rung. Das Sas von Flandern (Q ) , auf dem Canal von Ostende',
ist die fünfte Schleuse, zur Schiffahrt und Entwässerung dienend.
Die sechste Schleuse (V I ) genannt die östliche Schleuse dient zur
Auswässerung derjenigen Gewässer die von Fürne kommen. Bey
V I I liegt die alte Schleuse de Leke auch Engehhuysehen genannt.
Endlich liegt bey dem Fort Nieuwendamm , weichesauf
dieser Karte nicht mehr angebracht werden konnte. (Man sehe
die Ferrarische Karte) die Alte- und Neue-Schleuse von Nieuwendamm.
D ic Hafenstrafse ist von Nieuport ab zu lang, als dafs sie tief
seyn könnte, weil man keinen Flufs noch'einen hinreichenden
Spühlstrom durch sie geführt hat. Das erstere konnte nicht
geschehn, und das letzte wird wohl unterbleiben, da der Handel
Yon Nieuport unbedeutend ist.
Ostende, Tab. 68.
Der Seehafen zu Ostende, ist besonders der Inneren Schiffahrt
wegen, von grofser Erheblichkeit, denn dieWaaren werden
auf einem etwa 120 Fufs breiten Canal, worauf die Sly-
kense Schleuse liegt, nach Brügge und Gent, verfahren. V o r
Erbauung dieser Schleuse, das ist vor Anno 1672 (* ) , war
Ostende, noch nur unbedeutend; nachher hob sich der Handel
sehr, und am blühendsten, war er im letzten americänischen
Kriege.
Die Bauwerke, welche Ostende darbietet, sind nicht nur
in Rücksicht des Hafenbaues sondern auch des Seeufer- und
Schleusenbaues wegen wichtig. Ich will hier blofs die "Werke des
Hafens beschreiben, insoweit ich sie aus schriftlichen Nachrichten
und durch Local - Untersuchung kenne, zuvor aber einiges
über die Ebbe und Fluth anführen.
(*) In diesem Jahr wurde die alte Schleuse bey t z , zwischen den Forts
Slykens und Philip erbauet. Diese Schleuse stürzte i j 5<2 ein und
1754 wurde die jetzige grofse Schleuse angefangen.
Von der Höhe der Ebbe und Fluth.
Nach den Beobachtungen des Ingenieurs Ferrageau, steigt
die Fluth in dem Hafen von Ostende, während dem Sysigien,
16 i Fufs; während den Quadraturen 10 Fufs 8 Zoll. Zu den
Aequinoctialzeiten, wenn die Winde stark aus Nordwesten blasen,
aber 12 bis 19 Fufs, ja am 8 Fructidor, 2ten Jahr, ist
sie sogar 21 Fufs hoch gestiegen.
Von der Rhede
will ich nur kurz bemerken , dafs sie aus 3 Ankerplätzen besteht;
auf welchen aber die Schiffe bey Stürmen, nicht sicher liegen; der
erste Ankerplatz wird von einer Sandbank, genannt Strombank,
gebildet. Sie fängt beym östlichen Einfahrtsdamm an , geht
vor des Hafensmündung vorüber, und läuft sodann westwärts.
In dem Zwischenraum von 600 Toisen den diese Bank zwischen
sich und dem Gestade läfst, und welches der Ankerplatz ist, findet
eine Tiefe von 20 bis 25 Fufs statt, aber der Grund ist schlammigt
und also für die Anker nicht haltbar genug. Der zweyte Ankerplatz
ist besser als der erste, und 3o bis 35 Fufs tief. Er liegt
zwischen der Strombank und der Bank leLand , welche gegen der
Blankenberger Schleuse über anfängt; und gleichwie die Strombank
, zwey Stunden westwärts vor Ostende vorbey läuft. Den
dritten Ankerplatz wählen die grofsen Schiffe. Er ist 6000 Toisen
vom Gestade entfernt, und heifst le Stroopisel, dessen Tiefe geht
bis z u i5 Klafter, und der Grund ist zäher Schlamm: er ist von drey
Sandbänken gedeckt, welche Abanis und van Inderbanis heifsen.
Die weiteste ins Meer, entfernt sich sechs Lieues Nordwest wärts.
Diese letzteren Sandbänke (Inderbanes) haben bey der Ebbe 4
bis 5 Fufs Wasser. Auf der Strombank ist alsdann eine Tiefe von
10 Fufs; auf der Landbank und den Bänken Äbanis ist aber 12
bis i 3 Fufs Tiefe. Keine von diesen Bänken ist beweglich. Es
mufs endlich noch bemerkt werden: dafs ein Schiff, welches 2j
bis 3 Lieues im Meer ist, auch einen Ankergrund findet, wrenn
es den. Thurm von Guestel vor sich, Ostende westlich und das