thore — eben so wohl zu der bestimmten Höhe von 22 Zoll unter
Amst. Pegel halten können, als er gegenwärtig, mittelst Zustempelung
der Schleusen zu Spaarndam und Halfwege,. erhalten wird?
Der zwote Einwurf bestand in der Aufführung der See-Schleuse
in einen puren Sandgrund, die man für unausführbar hielt. Ich
mufs gestehn, dafs , seitdem ich die Construction derSlykerschleu-
se kenne, und die Seeschleusen in den Niederlanden gesehn habe,
dafs mir eine solche Ausführung nicht unmöglich zu seyn scheint.
Zugeben will ich indessen sehr gerne, dafs die Auswässerung in
die Nordsee jetzt noch nicht so nothwendig ist. H. Brünings hat
auch seine Gründe gegen dieses Project in einem Memoir, welches
Manuscript ist, dargelegt, woraus ich nur Folgendes anführen
will. Er zeigt diejenigen Schwierigkeiten , welche sich bey
der Ausführung erwarten lassen. «Wenn man in Erwegung
zieht" heifst es unter andern, «dafs die Dünen, von der Maasmündung
bis zum Texel, einen beträchtlichen Theil der Republik,
Welcher niedriger als die Nordsee liegt, gegen die verheerende
Gewalt dieser See schützen: so wird es leicht’zu erklären, warum
die Holländer, auf die Erhaltung dieser Dünenkette, mit so grosser
Sorgfalt, Bedacht waren. .Es ist daher eine Durchgrabung
derselben nur nach der reiflichsten Ueberlegung vorzunehmen,
und man mufs über die Bedenklichkeiten nicht hinweggehn.
Eine der wesentlichsten Schwierigkeiten sey die Erbauung der Seeschleuse
in einen Sandgrund." Doch davon beym Schleusenbau
ein Mehreres. Hier mufs ich nur bemerken: dafs man dieses
Project ganz bey Seite gesetzt und das Haarlemmer Meer gegen
fernem Abbruch so gedeckt hat, wie im II. Bande beschrieben
ist.
Der dritte Vorschlag bestand in der Anlegung einer vierten
Schleuse bey Halfwege, die am Y 24 Fufs, in der Mitte 22 F.
und am Haarlemmer Meer 20 F. weit seyn, und 106402 Gulden
kosten sollte. (Propositie van Dykgrafen van Rbynland 1772.)
Dieses Project ist gleichfalls nicht ausgeführt worden , sondern
dasjenige , welches mehr Wasser nach den Spaarndamschen
Schleusen führt; nähmlich die Anlage einer Schleuse am Pennings-
veeB, wovon ich S. 157. schon das Nöthige beygebracht habe.
Ohne weitläuftig zu seyn, darf ich nun über den Wasserstaat
von Rheinland nichts mehr hinzufügen (*).
111°' Der Innere - Wasserstaat von Delfland. Tab. 40 und 32.
Deljland, zwischen Schiedamf dem Hoeck van Holland und
Haag gelegen, ist auf Tab. 40- durch kurz horizontal schraffiirte
Striche begränzt. Dessen Hauptcanäle sind auf der angeführten
Karte mit starken Linien angedeutet. Gegen die Maas ist es mit
einem oder einigen starken Deichen geschützt; gegen die Nordsee
mit Sanddünen und mit dem Seeuferbau bey ’sGravesande, B. II.
S. 407. Mittelst drey und neunzig Schöpfmühlen wird sein Polderwasser
in die Canäle oder Busen, aufgemahlen , und aus diesen
fliefst es in die Maas, durch Schleusen, deren Weite ich selbst
gemessen habe.
Dieser hydrotechnische Bezirk wird durch acht steinerne
Schleusen entwässert: i°‘ durch die Orange-Schleuse , die in dem
Maasdeich, östlich dem Hoeck von Holland , liegt. Sie hat ein
paar Stemmthore und einen Umlauf, ist 15 Fufs weit und 1673.erbauet.
DieThore stehn unter der Krone des Deichs, ein nachtheiliger
Umstand bey Reparaturen. Sie dient auch zum Einlassen
der Fluth in die Innern-Canäle, die nach Lier undHondslaerdyk
gehn, um denselben, bey dürrer Jahreszeit, eine derScbifFahrt nö-
thigen Wasserhöhe zu geben. Das Wasser, welches durch die
( * ) Die bis jetzt nicht erwähnten Schriften , welche von dem Haarlemmer
Meer handeln, sind folgende: i°* Haarlemmer Meerboek. 20, Zwarigheden
en Bedenkingen tegen het ontwerp van Doofgravinge door C.
Redelykheid. 3°* Redenen tegen het droogmaken en vor het bedwingen
der Haarlemmer Meer. 4°- Aanmerkingen op de Verbetering der Ont-
lasting van Rhynlands Boezemwater 1774. 5°* Nederlandsche Jaerboeken
177Q. p. 1098 — 1170. J. 1773. p. i 8 5— 541 und p. 861 — 940.
J* 1766. p, 620— 675. dann p. 1190 — 1214. J. 1774. p. 195 — 298
und p. 749 — 801.