gesetzt werden sollten. Auf dem Mittelpunct der Schichte durch
die Mitte eines jeden Steines wurde sowohl der Halbmesser als
auch concentrische Kreifslinien gezogen. Ueberall wo diese Linien
die Fugen der Steine durchkreutzten , wurden in die beyden
aneinander gränzenden Steine vermittelst eines eisernen Stabes und
Sandes solche .Gruben eingeschnitten , so dafs man sowohl durch
den Sinn des Gesichtes als auch des Gefühles die Steine, beym
Bau, in ihre gehörige Lage bringen konnte. Bey den sechs untern
Steinlagen, welche zur Ausfüllung der Stufen des Felsens
dienten, verfuhr man im Ganzen eben so, nur dafs,, statt der
Halbmesser und concentrischen Kreifslinien , mit den Stufen para-
lelle und auf diese senkrechte grade Linien gezogen wurden.
Besondere Aufmerksamkeit erforderte die Legung der vier
Hauptsteine auf jeder Stufe des Felsens (-Man sehe die verschiedenen
Figuren der 53sten Tafel). Die Steine wurden, wie bereits
oben erwähnt worde-m ist, nach besondern, auf dem Felsen
genommenen Modellen behauen, auf der Plattform in ihre gehörige
Lage gegen einander gebracht, und die Zwischenräume von
einem Stein zum andern durch hölzerne Probestückchen gemessen.
Vermittelst diesen konnten sie auf dem Felsen leicht in
ihre Lager gesetzt, und wo noch etwas fehlen sollte durch Behauung
der Steine oder des Felsens nachgeholfen werden. Die
dazwischen passenden Steine wurden alsdann nach den auf ihnen
eingehauenen Merkmalen eingesetzt.
Auf die schmalen Seiten der Steine wurden von der untern
bis zur obern Fläche einer jeden Steinlage Höhlungen , drey Zoll
weit und ein Zoll tief, eingehauen. Zu den Vertiefungen wurden
eichene Keile bereitet, welche etwas schmäler als drey Zoll,
am Kopf kaum einen Zoll, an der Spitze | Zoll dick waren.
Die Anordnung der Höhlen zeigen die verschiedenen Figuren
der 53 Kupfertafel, wo die kleinen schwarzen Parallelogrammen
längs den Fugen der Steine die Oeffnungen der Höhlen andeuten.
Die Stellung rechter oder linker Hand der Fuge giebt an, in welchem
Stein die Höhlung ausgehauen ist. Wenn die Länge der
Seite eines Steines nicht über 14 Zoll betrug, so wurde eine
Höhlung in der Mitte der Seitenfläche, bey einer Länge der Seite
von 18 Zoll und darüber zwey Höhlungen für hinreichend ge-
gehalten.
Wenn ein Stein zum Einsetzen zugerichtet war, so wurde
der in Zukunft zu beschreibende Mörtel jedesmal frisch bereitet,
indem in einem Eimer zuerst \ Büschel Kalch mit der hinlänglichen
Menge Wassers, mittelst eines hölzernen Rührlöffels, wohl
unter einander geschlagen, und hierauf, bey fortgesetztem Schlagen
, die übrigen Ingredienzen hinzugethan wurden. Der so
zubereitete Mörtel wurde in das Bett des Steines gegossen, und
hierauf der Stein mittelst des kleinen Scheerentakels Fig. 2 Tab. 54
niedergelassen und nur wenige Steine erforderten die Anwendung
des grofsen Takels- und Flaschenzugs. Der in sein Bett gesenkte
Stein wurde vermittelst einer Weingeistlibelle und eines
hölzernen Hammers in eine horizontale Lage gebracht, und nach
den eingeschnittenen Marken gehörig gerichtet. Nun mufste er
noch befestiget werden ; zu dem Ende wurden in jede der an
den Seiten des Steines ausgehauenen Höhlungen 2 von den oben
beschriebenen eichnen Keilen eingetrieben , der eine mit der Spitze
aufwärts, der andere mit der Spitze unterwärts gebohret. Der
erste wurde mit der Hand gehalten, indefs man den andern mit
einer kleinen eisernen Ramme einschlug, wodurch die Keile so
fest in die Oeffnungen eingetrieben werden konnten, so dafs man,
ohne gehörige Vorsicht, selbst die Steine gesprengt haben würde.
Ueberdiefs wurden zwischen die Köpfe der Schwalbenschwänze
ein Paar dünne Keile ein geschlagen , welche, in dem sie den
Stein aus der verzahnten Fuge heraus zu treiben strebten, ihn
nur mehr befestigten. Die Steine , welche einmal so befestiget
waren, widerstanden den Wirkungen der See vollkommen, sobald
der Mörtel erhärtet war. Um indessen auch auf den Fall
die Lage der Steine zu sichern, wenn der Mörtel vor seiner Erhärtung
durch die Wellen ausgewaschen würde, und die untere
Fläche der Steine den hydrostatischen Druck der hoch gehen