des erstem zu stehn. Es wurde auf die nämliche Weise das Mauerwerk
in ihm aufgeführt, wobey bemerkt werden mufs , dafs es
sieh mit einer Verzanung endigte , und woraus ein Zwischenraum
von zwey Schuh , wo zwo Kästen nach und nach gegeneinander
über kamen , in der Oberfläche der'Mauer, entstand. Diesen
Zwischenraum zu füllen oder die zwo Mauerstücke zu verbinden,
dazu traf man folgende Vorkehrung: Es wurden Spundpfähle
hart längs den zwo Mauern, au refus*, eingerammt. Der
Raum, welchen die zwo Mauerabsätze gegeben hatten, der nun
von der Spundwand eingeschlossen w a r , wurde mit Mörtel und
Kieselsteinen gefüllt. Man hätte auch diesen Zwischenraum bis
auf eine gewisse Tiefe vom Wasser hefreyen können, sobald der
Cement der Mauer schon eine Undruchdringlichkeit gegeben hätte
und welches wenn man das Mauerwerk hätte ruhn lassen können ,
der Fall gewesen seyn würde , u. alsdann konnte der Raum ausge-
mauert werden. Ueber diesen Ausgufs machte man nun die Mauerbindung
regelmäfsig , und führte die Mauer so hoch als nöthig
war auf, bekränzte das Ganze mit zwey Lagen Werkstücken. Die
obere Lage wurde wie F; 4 zeigt, construirt und mit eisernen in
Bley eingegossenen Klammern versehn. Auch ist der eine Stapel
bey’Toulon in drey solchen Kästen aufgemauert worden , nur mit
dem Unterschiede, dafs man von den gesenkten Kästen in einer
Entfernung von 6 Fufs eine Spundwand a Fig. 5. T. 67. und um
diese Pfähle l auf 3 Fufs Abstand, einrammte, und den Zwischenraum
a c mit Erde gefüllt, hat.
Diese letztereMethode, welche ich -im folgenden Abschnitt näher
beschreiben werde, gewährt den Vortheil, dafs durch den
Seitenwänden kein Wasser durchdringt; dafs man die Mauerarbeit
nicht übereilen darf und die Mauer sich setzen und erhärten kann.
Von K a y s a u f Felsen.. ■
Werden die Kaymauren auf einen Felsengrund erbauet, so
wird man die Vorsicht gebrauchen müssen, die untere Steinlage
mit dem Felsen durch das Einhauen von Vertiefungen, und nach
der Figur von Schwalbenschwänze zu verbinden. Die Construction
des Leuchtthurmes auf dem Felsen Edys tone, T. 53.gibt hierzu
die befste Anleitung, ohne dafs ich nöthig habe, sie hier schon
auseinander zu setzen und ich verweise deswegen auf den fünften
Abschnitt.
Don den hölzernen Horsetzen oder Holzwänden längs Häfen
und Bassins.
Holzwände, oder auch Verschalungen genannt, sollten nur
daselbst angelegt werden, wo augenblickliche Sparsamkeit, oder
eine schnelle Vollendung es nothwendig macht; denn sie können
ungeachtet aller Sorgfalt, die man mittelst, einem Anstriche von
Theer und dergleichen anwenden mag, nicht lange der beständigen
Abwechselung von Näfse und Trockne widerstehn. Ist nun
gar der Holzwurm in dem Hafen, so sind sie nur auf i 5 bis 20
Jahre haltbar, und soll nach dieser Zeit eine neue Holzpfahlwand
errichtet werden , so mufs man sie vor die alte zernagte hinschlagen
und auf diese Weise wird der Hafen kleiner.- Ist aber der
Hydrotect wegen Geldmangel oder anderer Localverhältnisse ge-
nöthigt: eine hölzerne Vorsetzwand zu erbauen, so kann er dies auf
verschiedene Weise bewerkstelligen und ich will sonach einige
Methoden hier anführen.
In vielen Fällen und besonders wenn die Vorsetze nicht sehr
hoch ist, etwa nur 12 Fufs über die Oberfläche des Wassers hervorragen
mufs, wird man sich derjenigen Methode bedienen können
, die zur Beschützung des Haarlemmer-Meeres angewandt
und B. II. S. 401 beschrieben ist. Sie wird besonders bey, lockerer
Erde oder einem schlammigten Boden gute Dienste leisten.
Eine andere B. II. S.4?4- beschriebene Construction , die bey
dem Kielplatze des Seehafens Nieuwen-Diep an gewendet ist, verdient
gleichfalls zur Nachahmung empfohlen zu werden. Bey dieser
ist aberzu bemerken , dafs diejenigen schräg stehenden 17 Schuh
langen Pfähle, welche den eichenen Anker halten , au refus eingerammt
seyn und in festen Grund stehn müssen, damit sie nicht
nachgeben, denn von ihnen hängt die Festigkeit solcher Bauwerke
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