noch 4 bis 6 Fufs aufhöhete, dieselbe bis zwey Fufs über die or-
dinaire Fluth mit einer S teinböschung deckte undlängsdem Deich-
fufse ein Parallelwerk drey Fufs über die tägliche Fluth anlegte.
Doch diese Veränderung ist jetzt wohl nicht mehr anzuratben;
sondern eineandere. Die Nachtbeile hoher steifer Höftersind auch
hier sichtbar, denn die Wogen branden furchtbar in die Höhe,
schlagen die Steine aus den Höftern; greifen diesen ihreSeitenwän-
de an ; unterspühlen solche , und machen alsdann Buschsteinber-
men, Profil N'0' 2., nothwendig. Das Holzwerk mufs fast alle
fünfzehn bis 20 Jahre erneuert werden j wo will das hinaus? Er*
Wägt man diefs alles, so wird es zweckmäfsig seyn, diejenigen
Höher, welche schadhaft werden nach der Linie die an der Spitze
2 Fufs über die Ebbe und an der Wurzel der W erke 2 bis 3 Fufs
über die ord. Fluth reicht, absägen zu lassen, jedoch dergestalt,
dafs die Seiten-Pfahlreihen noch tiefer abgesägt werden , damit
man den Höftern eine tonnenrunde Oberfläche geben könne.
IIP' Von dem Seeuferbau bey Blankenberg in Flandern. T. 5".
Der Strand zu beyden Seiten von Blankenberg nahm sehr
stark ab und man mufste den gänzlichen Ruin dieses schönen Dorfes
und des Seedeiches, welcher eine grofse Laijds trecke beschützt,
befürchten. Der Herr Inspector Dingemanns|feu Vlissingen als
Praktiker rühmlichst bekannt -- wurde um Rath gefragt.' Nach
seinem Vorschläge sind einige sechszig Höfter perpendiculair auf
das Seeufer angelegt. Sie bestehn (nach dem Profil N!0' 1.) aus
einem Faschinenbau; sind oben mit vier Zäunen nach der Länge
versehn und haben eine Krone von 12 Fufs breit. Ihr Kopf hat
eine gute Böschung, aber ihren Seiten fehlt sieT denn diese Seitenböschung
verhallt sich nur zur Höhe wie A zu 1. Bey einigen
Höftern ist die Oberfläche mit Steinen zwischen den Verzäunungen
gedeckt; bey weitem aber nicht hinreichend, und jetzt können die
Seiten , der geringen Böschung wegen, nicht mit Steinen bedeckt
werden. Dieses Besteck und diese Construction ist gewifs nicht
genau nach den Vorschriften des Herrn Dingemanns äusgeführt
worden , welcher flächere'Böschungen und mehrere Steine angewendet
haben würde.
Einige von diesen Höftern liegen an der Wurzel bis zur
täglichen Fluth, und an der Spitze einen bis zwey Schuh über die
Ebbe, andere und die mehresten, liegen aber noch einige Schuh
niedriger. Jene habe ich i. v. J. besser erhalten gefunden als diese.
Auch haben die höhern den Strand erhöhet. Sohat z. B. Nr0, 11.
als niedrig liegend , den Strand nicht erhöhet. Auch der schlechte
Effect von einem Pfahlhöft gegen das Buschsteinhöft Nr0‘ ig.
zeigt sich bey Nr°‘ 17. Diese Höfterbeweisen es recht anschaulich,
dafs dergleiehenStrandwerke, wenn sie Erhöhung des Strandes
bewirken soll, gelegt werden müssen , wie oben S. 9. bestimmt
wurde. Da wo die Wellen den Fufs des Sanddeiches stark
angreiffen, ist er mit einer Steinberme gedeckt. Dieser Sanddeich
ist in N°’ v. im Profil dargestellt, er wird mit Helmpflanzungen
gut versorgt. Die Höfter sind aber gänzlich vernachläfsigt, und
seit sechs Jahren ist alle Reparatur unterlassen worden, sie sind
auch in einem schlechten Zustande , insbesondere die niedrig liegenden.
Möchte doch das französische Gouverment sich dergleichen
öffentliche Werke mit Ernst annehmen!
IV 0' Der Seeuferbau bey Ostende, Tab. S’] und 63
bietet uns wieder eine andere Gattung von Bauwerken d a r, und
er steht mit der Hafenstrafse in Verbindung. Er wird von fünf
auf das Seeufer perpendiculair liegenden Pfahlhöftern T. 63. N°’ 1.
11.111. iv. v, von einem Steinbau N°‘ vi. und von dem Seedeiche,
welcher Ostende beschützt, gebildet. Die Ansicht dieser Höfter
und das Profil ( N°' 6 ) so wie ein Theil des Plans von dem Seedeiche
und dessen Profil ist auf T. 5j . dargestellt.
An der Spitze der Höfter stehn die Pfähle etwa zehn Schuh
über die ordin. Ebbe hervor , an der Wurzel des Höftes , aber 8
Fufs über die Fluth. Die Höfter bestehn, Fig. 6. T. 57. aus einem