reichende Wassermenge fassen , also keine gute Auswässerung haben
können, wenn nicht ganz, doch gewifs gröfsten Theils gehoben.
c.) Alle Mühlen, von denen viele nach ihrer Construction
das Wasser zu hoch heben müssen, werden künftig an Reparaturen
bey weitem nicht so viel kosten, d.) Sollte der projectirte
Sammelbusen nicht für grofs genug gehalten werden, so kann er
ja, an vielen Stellen, besonders längs den Ufern des Bleek, bis
aufs niedrige Wasser abgegraben , und dadurch, ohne gar grofse
Kosten, beträchtlich vergröfsert werden, e.) Wenn bey ungestümen
Wetter die Fluthen zu hoch steigen , so dafs es zu befürchten
ist, das Wasser möchte über dieAussenlande und Kaden, in den
projectirten Busen fallen; so müssen die Schleusen offen bleiben,
um hierdurch den Busen selbst schon zü füllen , und also zu verhindern,
dafs das einfallende Wasser in die Kaden , keine Durchbrüche
verursache, noch der projectirten Schleuse schädlich werden
könne, f .) Es wurde vorgeschlagen den projectirten Busen
mit einem Erddamm, und nichtmiteinem Faschinendamm, abzu-
sehliefsen. Der Grund hierzu ist dieser, dafs ein Erddamm leicht
durchgegraben werden kann, um das Wasser abzuzapfen , wenn
etwa der hohe Maasdeich durchbrechen sollte. Ein solcher Durchstich
, in dem projectirten Abschlufsdamm,: ist in diesem Fall um
so nothwendiger , weil alsdann die Schleusen , in dem Deiche, eine
ungemein grofse Wassermenge abführen, und demWasser also auch
ein ungehinderter Abflufs gegeben werden mufs; und dann auch,
um die projectirte Schleuse zu schonen. Dieser Abschlufsdamm
mufs erst wieder hergestellt werden, wenn der Deichbruch schon
geschlossen, und die Ueberschwemmung schon so weit wieder
abgelaufen ist, dafs die Schleusen in den Deichen bey gewöhnlichen
Fluthen wieder zu gehn.
Diese Vorschläge sind nun leider nicht ausgeführt, und diese
Analyse gibt uns abermahls den überzeugendsten Beweis, dafs die
mehrsten Grundeigner, nur gleich nach der überstandenen Gefahr
Hülfe begehren, dafs sie die Deiche senken lassen, ohne sie zu erhöhen;
dafs sie die Sammelbusen und Canäle versehlämmcn lassen,
ohne sie hinlänglich zureinigen, und dafs sie die Schleusen
nicht sorgfältig unterhalten, ja! dafs man jedem wohlüberdachten
Vorschläge , in Holland wie in manchen andern Staaten, Eigennutz,
Mangel an Einsichten, kraftlose Ausführung undUndank
entgegen setzt und wohlthätige Vorschläge nur von klugen Regierungen
erkannt; mit Standhaftigkeit durch gesetzt , und zwar
wieder dén Willen des unverschämten Tadlers und solcher eigennützigen
Grundbesitzer, die von dem Nachtheil der übrigen Nutzen
ziehn, ausgeführt werden.
Nachdem ich nun den Innern -Wasserstaat von Holland ab-
gehandelt habe, so will ich noch über den von Friesland undGrö-
ningen dasjenige anführen, was ich auf meinen Reisen sammelte.)
Diese Lande, ob sie gleich für den Wasserbau bey weitem nicht so
wichtig alsHolland sind, verdienen dennoch die Aufmerksamkeit des
Hydrotecten, und sind für denselben lehrreich, wie wir bereits aus
der Darstellung des Seeuferbaues gesehn haben, ichkommealso zur
Auswässerung von Friesland.
Friesland, dessen Innere-Canäle und Wasserbusen 3 bis 5
Fufs höher, als die tägliche Ebbe liegen, wird durch mehrere Seeschleusen
und kleine Schütschleusen (Siele) nach der Südersee
und der Nordsee entwässert. Nach den Canälen wird das Wasser
durch Mühlen aufgemahlen, die aber nur klein sind, und gewöhnlich
eine in einem Mantel eingeschlossene Wasserschraube
treiben. Die Entwässerungsschleusen, die ich kenne; und von
denen ich (die mehrsten) die Weite gemessen habe, sind folgende :
i° 'die zw ey Kammer- und Spühlschleusen in Haarlingen, die
zugleich den Hafen rein halten. Die kleine ist i 3 Fufs weit;
die grofse 20 Fufs, diese liegt am Hafen, jene auf den Canal.
2 Das Ropta-Zyl, nördlich Haarlingen gelegen; dessen W e ite
beträgt 7 Fufs. 3°' DieMakkumer-Kammer- undSpühlschleu-
se. Wegen dem Durchschleusen der Schiffe ist sie 20 Fufs weit.
4°' Die Kammer- und Spüldschleuse zu Hindelopen ist 14 Fufs