hey Edam (S. i 36.) ein Hinderniß der Entwässerung. Und
endlich in der Verengung und Zuschlammung der Canäle und
Busenbetten. Also auch in Nordholland wird die Aufräumung
der Canäle und Entwässerungsgräben versäumt!
Sie schlagen demnach vor: « den Wasserlauf nach der Schleuse
zu Edam und nach der Grossen-Schleuse, am EndederZype, zu
verbessern. 20'Die Ringgräben und Canäle von Schermeers-Busen,
bis auf 8 F. und vom Raaxmaats-Busen auf 6 F. unter dem Am-
sterdammer Pegel zu vertiefen und aufzuräumen. 3°' Wollen sie
13 Streichmühlen von Raaxmaats-Busen, welche jetzt auf Schermeers
Busen aufstreichen, nach Aardswoude verlegen und das ge-
sammte Raaxmaats-Busenwasser auf einen einzigen Sammelbusen
(K o lk ) bey Aardswoude bringen. Also Schermeer - Busen von
derjenigen Wassermasse, die gegenwärtig von i 3 Streichmühlen
aus Raaxmaats-Busen aufgemahlen w ird , befreyen ; weil bey
Aardswoude auch die Auswässerung bey Nord - und Nordwestwinden
statt fände. Hier wäre dann die Flur der Geestmeer Am-
bagtschleuse 3 F. zu erniedrigen und eine neue Schleuse anzulegen ,
deren Profil (unter dem Amst.Pegel) 144 Quadr.-Fufs grofsseyn
müfste.
Das Profil der Kleinen-Zyperschleuse wollen sie um dasDoppel-
te vergrößert, und die Kammer oder den Boden der Grofsen-Sohleu-
se, so wie ihr Aussentief, tiefer gelegt wissen. Wenn das Setzen
von Streichmühlen von Nutzen seyn soll, so sind nach der Sachkundigen
ihr Urtheil auf Schermeers-Busenwasser allein , für i 63
Wurfradmühlen, vierzig Streichmühlen erforderlich. Jede Streichmühleschlagen
sie zu f. 14000 Gulden an , also 4° zu 66000 Gld.
jährliche Unterhaltungskosten , einer jeden Mühle rechnen sie zu
400 Gulden , folglich 20000 fl. Dies nach 4 pCt., so gäbe das ein
Capital von 1060000 Gulden. Der Nutzen dieser vierzig Streichmühlen
würde also die Auslage, bey weitem, nicht entsprechen;
zumahl da alsdann die Altenlands-Binnendeiche., an vielen Stellen
erhöhet und verstärkt werden müfsten. Sie behaupten auch :
daß wegen dem Durchsickern des Wassers durch die Busendämme;
und weil das Wasser, hie und da, von starken Winden aufgetrieben
würde, es nicht möglich sey, das Aufmahlen des W a s sers
zu einer bestimmten Höhe festzusetzen. Wenn dies gleich
gegründet ist, so können dergleichen Bestimmungen sich nur auf
den Stand des Wassers, wenn es nicht von "Winden aufgetrieben
wird, beziehn ; aber die Höhe der Dämme mufs den höchsten
Wasserstand ühertreffen. Nachdem sie ihren Satz bewiesen zu haben
glaubten , so sagen sie: es ist also noch zu fragen i°'Ob das hohe
Aufmahlen des Busenwassers für die Auswässerung, durch dieSee-
»schleusen , nützlich und nöthig ist ? 20' Ob nicht erwiesen sey:
daß die ordinaire Fluth zur Auswässerung geschickt geblieben?
3°' Ob in den Busen von Zeit zu Zeit die Whsserhöhe höher geworden
seyJÖ als die Anschlämmung von verfaulten Stoffen und
anderm Material nothwendig gemacht habe.“ Eine Anschlämmung,
die aus der verringerten Geschwindigkeit des Wassers in
den Canälen erfolgen mußte. Indem sie nun den ersten und zwey-
ten Punct für erwiesen annahmen, mochten sie es sichnichtvorstel-
len, daß der Busen durch irgend eine andere Ursache hätte erhöht
werden können, auch setzten sie fest: daß die ^Jten und neuen
Lande sammt ihren Deichen, sinken , als wodurch die Busenwas-
ser-, gegen dieselben , von Zeit zu Zeit, höher werden , und mehr
Wasser durchsiekern lassen. In diesem Betracht könne das Aufmahlen
zu einer bestimmten Höhe, eher ein allgemeiner Schaden
als V ortheil bewirken.
Wenn ein Regulativ: über die Höhe der’Wachtthüren nur
aus einem genauen Nivellement bestimmt wird , und dieses Regulativ,
nach Maafsgabe die Betten der Canäle und die Schleusen
hoch oder niedrig liegen, zu bestimmen ist, so bleibt es mir immer
unerklärbar , warum man sich dagegen sträubte. Sollen frey-
-lich die Busendämme erhöhet werden , wie es hier denn nöthig
ist, so mag jeder das Wasser so hoch aufmahlen, als es ihm gut
dünkt. Doch ich w i l l , ehe ich meine Meynung weiter äußere ,
noch folgende Local-Notizen und Vorschläge der holländischen
Sachkundigen vortragen. Schermeers-Busen wasser war den 20.