sind auch wohl die Schirmhöfter bey ab gelegt worden. Doch
wie lange sollen diese hölzernen Werke dauren ? Es Trägt sich nun:
ob das vor dem Deich GH-liegende Vorland nicht fortgespült werden
wird? Mir schien es im Abhru&h zu seyn und ich möchte es
dem Groden gleich, mit einem Revettem. von Faschinen u.Steinen
gedeckt wissen , wenn ich das Local rein hydrotechnisch betrachte,
ohne auf die Deichbaucasse Rücksicht zu nehmen. Am Tossener
W e g ist nun der Deich dem Angriff der Sturmfluth gar sehr expo-
nirt und das Vorland läfst man bis auf eine Breite von vier Ruthen
wegreissen; legt dann Faschinenwerke an, und sucht das Ufer mit
einer Steinböschung zu erhalten. Die drey Höfter 1. 2. 3. sind jedes
etwa fünfzig Ruthen lang und liegen auf i 5o Ruthen Abstand,
zur Höhe des Vorlandes. Auf den Boden des Wattes ■ sind sie*et-
wa, 20 Fufs, in der Krone 10 Fufs breit. Die Krone ist mit Steinen
belegt. In dem Höft Nl°‘ 1. stand auch bis auf § der Länge
eine Pfahlwand, Pfahl an Pfahl. W en n man die grofse Ausdehnung
des W attes, welches aus Schlick besteht, betrachtet, so ist
es wohl keinem Zweiffel unterworffen : dafs«dieseHöfter Erhöhung
des Wattes bewirken werden. Eine andere Frage entsteht,, ob
man sie nicht kürzer und mehrere dafürdäfte anlegen sollen? Ich
meines Tbeils bin nicht für lange Höfter, wo die Aufhäufung des
Sandes nieht eine schnelle Erhöhung des Strandes möglich machen
kann , und man der Sanddeiche wegen nicht die Seewogen soviel
als thunlich vomSeedeiche.entfernen mufs ; auch läfst man ja hier,
wie gesagt , das Vorland bis auf eine Breite von 4 Ruthen wegbrechen.
Kann man aber, der Kosten wegen , lange Höfter anlegen
und ein grofses Vorland erzeugen, desto besser, nur möchte ich
alsdann mehrere kurze Höfter zugleich anlegen und solche , nach
Maafsgabe der Erhöhung des W attes und der Kräfte der Casse, verlängern
, um keinen Theil des Seeufers mehr als den andern zu beschützen;
dem Abbruch blofs zu stellen oder hervorstehn zu lassen
S. i 3. Diefs soll kein Tadel seyn, sondern ich glaube nur,
die Anwendung von einigen allgemeinen Grundsätzen, die “ich
aus der Bekanntschaft mit den Seeuferbauwerken Hollands ableitete,
machen zu müssen, und das Local könnte ihre Anwendung
hier ja wiederrathen , welches ich gerne zugebe.
Gegen Burhave, zwischen den Deichstellen111.11., fällt der
Strom stark auf das Ufer und die Tiefe soll- hier bey der Ebbe über
40 Schub betragen. Auch hier hielt man es für rathsäm, mit dem
Deich dem Strome zu weichen und von 1791 bis 1792 wurde der
Deich G H nach F zurückgelegt. Zwischen dem neuen und aban-
donnirten Deich ist die Deicherde gegraben. "Um die Deichputten
zuzuschlicken, ward eine Oefnurig, welche in dem Plan
N” ' 11. sichtbar ist, in den alten Deich gestochen. Diesen wollte
man also, nachdem er etwas abgeflächt war, als einen Schlickfän-
gep, und damit die "Wellen nicht in die Deichputten einlaufen
sollten, consèrviren. Die Conservation sollte mit einer Strohdecke
auf die aüfsere Böschung , und Buschwippen darüber , bewerkstelligt
werden. WTnn die W^ippen und Pfähle dünne sind und
nicht hervorstehn , also den Wellen keinen sonderlichen Widerstand
darbiethen und dieStrohdecke jährlich erneuert w ird , so mag
diese Anlage wohl dem Zweck entsprechen. Am Fufs scheint mir
ein Steinbusch-Revettement, bis zur S. g. bestimmten Höhe, nö-
thigzu ffèyn, weil der Strom in der Nähe des Uf§rs liegt und der
Abbruch,"ohne Anwendung der Kunstmittel, --solange die Süder-
weser nicht von andern natürlichen Ursachen, welche in der Veränderung
der Sandplatten bestehn, eine für dieses in Abbruch liegende
Ufer bessere Direction erhält — fortdauren müfs. Es sind
hiér sechs Buschhöfter angelegt worden (*)■ Das erstere Höft ist
etwa i 5o Fufs lang, hat 14 Fufs Krone und einen halben Schuh
Bösch’ung, nach jeder Seite. V on diesem liegt” das zweyte 35
Ruthen entfernt. Die Lage dieser Höfter scheint mir zweckmäfsig,
wenn ich auch nur Ursache hätte, mit der Construction zufrieden
zu seyn. Die Reifsbündel werden ganz auf einander gepackt, die
(*) Seit einigen Jahren hat die Norderweser sehr zu- und die Süderweser abgenommen
, welches ein glückliches Ereignifs für diese Bauwerke und für
das Schartufer ist.