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griffe der Flotten auf Landbatterien geachtet. Doch ich komme
auf den
Hajen von Helpoet.
Dieser Hafen ist nicht grofs und kann nur wenig Schiffe aufnehmen,
auch besteht er, zum Theil, in der Hafenstrafse selbst, die
108 Schuh Weite hat. Beyde Hafendämme sind von der Schleuse
IV an bis C gemauert, und mit einem breiten Kay versehn.
Von C bis zur Spitze bestehn sie aus einem Holzbau, dessen Grund-
.rifs in der Karte des Hafens T. 63 gezeichnet ist. Dieser Holzbau
ist bis zur Ebbe aus Pfahlwerk gemacht, und von da bis
etwa sechs Fufs über die ordinaire Fluth aus Balkenlagen die
einen durchsichtigen Holzbau formiren; und einige Fächer sind
mit grofsen Steinen ausgefüllt. Die Verlängerung des östlichen
Hafendamms, welche vor einigen Jahren von dem Hrn. Inspector
Blanken ausgeführt ist, um die Wirbelströme, so sich vor der
Mündung eingestellt hatten, zu entfernen, hatte, wegen der Tiefe
von'hundert Fuls, grofseSchwierigkeiten. Die Pfähle mufsten auf
einander gesetzt, und, wenn ich nicht irre, durch ein Lager von
Sinkstücken getrieben werden.
Die merkwürdigsten Werke des Hafens sind nun, aufser den
Hafendämmen, folgende: Das Bassin x , welches mittelst der
grofsen Schleuse IV t die zugleich zur Spühlung der Hafenstrafse
dient (*),. geschlossen, und bis zur niedrigsten Ebbe abgelassen
werden kann. An dessen abhängigem Ufer VI. liegen die Kielplätze.
Bey V I steht das Magazin der Takellage; bey V das Admiralitätsmagazin
; westlich nahe bey der Schleuse IV das Landsmagazin,
und bey d stehn die Baräkken.
(*) Da der Spühlbusen x zu klein ist und die Fluth nur fünf Fufs steigt, so
hat der Spühlstrom nicht Kraft genug die Hafenstrafse rein zu halten,
und bey (7legt sich darin eine Schlickplatte an , die mit Maschinen ausgebaggert
werden müfs. Also, ist hier die Mitwirkung der Sehlammeggen,
zur Zeit der Spühlung , nicht hinreichend.
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Neueste Veränderung und Correction des Hafens.
V o r drey Jahren ereignete sich in dem Bassin von Helvoet
ein besonderer Vorfall, welcher die Veranlassung gewesen ist:
dafs der Inspector Blanken seinen sehr gut ausgedachten Verbesserungsplan
hat ausführen können. Dieser Vorfall bestand
darin: dafs ein auf den Werften des Bassins gebauetes Kriegsschiff
sich über alle Erfahrung hinaus nach den Seiten ausgesakt hatte,
(jedes Schiff dehnt sich etwasaus) und dafs es also schlechterdings
nicht die fünfzig Fufs Weite Schleuse tv passiren konnte. Wollte
man also die grofsen Kosten, so dessen Bau erfordert hatte, nicht
vergeblich angewendet haben, und in Zukunft den Bau grofser
Linienschiffe vom ersten Range die 53 Amst. Fufs breit sind, in dieses
Bassin erbauen, so mufste die Schleuse tv. erweitert werden.
Diese Arbeit war allerdings eine combinirte Sache; denn es mufsten
andere Schleusen angelegt werden, um das Binnenwasser
welches sich durch die Söhüttschleusen ƒ in das Bassin x ergofs,
abzuführen, und die Schiffahrt nach Helvoet nicht gänzlich zu
hemmen ; auch mufste der obere Theil der Hafenstrafse und das
Bassin x trocken gelegt werden, um an der Schleuse tv arbeiten
zu können. Diese Zwecke sucht man nun auf folgende Weise zu
bewerkstelligen, die ich bey meiner Anwesenheit in Helvoet auf-
gezeichnet habe.
Die Trockenlegung des Bassins wird von den zwo Abdämmungen,
eine in A B unterhalb der grofsen Schleuse, und die
andere am obern Ende des Bassins von b nach d, bewerkstelligt.
Indem also die zwo Beeren E und F trocken liegen, soll in dem
letztem Beer eine Auswässerungsschleuse, sowohl für das Binnenwasser
der östlichen Polder, die ihr Wasser ehemals nach den Schleusen/
durch den Festungsgraben abliefsen, als für das Binnenwasser
der nördlichen Polder, die von ƒ durch den Festungsgraben
fliefsen wird, gemacht werden. Auch die Ausbesserung der Hafenwände
von B bis zur Schleuse iv und die Wände des Bassins,
so wie die Kielplätze werden während der Trockenlegung
ausgebessert.