des Meeres 56 Schuh Neigung habe. Diese Verbesserung des Pro-
jectes wird sich ohne Zweifel manchem annehmlich darstellen ,
wenn wir mit den Localhindernissen , die ihm entgegen stehn ,
nicht bekanntsind; doch es mögen die Sachverständigen selbst
sprechen. Sie sagen: «der Boden des erwähnten Quartiers sey
eben so schlammigt, als der des Hafens , welches.die Erfahrungen
bewiesen. 2. Entfernte man sodann die Docken zu weit von dem
Bezirk des Hafens und die Erbauung eines Schiffes oder dessen Ausbesserung
würde mehr kosten, als wenn man es auf die bestehenden
Werfte zum Theil und auf dem Wasser völlig ausbauete und
calfaterte. 3. Da alle obere Docken von der untern abhiengen,
indem die Schiffe durch dieses passiren müfsten , so könnte nur
ein Schiff um das andere ein - und ausgelassen werden und anstatt
neun Docken zu haben, würde nur eine benuzt werden können.
4. Wenn die untere Docke reparirt werden müfste, so wären alle
übrigen unbrauchbar gemacht 5°' Sey es nicht ein leichtes ,
mit der Stadt und den Grundeignern sich über das Canalwasser
und dessen Gebrauch, zur Füllung der Docken , jzu vereinbaren, indem
dasselbe zur Wässerung der Wiesen und anderm Behuf sehr
öconomisch benutzt werde. Endlich meynen sie: die Ausleerung
der Docke durch Pumpen sey zweckmäfsiger, als durch die Schütze,
weil es in diesem Fall zu schnell ablaufe und man das zu ealfaternde
Schiff auf derStappelung nicht gehörig stellen könne. Dieser Einwurf
ist aber gewifs nicht erheblich: denn es kann das Wasser auch
mittelst Aqueducte und Schütze langsam abgelässen, ja in seinem
Ablauf augenblicklich retardirt und gänzlich gehemmt werden.
Könnten die übrigen fünf Einwürfe eben so.hinreichend als dieser
entkräftet werden, so würden unsre Leser nicht Anstand nehmen,
sich für das Project des Conseils zu erklären. Die Sachverständigen
meinen, man könnte solche Docken in dichten Kästen
von Zimmerwerk bauen und solche Kästen zu mehreren Docken
nach und nach gebrauchen u. dieses Raisoflnement führen sie nun
weiter aus. Aber es ist eben so wenig auf das Local gegründet
als das von dem Conseil, dessen Aeusserung ist der befste Beweis
dieser meiner Behauptung. Es sagt nähmlich : dafs es den Ingenieurs
vom Brücken-und Wegebau zukomme, sich dieKenntnifs
des Locals zu verschaffen>,: ( ils peuvent être chargés de dresser,
avec connoissance de cause , les Plans et devis d’un tel projet;) also
hatten sie sich diese Localkänntnifs noch nicht erworben und doch
bestimmt über die Anlage selbst geurtheilt. Es geht sonach in Frankreich
wie in Deutschland und England; man macht grofse Pro-
jecte, untersucht und entscheidet für dieselben , ohne nur das Local
gehörig zu kennen, und das geschieht nicht etwa von Particuliers
, sondern von den Regierungen selbst. Die französische sollte
von dem Conseil zur Ausführung des vorgetragenen Projectes
dadurch vermögt werden, dafs es damit die Verbesserung der Festungswerke
von Toulon in Verbindung brachte, wohlwissend :
wie zu solchen militairischen Anstalten immer Fonds da sind,
wenn, zu den nützlichen Bauwerken es daran fehlt. Und um
diesen Vorschlag kraftvoller zu unterstützen, fügte es hinzu: dafs
Toulon bey seinem jetzigen Fortifications-Zustande nicht acht Tage
einem feindlichen Angriff widerstehen könne. Erwägt man aber
dafs Toulon in der Ebene liegt, von den Anhöhen beschofsen
werden kann , und dafs die Arsenäle, der Hafen und die Magazine.
kein Bombardement vertragen y.so wird die Defension der
Festung selbst nur schwach erscheinen : also hängt die Haltbarkeit
des Platzes von den Forts und Batterien in dem Bezirk von
Toulon ab, welches ja die Einnahme der Engländer i. J. 1793.
und die Wiedereroberung bewiesen hat.
Methode nach welcher der Ingenieur Groignard die Docke im Touloner Hafen
von 1774 bis 1778 erbauete,
Der Ingenieur Groignard wählte weder die Stelle, welche Du
Boccage noch die das Conseil vorgeschlagen hatte, sondern einen
Platz ( s. Tab. 60.) indem Neuenhafen selbst, also in der Nähe
des Magazins r und den Steindämmen , auf denen die Schoppen
für Arbeiter, für das Holz und die Geräthschaften stehn, eineStelle
woselbst auch das Verkehr bey "den andern Magazinen u. dem Arsenal
gar nicht gestört w ird , die also sehr gut gewählt ist. Mitten