zweyte Lage eine Verlängerung der erstem Fig. 24. Die Ueber-
kragung oder Wölbung ist von dem Kragstein ( i Fig. 16) getragen
, über welchen noch eine Platte-das Werkstück p- liegt. Ueber
dieses liegt dann eine zweyte Steinlage o Fig. 24. Jede Abtheilung
ist von den Wiederlagestucken mmm eingeschlossen, die zusammen
die Haltbarkeit des Ganzen ausmachen. In dem obern Theil,
oder in der Ueberkragung sind die Steinjagen mit Klammern t aneinander
befestigt. Der ganze Kay steht auf einen Pfahl und Balkenrost,
weil hier kein fester Grund war.
Vergleicht man die Construction beyder Kays miteinander,
so scheint die erstere künstlicher, kühner und öconomischer zu
seyn , aber die zweyte verspricht dagegen eine gröfsere Dauer und
Festigkeit.
Ein Kay mit einem Aqueduct, ist man in dem Fall genö-
thigt anzulegen, wenn sich kleine Bäche in den Hafen ergiefsen.
Führt man den Bach längs dem Hafen , so ist es Ersparnis an
Mauerwerk, wenn man ihn durch einen Aqueduct, der mit dem
Kay in Verbindung steht, hinleitet. Die 24. Fig., Tab. 67. gibt
ein Beyspiel, welches zu Caen, von dem Ingenieur Cochin vorgeschlagen
wurde.- Es darf wohl nicht erinnert werden , dafs man
den Aquedüct mit Trasmörtel oder mitCement vonPozzolane aus-
mauren müsse.
Der Kay am Hafen von Toulon
ist uns deswegen merkwürdig, weil er zum Theil in eingesenkten
Kästen aufgemauert ist, Belidor hat diese Construction im 2len
Theil seiner Wasserbaukunst $. 85o u. s. *w. beschrieben, woraus
ich einen kurzen Auszug mittheilen will.
Nachdem der Schlämm mit Maschinen ausgehoben w a r , so
wurde der Boden mit Mauerschutt überworfen, um ihn regelmäf-
sig eben zu erhalten. Während diese Arbeit vor sich gieng, wurden
hölzerne Kästen, T. 67. Fig. 11. 12. i 3. 20. (*) 60 Fufslang
(* ) F ig . 20. s t e ll t d en G ru n d r i fs , e in e s T h e i l e s v o n s o lc h em K ä s t e n , v o r .
Sj F ig . i 3. is t d e s s e n ,P r o f i l , n a c h d e r Q u e r e ; F ig . 12 da s d e r S e i f e , v o n
B in n e n a n zu seh n . F ig . 1 1 is t e in e s o lc h e S e it e n w a n d v o n A u s s e n an zu -
und 12 Fufs im Lichten breit und 23 hoch erbauet. Sie wurden
kalfatert und geteert, um wasserdicht zu seyn. Die Breite der
Kästen betrug 4 Fufs mehr als das darin aufgeführte Mauerwerk.
D ie Kästen wurden in der Richtung des anzulegenden Kays und
des Werftes auf das Wasser gesetzt u. man hielt sie in dieser Lage
mittelstTaue, die in denen an den Ständern a geschlagenen Ringen
h geschürzt yvurden, und mit Winden, die auf das Land oder Fahrzeugen
standen. Jetzt füllten zu erst die Maurer die Fache zwischen
den Kielschwellen c mit einem Gufs, welcher aus Mörtel
von Ppzzelane und Kalch und von Kieselsteinen und Mauerschutt
bestand. Nachdem diese Masse geebnet war , führte man die
Mauer aus Bruchsteinen mit obigen Mörtel zu 8 Fufs dick auf.
Deren äufsereSeite wurde mit Werkstücken bekleidet'; welche 10
bis 12 Zoll tief in die Mauer reichten F. 5. So wie die Mauer emporstieg,
wurden , von derselben bis zur Wand des Kastens, Seitenstreben
wegen dem Druck des Wassers, eingekeilt. Die Mauerarbeit
wurde Tag und Nacht fortgesetzt und die Kästen sanken
auf diese Weise , nach Maafsgabe das Mauerwerk emporstieg.
Beym Sinken wurde die gröfste Sorgfalt angewendet, damit die Kästen
sich auf die ihnen angewiesene Stelle lagerten. Um auch dann
sobald ein Kasten aufmGrund safs , mit demselben , wenn es nö-
thig war, eine kleine Verrückung vornehmen zu können, wurde
derselbe nachdem er nur noch einen F. vom Grunde abstand mit
Steinen beschwert und so gesenkt. Hatte er die gehörige Lage
noch nicht, so wurden diese Steine weggenommen, der Kasten
stieg wieder einen Schuh empor und man gab ihm eine befsere
Lage. Hatte das Mauerwerk bis auf zwey Schuh die mittlere Höhe
des Meeres erreicht, alsdann liefs man es sich setzen. Bey der
Fortsetzung der Arbeit wurden die Seitenwände des Kastens weggenommen,
um wieder zu einem zweyten Kästen gebraucht zu
werden. Derselbe kam mit seinem Boden genau an dem Boden
seh n . D a d ie n ä hm l ic h e n B u c h s ta b e n a u f d ie s e n F ig u r e n g le i c h e S tü c
k e v o r s t e l l e n , so is t e in e n ä h e r e B e s c h r e ib u n g d e r e i l z e ln e n T h e i l e
u b e r f lü fs ig .