gleichfalls die Kosten tragen, Wenn einige Polder nicht im Stande
sind, diese Ausgaben aufzubringen, so würde es unbillig seyn,
sie mit Gewalt dazu zu zwingen, aber gar viele werden auf diese
Art ihr Unvermögen vorscbützen. Um diefs zu verhindern schlagen
die committirten Räthe vor: Die Polder, welche meinen
durch ihr Unvermögen befreyt zu seyn, einen genauen Etat von
ihrer Einnahme und Ausgabe verfertigen und an ihnen, den C. R.
abgeben zu lassen. Diese wollten alsdann beurtheilen , ob sie ganz,
oder zum Theil, oder gar nicht frey seyn können.
EinwürfFe, welche diesem Projecte gemacht wurden, und die Beantwortung derselben (*).
Es ist wohl ausser allen Zweifel, dafs das Intresse so verschiedener
Polder und der alten Lande sehr getheilt ist, denn jeglicher
District w ill des Wassers, auf.Kosten und mit Gefahr eines
andern, lofs.seyn. Daher auch die Zurückhaltung bey Mittheilung
der Localdata, worüber sich die Sachverständigen beklagen ; daher
manche der Ein würfe, welche von tiefer Unkunde und Sorglosigkeit
zeugen. Diese letztere ist so weit gegangen: dafs die
Dämme, längs der Innern-Zaane, an mehreren Stellen, nur 1
und 2 Zoll über den Amst. Pegel liegen, wo sie zum wenigsten
eine Höhe von 8 Zoll haben sollen. Doch ich komme nunmehr
zu den Einwürfen selbst.
Da diese aber sehr weitläuftig sind, so will ich nur das W e sentliche
davon ausheben , und die Beantwortung, welche die benannten
Sachkundigen unterm li.Ju ly 1792 beendigten, in einem
kurzen Auszuge mittheilen; dieses alles mit Anmerkungen und
nähern Prüfungen begleiten.
Die Deichgrafen und Heemräthe der Zype und des Haze-
Polders wenden gegen die oben vorgetragene Vorschläge Folgendesein:
i°' die Zype sey, vor ihrer Bedeichung, von den Fluthen
der Nordsee überströmt worden; und deswegen habe 2°’ durch
den Schoorleschen Seedeich, v o r i564, keine Auswässerung statt
gehabt; denn in diesem Jahr sey den Eignern der Zype die Anla-
(*) Diese Einwürfe habe ich aus den Resolutionen der Staaten von Hol-
land und Westyriesland vom Jahr. 1792 ausgezogen.
ge derZyper-Schleuse gestattet worden.; 3°- diese Sch leuse sey
aber i 5yo, als der Seedeich der Zype zerrissen und die Zype überströmt
war, zugedammt. In diesem Zustande sey sie 28 Jahr verblieben,
und dann erst wieder von den Einwohnern der Zype
aufgebauet worden. 4°' Habe sie seit langer Zeit zwey paarThore
gehabt, die sich nach Süden öffneten (S. 134.) und dasWasserder
Zype entlasten. Hieraus und aus der Resolution des Hofes von
Holland vom 3i. May 1680, welche den Polder von Zype als eine
freye und keinem Servitute unterworfene Eindeichung erklärt,
glauben die Deichgrafen und Heemräthe der Zype, zu erweisen;
dafs das Zyper-Schleuschen weder zur Ableitung von Schermeers-
Busenwasser dienen dürfe, noch als ein Servitut,,1 für die Zype,
angesehen werden könne , dafs ajso nicht die Auswässernden-
Schleusen, wohl aber die Zype, ein Recht habe sie zu verschlies-
sen und zu öfnen. Seitdem Jahr 1761, als zu Gunsten von Schermeersbusen
einiges Pfahlwerk vor dieser Schleuse weggeräumt
worden sey, hätten die Einwohner der Zype ihretwegen auch
keinen Streit mit den Nachbarn gehabt. 2“' Eine Vergröfserung
des Profils dieser Schleuse , das nach dem Projecte der Sachkundigen
von 65 auf 13x Quadr.Fufs gebrach t werden solle, würde die
Vertiefung des Hauptcanals der Zype und der iVebengräben, so
wie eine Erhöhung derer längs diesen Wasserbusens gelegenen
Deichen, zur Folge haben. Die Deichgrafen glauben nähmlich:
dafs das Wasser, nach Erweiterung der besagten Schleuse, in den
Canälen der Zype ausserordentlich höher anlaufen werde ; also
mehrere Wurfradmühlen erbauet Werden müfsten. 3°‘ Zu den
ungeheuren Kosten, welehe das Project, zur Verbesserung von
Nordhollands Wasserstaat, in der Zype erfordere, könnten sie
sich (die Eigner der Zype) nicht verstehn , und sie wünschen daher:
dafs es nie zur Ausführung kommen möchte.
Die vorgenannten drey Sachkundigen antworten hierauf:
1 «Dafs sie bey der Abfassung des Plans: zur Verbesserung von
Nordhollands Wasserstaat, weder auf das Herkommen, noch
aufs Eigen thum der Kleinen - Zyperschleuse; auch nicht auf die