Von der Construction des projeclirten Meerdammes E F G
habe ich vorher im Allgemeinen gesagt, dafs er von Steinen hätte
aufgeschüttet werden können. In der That scheint diese Methode
bey der Länge von 3ooo Toisen; der Tiefe von 54 Schuh (nach
seiner Höhe die Schuh über die ord.Ebbe angenommen ist); dér
obern Breite von 18 Fuß; also bey dem eörperlichen Inhalt von
l 296000 Cubiktoisen, keine andere Methode (in dem hochfluthen-
den Meere) einer Altwendung fähig zu seyn, wenn man sich zu
den untern Lagen nicht der Sinkstücke, wegen Mangel des Holzes
bedienen könnte.
Sey es nun, dafs andereRücksichten oder Parthey die Direction
des Meerdammes zwischen der Insel Pelée und Querqueville bestimmten/
genug, wir sehn es augenscheinlich in der Karte T. 58,
wie die Ingenieure des Brücken - und Wegebaus, die Kegel meer-
wärts zu wenden bemüht waren, inbesondere an der Lage der
zwölf östlichen Kegel S. 228.
Also mit Kegel die S. 223. beschrieben sind, sollte die Rhede
geschlossen werden. Der Erfinder wollte demnach isolirte Werke
haben um den Eingang fremder Flotten zu verhindern; die Wogen
auf der Rhede zu mäßigen, und dennoch an dem Cörper des Meerdammes
zu sparen. W ie wenig diese Anlagen den Absichten entsprach,
und welche Hindernisse dem Projectgeber gemacht sind;
wie man gegen alle Grundsätze die Kegel mit kleinen Steinen
füllte; wie sie endlich bis'zur Ebbe, ausgenommen der östliche,
abgesägt sind, diefs alles ist S. 223 bis 22g gezeigt worden. Jetzt
bleibt mir noch übrig, von demFortgange der Arbeit Rechenschaft
zu geben. Es sind nemlich Steine in denen auf der Karte angegebenen
Bögen, zwischen den Kegeln, von D bis 2, seit 1789,' aufgeschüttet.
Der so 'aufgeschüttete Meerdamm reicht nur bis zur
Ebbe, es fehlt ihm daher noch eine Höhe von 7 ! Schuh , wenn er
die nöthige Ruhe'in der Rhede 3- 201. und Sicherheit gegen die
Engländer gewähren soll; an seiner Länge aber noch ein beträchtlicherer
Thcil, nemlich von 2 n.ach Z. An diesem letztemPuncfe
(bey Z) möchte ich ihn; des daselbst liegenden Felsens wegen,
anschließen S. 38z. So lange dieserTheil 2. Z von 766 Toiscn.fehlt,
ist die Rhede Bey weitem nicht gedeckt; der Fluthstrom, so wie
die nordwestliche Seestürme stehn hinein und bringen die W a s serfläche
zu hoher und unruhiger Bewegung. Ist dieser Theil
aber vollendet, dann bleibt hier noch für Kriegsschiffe eine hinreichende
Durchfahrt von 3o4 Toisen.
Es erregt Erstaunen und Unwillen, wenn wir die Geschichte
dieser Bauwerke mit dem Local und ihren Wirkungen vergleichen,
und dann die ungeheuren Kosten wissen, welche über zwey
und zwanzig Millionen Livres, ohne die Forts, betragen.
Was endlich noch zu bedauren , und nicht wieder zu verbessern
ist, das ist die Schmälerung der östlichen Durchfahrt bey
der Insel Pelée ; vermittelst des Kegels D. Für Kriegsschiffe ist sie
nur 200 Toisen weit geblieben , welches immer zum Laviren (so
weit in die See) bey hartem Winde , ein beschränkter Raum ist
und von dem man wenigstens noch 5o Toisen abziehn kann, weil
der Seemann sich hüten muß, nicht auf den KegeL D oder auf die
Felsen der Insel Pelée auf zulaufen. Ein Ingenieur, dem ich um
die Ursache dieses, Fehlers , den man doch leicht hätte vermeiden
können, fragte, gab mir zur Antwort: dafs man diesen Kegel hier
und nicht westlich in Gegenwart des Königs deswegen versenkte,
(die sechs folgenden Kegel standen damahls schon) weil sonst der
König von der Nachmittagssonne behindert worden sey , um dessen
Versenkung gehörig zu sehn, denn er stellte sich auf den zwey-
ten Kegel. So sonderbahr sind öfters die Veranlassungen zu grossen
Mängeln öffentlicher Anlagen. Hätte der König am Vormittage
die Versenkung mit ansehn mögen, so würde diese Durchfahrt
nicht geschmälert worden seyn. Er hätte sich auf den 7<:en Kegel -
dann der sechste W gestellt und man würde den folgenden - oder
den jetzigen achten , — versenkt haben.
Ob zwischen der Insel Pelée und den Felsen der Flamander
die Durchfahrt, die jedoch nur für kleine Schiffe, während der
Ebbe, eine Straße darbietet, nicht mit zwo gegenüberstehen-
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