ein runder Zapfen von Eisen um welchen der Anker frey spielen,
und sich in eine lothrechte Lage hängen kann. Nachdem das
Gebäude bis zu der Höhe O Fig. 2. Tab. 54- empor gekommen
war, wurden die Materialien durch das Treppenloch mittelst des
auf der 4^n Etage ajbgebildeten dreyfüfsigen Takels k in die Höhe
geschah. Sobald- die Decke dieser Etage vollendet w a r , mufs-
ten alle Lasten von aussen in die Höhe gehoben werden, weil
nun die Oefnung in der Decke zu klein war. Hierzu diente der
auf der 5ten Etage abgebildete bewegliche Scheerentakel- nebst
dem im untersten Zimmer bey R aufgestellten Hornhaspel. Statt
des Spannseiles hatte der bewegliche Taakel hinten einen Fufs,
der so lang, dafs er den beweglichen Scheeren die nöthige Neigung
nach Yornen gestattete, um das Anstossen der Last gegen die
Mauer desThurmes zu verhindern. Das Vorüberfallen der Scheeren
wurde durch einen an dem hintern Fufs angebrachten Flaschenzug,
wodurch man zugleich die Neigung der Scheeren in seiner
Gewalt hatte, verhindert. Die 2’5. Fig. zeigt den Grundrifs
dieses beweglichen Scheerentakels.
Zur Aufrichtung der Kuppel und Laterne diente das auf der
gten Etage F. 2. abgebildete Hebzeug. Da jetzt der untere grofse^la-
schenzug A B nicht mehr von nöthen w ar, so wurden die Scheeren
desselben auseinander genommen , und dienten als Rüstbäume
n gp 3. indem sie kreutzweise durch die Fenster des obersten Zimmers
gesteckt j und befestiget wurden. Man beliebe Fig. 22. an-
zusehn welche den Grundrifs des' obersten Rüstzeuges vorstellt.
V o n den Enden q und s des einen Baums giengen zwey Spannseile
nach den Puncten x l der beweglichen Takelbäume. Unter
einem rechten Winkel mit dem Baum qs gieng das Spannseil z xy
über einen nach hinten schief aufgestellten Baum nach dem Flaschenzug
1. 2. und von da ein anderes Spannseil nach dem Ende
3. des Scheerenbaums und dem Fenster unter 4. Vermittelst des
Takelfalls von 1. 2. hatte man die Neigung des-Gerüstes nach vorne
in seiner Gewalt. Ihm entgegen wirkte das lange Spannseil 7 ,
Welches nach dem Ring in dem Felsen herunter lief, woran vorher
das Spannseil des grofsen Takels befestiget war.
W i r kommen nun zur zwey ten Steinlage T. 53; dieaus 13 Steinen
bestand und bemerken, dafs ehe sie in ihrem Lager befestiget
werden konnte, die Arbeiter zweymahl durch Sturm von dem Felsen
vertrieben wurden. Der erste gieng glücklich ohne Schaden an
der nicht vollendeten Arbeit anzurichten vorüber; aber derzweyte,
welcher so heftig war, dafs die Wellen,,, welche über den 24 Fufs
oberhalb der Spitze des Felsens erhabenen Takel hinwegstürzten,
und fünf Steine fort rollten, worunter einer bereits in seinem
Lager befestiget, zwey nur eingesetzt, aber nicht befestiget; die
übrigen theils mit Ketten angebunden, theils mit Gewichten be-
beschweret waren■ (*). So unangenehm die Folgen dieses Sturmes
waren ; bewiesen sie doch die Ausführbarkeit der eingeschlagenen
Methoden: die einzelnen Steine sowohl in ihren, als mit
der nächst vorhergehenden und folgenden Steinlagern zu befestigen
; welches jetzt näher beschrieben werden soll. Es ist bereits
erwähnt worden: dafs die einzelnen Steine einer jeden Lage auf
den Werkplatz genau, und besonders bearbeitet; in ihre respecti-
ven Lagen gebracht, und so bezeichnet werden mufsten, damit
sie auseinander genommen und auf dem Felsen leicht wieder in
ihre gehörigen Stellen gebracht werden konnten. Dies geschah
auf einer auf dem Werkplatz dazu eingerichteten Plattform, {ab
unten in Fig. 16. Tab. 54.) auf welcher man die einzelnen Steine
einer kreifsförmigen Schichte eben so fügte, wie sie auf dem Felsen
(*) Züm Heran sh eben der Steine ans dem Wasser bediente man sich eines
WerkzeugsF. 17. T. 54. Es besteht aus einem iq Fufs langen, vorne mit
einer eisernen Spitze versehenen'Stab b. Die Spitze wird in eines der Nagellöcher
des Steines gesteckt, das Seil def3.11 dem Flaschenzug gebracht-
Der kurze Arm e mufs so gerichtet werden, dals er verlängert durch den
Schwerpunct des Steins geht. Wegen der Länge des Arms g zieht sich
die Spitze des Stabes durch eine am Seil angebrachte Kraft nur fester in
das Loch des Steins. Um bey unruhiger See auf den Boden des Felsens
sehen zu können , bediente man sich eines Sprachrohrs, dessen weite
Oefnung man S bis 10 Zoll unter die Oberfläche des Wassers brachte?
I II . Band, 44*