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den obern Theilen des Thurmes, wo er nur selten vom Wasser
erreicht w ird , sehr gut erhalten, nur die Fugen des mittlern Thei-
les n bis 12 Fufs über den höchsten Wasser stand, wo der Mörtel
wechselsweise dem Einflufs der Witterung und der See ausgesetzt
war, waren etwas ausgewaschen und höckerigt; doch
konnte diefs durch eine leichte Reparatur ersetzt werden. Der
electrische Conductor hatte sich, bis auf einen Theil der in die
See hangenden Kette vollkommen erhalte’n , doch war statt des
Bleystreifens, an der äufsern Seite des Thurms," der-bereits im
ersten Winter nach der Errichtung weggerissen wurde , ein kupferner
Drath von A Zoll im Durchmesser in einer längs der
Mauer eingehauenen Vertiefung angebracht, und mit Kitt überdeckt
worden. Die eisernen Stäbe ‘des Balcongelänclers waten
nur an wenigen einzelnen Stellen vom Rost angegriffen worden',
am meisten hatte das Eisenwerk an den Fenstern und Thüren
innerhalb des Thurmes gelitten.
Eben so vorteilhaft, wie dieser Brief, fielen Ilrn. Smeä-
tons Berichte von 1777 und 17-87, als er den Thurm besuchte
aus.
Während seines Aufenthalts zu Plymouth erblickte derselbe
von der Hoa aus d. i.- in einer Entfernung von 12 bis i3 englische
Meilen das Edystonelicht, bey mä'fsig heiterm Wetter als
einen Stern 4ter Gröfse, und bey sehr heiterer Witterung als
einen Stern 3ter Gröfse. Uebrigens verdient hier eine optische
Erscheinung erwähnt zu werden. Wenn man sich . allmählich
von dem Edystone entfernt nimmt das Licht von dem Glanz
eines Sternes erster Gröfse, bis zum Glanz eines Sternes 4ter Gröfse
ab, bey noch weiterer Entfernung scheint es wieder bis zu einem
Stern 3ter Gröfse zuzünehmen, und verschwindet endlich plötzlich.
Die dem Verschwinden vorhergehende Zunahme an Glanz*
erkläret Smeaton aus der Vereinigung der in grofser Ferne unter
einem sehr kleinen Neigungswinkel gegen den Horizont ins Auge
fallenden directen Lichtstrahlen, mit den von dem Spiegel der
See reflectirten Strahlen, bey noch gröfserer Entfernung verschwinm
den beyde zugleich wegen der Krümmung der Erde. In kleinern
Entfernungen, wo die Neigung des einfallenden Lichts
gegen den Horizont noch nicht verschwindend ist, unterscheidet
das Auge das directe Licht von dem reflectirten, daher die anfänglich
regelmäfsige Abnahme des erstem mit der wachsenden
Entfernung.
W i r wollen nun diese Materie beschliefsen, und nur noch
(wie Smeaton gethan hat) geben
eine allgemeine Uebersicht von dem Fortgang des Baues während
der vier dazu verwendeten Jahre, ;
und diese wird den Lesern nicht unangenehm seyn. Daraus erhellet,
dafs die ganze zur Arbeit auf dem Felsen wirklich verwendete
Zeit nur 111 Tage, 10 Stunden betrug. Während derselben
wurden eingelegt (*): 14 9 3 gröfse Quadersteine, 75 gröfse
cubische Verbindungssteine (Dollen) , und 162 Stück von 6 Zoll
ins Gevierte, 399 flache Verbindungssteine zu den Zimmern und
der Laterne, 1800 eicheneNägel zur Befestigung verbraucht, 4570
Paar eichene Keile, 7 gröfse eiserne Ketten zur Bindung der ge-;
wölbten Decken, 221 starke eiserne Klammern, 5 ditto zu Reparaturen.
8°- Den Leuchtthurm auf dem SpUrn -point an der Mündung des Humber-
Flusses in England. Tab. bi. Fig. 3. 4. xo. bis 16. und Tab. 54. Fig. 28
und 29.
Diese Beschreibung habe ich gleichfalls mit Hülfe des Auszuges
, welchen der Herr Professor Schmidt aus dem Smeatonschen
Werke übersetzt hat, bearbeitet.
Die Mündung des Humber-Flusses ist wegen den wandelba-
renSandplatten für den Seemann.gefährlich; es mufsten also an derselben
Leuchtfeure angelegt werden, und die Kenntnifs von denselben
ist uns umso wichtiger, da sie nach richtigen Grundsätzen
angeordnet , und von dem Erbauer lehrreich beschrieben sind.
(*) Es ist zu bedauern , dafs der Uebersicht nicht ein allgemeines Kosten-
Verzeichnifs beygefügt wurde.
111. Band.