des Gewölbes laufenden Richtung abgekantet, sondern sie bildete
mehrere horizontale Absätze, wie ausFig. 2 Tab. 52 erhellet. Hier-
bey wurde noch die Vorsicht gebraucht, die Decke auf zwey Steinlagen
ruhen zu lassen. Aus dem Anblick des citirten Durchschnitts
ergiebt sich, dafs die Decke, wofern sie aus einem Stück bestanden
hätte, gar nicht seitwärts gegen die Mauer gedruckt haben würde.
Um nun die gewölbte Decke diesemZustand möglichst zu nähern —
bestand — der Schlufsstein aus einem einzigen Stück, welches in
der Mitte eine runde Oefnungvon 2 Fufs im Durchmesser, zum
Durchschlupfen für einen Mann, auf den 4 Seiten aber Schwalbenschwänze
zur Verbindung der übrigen Steine hatte. Aus Fig. 19.
Taf. 54. ist zu ersehen: wie die einzelnen Steine der Decke vermittelst
eines aufgeschlagenen Gerüstes gesetzt wurden. Zuerst wurde
der Mittelpunctsstein , hierauf die äusseren Umfangssteine und
dann erst die dazwischen befindlichen Steine gelegt. Als Smeaton
mit dieser Arbeit beschäftiget war , und sie gröfsten Theils vollendet
hatte, erhielt er vom Trinityhause die Nachricht, dafs kein
Licht vor Beendigung des Gebäudes aufgesteckt werden dürfte.
Somit wurde die Arbeit unterbrochen und für dieses Jahr beendiget.
W i r kommen nun zu den
Arbeiten des 4. Jahres, und zur Vollendung des Baues.
Während im Frühjahr 1759 die Arbeit auf der Werkstätte
zu Millbay rasch betrieben wurde, verfertigte Smeaton die nöthi-
gen Zeichnungen zu dem Geländer des Balcons, der "Laterne und
der Kuppel. Er bestellte die dazu erforderlichen Eisen - Kupfer-
und Glafsarbeiten in Londen. Ein Optiker hatte dem Trinityhause
den Vorschlag gethan : die einzelnen Glasscheiben der Laterne
nach Kugelsegmenten zu schleifen , welche zusammengesetzt eine
Kugel von i 5 Fufs im Durchmesser bildeten. Smeaton , der darüber
befragt wurde, urtheilte richtig, dafs diefs unnöthige Kosten
und Weitläufigkeiten verursachen würde; weil man doch nicht
alle Lichter genau in den Mi ttelpunci der Kugel würde setzen können,
und den Schiffern nur die parallel mit dem Horizont aus-
fahrenden Lichtstrahlen Nutzen bringen könnten.
Den 27ten May meldete Herr JesSop, der den Felsen nach einem
heftigen Sturm besucht hatte, dafs'.er zwar in dem Bau
selbst alles unversehrt angetroffen; aber den an den Ankerketten
befindlichen grofsen Royer nicht mehr vorgefunden habe. Es
muls-ten, nach mehreren vergeblichen Bemühungen die Anker
wieder aüfzufinden abermals zwey neue Anker und Ketten verfertiget
werden. Den 5*el» Julius landete die Gesellschaft zur Arbeit
auf dem Felsen. Bey näherer Untersuchung fand sich , dafs
einer von den 8 voriges Jahr in dem fertigen Zimmer des Thurmes
zurückgelassenen Steinen fehlte. Er mufste von den Wellen , welche
sich überden Thurm durch dieOefnung in der Decke desZim-
mers hineinstürzten, zur Thüre hinaus geflöfst worden seyn , ungeachtet
er zwischen 4 und 5 Centner wog. Die Arbeit war jetzt
mit mindern Schwierigkeit verknüpft, und gieng so gut von statten
, dafs bis zum 17. August der steinerne Thurm bis an die Laterne
vollendet stand.
Smeaton untersuchte nun den lo-threehten Stand des Gebäudes
durch ein Senkel, das er von der Mitte des Balcons bis auf den
Boden des Treppenlochs 493 Fufs hoch herabfallen liefs, es wich
.nur \ Zoll östlich vom Mittelpunct der Treppenöfnung ab.
Jetzt wraren also nur noch , ausser der Errichtung der Laterne
, und des Geländers der Gallerie , die steinerne Treppe, die
Fensterläden und Thüren in den verschiedenen Oefnungen der
Zimmer anzubringen. Die dazu erforderlichen Angeln und Kloben
wurden entweder in Löcher eingebleyet, welche in die massiven
Steine eingebohret wurden, oder in Keile von Eichenholz,
die man vorher in die Bohrlöcher der Steine eingetrieben hatter
befestiget. Nie wurde ein Kloben oder etwas dergleichen in eine
Fuge des Mauerwerks geschlagen, wodurch der Zusammenhang
des Gementes mit den Steinen hätte gestöhret werden können.
Den 24. August war das Mauerwerk zu der Laterne vollendet.
Das Gestelle der Laterne bestand aus zwey mit einander
parallel laufenden eisernen Reifen, welche die Stelle der Schwel