den Pharus zu Alexandrien Unter die sieben Wunderwerke der
Welt. Er wurde von dem Ptolomäus erbaut, 283 Jahr v. Chr.
Geb. vollendet, und dieser gab dem Architecten Sostratus von
Gnidus die Erlaubnifs sich durch die Inschrift: Sostratus von
Gnidus, Sohn des Dixiphanus, hat dieses Werk den Göttern un-
sern Erhaltern, und dem Wohl der Schijffahi'er geweihetzu verewigen.
Den Nahmen Pharos, wonach die Leuchtthürme ihre
Benennung erhalten haben: als der Pharus zu Mefsina (Faro de
Mefsina) u. m. erhielt er von der Insel auf deren östlichen Felsenspitze
er stand. Seine Mauern wurden von der See bespült,
und dies prachtvolle Gebäude bildete ein Viereck, von weifsen
hartenSteinen aufgeführt. Dessen Höhe betrug, nach einem mj-
bischen Geographen desxu. Jahrhunderts 3oo Cubitus d. i. F47 engl.
Schuh (*). Auf dem obern Theil dieses Thurmes brannte zur
Nachtzeit dasFeuer, welches dem Seemann, der vor dieser gefährlichen
mit Klippen und Sandbänken besetzten Küste vorüber segelte
, zum Leitstern diente.
Nach dem Geschichtschreiber Josephus soll man dieses Leuchtfeuer
auf 3oo Stadien (2835o T. oder 14700 R.) weit haben sehn
können. Die Kosten dieses Leuchtthurms wurden auf 800 alexan-
drinische Talente geschätzt, welches also nach de flsle 1832000
Rthlr. Conv. Münze betragen würde, aber die Gröfse desselben
läfst sich nicht bestimmen : nach dem Josephus wird er über
88 Fufs im Durchmesser gehabt haben, und die Dicke der Mauer
wird 20 Fufs betragen. Sollte man von einem solchen Gebäude,
welches von solchen Materialien aufgeführt war, nicht
eine Dauer bis auf unsre Zeiten erwarten ? und doch hat dieZeit
ihn fast gänzlich vernichtet und nur die Fundamentmauern auf
dem Felsen sind sichtbar ; Ueberreste die der General Andreossi
gesehn hat, wie er mir versicherte. Ob er durch ein Erdbeben
oder durch Menschen , die nur zu oft ein Vergnügen darin
finden, Werke des Fleifscs und der Kunst zu vernichten, wo-
(*) Dissertation snr le Phare d’Alexandrie par Monfaucon Acad. royal
des Inscript, et B. L. Vol. VI. 577.
von die Engländer im Hafen zu Toulon noch neulich 1793 fürchterliche
Beyspiele lieferten , zerstöhrt wurde , ist unentschieden.
Nach dem arabischen Schriftsteller Abulfedas stand er noch im xiv.
J. Also hätte er 16 Jahrhunderte dem verheerenden Zahn der
Zeit Trotz geboten.
q°* Die Leuchtthürme zu Brindisi
(Brundisium) am adriatischen Meer, standen zwischen dem äus-
sern und innern Hafen auf beyden Seiten der Fahrt. Sie waren
oben auf corintischen Säulen angebracht. Von denselben ist noch
eine Vollkommen erhalten und sie besteht aus einer grünen und
weifsen Marmor Art, Cipellino genannt. Der obere Theil der
Säule ist mit Sirenen , Acantuslaub und Tritonen verziert. Oben
auf der Säule steht eine runde Vase , welche das Leuchtfeuer enthielt.
Da die Säule nicht hohl ist, so wollen sie einige Schriftsteller
nicht für eine zum Leuchtfeuer dienende Säule gehalten
wissen.
30, Das Leuchtfeuer zu Ostende
besteht aus einer etwa 60 Schuh hohen, von Quadern aufgeführten
, toskanischen Säule T. 63. Zu dem aus vier Reverberlampen
bestehenden Leuchtfeuer steigt man in die Säule auf einer W en deltreppe
hinauf.
4°" d)er Leuchtthurm genannt Corduan, vor der Garonne Mündung ,
ist ohneZweifel dergröfste Leuchtthurm, dessen sich jetzt Europa
rühmen kann. Er ist von Ludwig de Foix im J. 1584 angefangen;
endlich 1610 vollendet worden , und steht auf einem Felsen, den
die Fluth nicht bedeckt, woran sich aber dieW^ogen mit fürchterlichem
Toben brechen. Belidor in seiner Arch. Hyd Tom. li.
Part. 11. $.801. gibt davon eine Beschreibung, in welcher wir leider
das Wesentlichste, das ist die Gründung des Thurms auf den
Felsen, vermissen. Ich verweise also auch denjenigen, welcher
sich von dem Gebäude eine anschauliche Kenntnifs erwerben will
auf Belidor selbst. Dieser Thurm ist 169 Fufs hoch. Nachdem
er 5o Jahre gestanden , so hatte das Holzfeuer und nachher das
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