer Distance von 100 Schritten eine ganze Strafsep und die
Ausbreitung der Strahlen formirte einen grofsen Nimbus rundum
den ganzen Spiegel. Ich eritschlofs mich also, lediglich bey dieser
erprobten und zWeckmäfsig befundenen Form der Spiegel zu bleiben
, dabey aber alle diejenigen Stücke, welche zu bequemer
Besorgung der Lichter, bey dem Edystoner Leuchtthurm angewandt
waren, zu imitiren. Nun kam es drauf an, einen Ort aus-
zumitteln , wo der Leuchtthurm wirklich erbauet werdenkönnte,
so däfs er den Seefahrenden den besten Vortheil schaffe und in
seiner Grundlage sicher stünde.“
Herr Lilienthal gieht nun die Gründe an, welche ihn bestimmten,
dem Leuchtthurm seineStelle am Ausfluß- des curis.chen
Haffes ohnweit Memel, anzuweisen und raisonnirt sehr gründlich
und mit Local-Kenntnifs. Dann beschreibt er den Thurmund
kömmt auf die Leuchtkuppel selbst.
«Der ganze obere Theil der eisernen Laterne (F.vm.T. 66.) hat
inwendigio F. im Durchmesser und steht 6 F. hoch ganz frey, ist
unterwärts 4 Fufs hoch noch mit einer dünnen Wand von Mauerwerk
eingeschlössen und hat hinterwärts eine massiv gemauerte
Rückwand, die ein Segment eines Zirkels, dessen Sehne 5 Fufs
beträgt, ausmacht. Das Gespärre des Thurms is t ,s o -w ie alle
andere Theile, von eisernen Stäben , so an drey verschiedenen Ringen
festgeschroben sind formirt und mit Kupfer gedeckt. Der ganze
obere Aufsatz ist ebenfalls von Kupfer, und formirt den Schornstein,
aus welchem der Dampfheraustritt. Dieser Schornstein wird
vermittelst eines beweglichen Cilinders von Kupfer auf der \Vet-
ter-und Windseite geschlossen, auch durch die an der hohlen
Stange angebrachte kupferne Sirene allezeit nach dem Winde ge-
drehet, dergestalt dafs die dem Winde öpponirte Oefnungen geschlossen
werden können und solcher den Dampf nicht zurück-
treibt. An dem eisernen Gerippe der Kuppel sind 3 zwiefache
Blockscheiben angebracht, vermittelst welche der grofse Ring
von 5füfsigem und der kleine Ring von 3füfsigem Diameter, die
in einem Gleichgewicht stehen, durcheinander bis zu einer schicklichen
Tiefe auf und niedergelassen werden können.»
«EnSlich befindet sich noch in der Mitte der Kuppel ein
starker Ring, um vermittelst eines an solchem angebrachten Blocks
und Scheibe, vom untersten Boden desThurms, die zu der Versorgung
der Laterne gehörige Bedürfnisse heraufzuziehen. *
« Fig. vn vm ix x Tab. 66. zeigen die Construction der innern
Erleuchtung. Die Glastafeln, womit 5Seiten desThurms verwahrt
sind, sind von sehr dickem und hellem auf der allensteinschen
Gläfshütte besonders bestelltem Glase in eisernen Sprofsrahmen ,
mit fester Kitte eingefafst, *
«Die Erleuchtung wird vermittelst 5 grofser und 4 kleiner
parabolischen Hohlspiegel,)V die durch eben so viele starke Lichte
einen sehr hellen Schein erhalten, und welcher nach der weis-
sen Rückwand der Laterne noch durch eine doppelte Patentlampe
und 3 ordinaire Lichte vermehrt w ird , bewirkt. Das Licht erscheint
in der Entfernung von einer MÄ e oder 2000 rheinländischen
Ruthen, in der Gröfse des Mondes, wenn er in der Erdferne
ist, so wie. man aber, dem Ufer näher kömmt, so theilt
sich das zusammengeflofsne Licht, so, dafs in der Entfernung
von einer Viertel-Meile, man das Licht eines jeden Reverber-
Spiegels abgesondert erkennen kann. In der Entfernung von
einer Meile hat das Licht eine röthliche Farbe, das dem Bliefs-
oder Kohlenfeuer sehr ähnlich ist. Die ankommendenSchiffe können,
sobald sie das Licht erblicken, bis .auf 800 Ruthen oder
1600 Faden in den Strich von Sudosten gerade, auf den Thurm
zu segeln; sodann aber auf der Rhede auf 10 Faden vor Anker
gehen. Das Licht ist sowohl von der preufsischen als curis.chen
Küste durch alle Compasstriche von Süden bis Nordosten zu sehen
und bereits bis auf 3 deutsche oder i 5 englische Meilen von
verschiedenen Schiffen gesehen worden. *