den Bergen anlegen sollen, um jeder Landung und jedes Angriffe
Trotz bieten zu können. Und es sind die Ausführung der Entwürfe:
bey dem alten Retranchement (3 l) eine Redoute anzulegen;
auf den Anhöben von Alloutes (4) und Couplets (5) Batterien
zu errichten eben so nöthigwiedie Batterie (7) bey St. Anne, das
Fort Danville (26) und das Fort Bretteville 27. 4”' "War die projectirte
Direction des Meejdammes A D nicht zweckmäfsig gewählt:
weil sie bey A einen Felsen Z, welcher nur 12 Schuh unter
der ord. Ebbe liegt, vorbey läuft. Auf diesen würden daher
die Kriegsschiffe, zur Zeit der Vojfluth leicht gescheitert haben,
weil er nahe bey der Einfahrt liegt ; und da der Fluthstrom aus
Nordwest kommend, in diese Durchfahrt lebhaft seyn'mufste.
5°' Erhält der Meerdamm durch seine Lage, den Angriff der Seebrandungen
von mehreren Seiten.
Der Meerdamm hätte also drejhundert Toisen meerwärts von
E nach F und G gelegt werden müssen, und zwar aus folgenden
Gründen.
1°' Hätte die Rhede alsdann die gröfste Flotte fassen können.
20' Konnten die Linienschiffe auf den besten Ankergrund — in
dem Bezirke, zwischen der Insel Pelée und Querqueville — statio-
niren. — 3°' Hätte der Meerdamm den Seewogen und dem Fluthstrom,
der in westlicher Richtung aufläuft, die wenigstens Angriff-
puncte dargeboten, ja die Schlagwellen wären senkrecht* auf ihn
angefallen, und der Fluthstrom längs ihm hingelaufen. 4°‘ Die zwo
Eingänge hätten hinreichende Weite (der östliche EingangE 3oo,
der westliche G 35o Toisen, für Kriegsschiffe vom ersten Range
und Tiefe (3o bis 46 Schuh bey der Ebbe) erhalten, um durch dieselben
bey allen Windstrichen u. dem niedrigsten Meer zu laviren.
5°' Die Puncte auf denen man alsdann Forts hätte anlegen müssen
wären gewesen à) die Anhöhe L bey der Bucht von Naqueville,
b) die nördliche Spitze dér Insel Pelée c) ein Halbcirkel- Fort auf
dem Meerdamm beyF, nach MontalembertsManier. Leuchtthür-
me hätte man in £ und Gauf dem Meerdamm, und zwey andere,
einen auf derlnselPclée und den vierten auf den Pointes des F ourgetes,
anlegen können. Der Meerdamm müßte | der Springfluth
erreicht haben, um dieSeewogen bey derFluth zu brechen. Meerwärts
wären drey Schuh und nach der Rhede zu zwey Schuh Böschung
auf jeden Fufs Höhe nöthig gewesen, um den Seebrandungen
zu widerstehen und dessen Gipfel möchte in dieser Hinsicht, die
Breite von 18 Schuh erhalten haben. Da es hier der Steinbrüche
und Felsen im Ueberflufs giebt, so mufsten zu dem Meerdamme
Steine von 5o bis 3ooo Pf. schwer genommAi werden, denn die
kleinen Steine leisten nur einen schwachen und unzureichenden
Widerstand und werden bald fortgewälzt.
Dafs die Wasserfläche, oder der Bezirk der Rhede, alsdann
zu grofs sey und hohe Wellen entstanden seyn würden, war nicht
zu fürchten: denn sind nicht die Rheden von Vlissingen, Hel-
voet, Maarsdiep, Cadix, Neapel, Cronstadt, Coppenhagen, Brest
und Toulon noch gröfser? und doch werden die Wellen auf den
drey ersten Rheden nur von Sandbänken, die davor liegen, welche
die Ebbe noch nicht erreichen, gemäfsigt. Um wie viel stärker
müfste aber nicht der Meerdamm— zu 7\ Fufs über die ord. Ebbe
r e i c h e n d d i e Ruhe der Rhede bewirkt haben? Grundwogen,
die den Schiffen zum nachtheiligsten sind , konnten auf dieser
Rhede gar nicht entstehen, weil die fortlaufende Bewegung der
Wellen und ihre Oscillation durch den Meerdamm unterbrochen
wurde. Endlich ist die Stationirung einer Flotte sehr vortheilhaft,
Wenn die Schiffe auf den gehörigen Abstand, d. i. wenigstens auf
goo Schuh, oder auf einer Kabeltaulänge, vor Anker liegen : alsdann
können sie sich nicht nur auf ihre vier Anker, bey Ebbe und
Fluth, gut drehn , sondern, wenn bey Stürmen eines seine Anker
schleppt oder verliert, so kann es den übrigen Schiffen ausweichen.
Also erheischte das Local, in hydrotechnischer und nautischer'Hin-
sicht, eine gröfsere Ausdehnung der Rhede, und ich werde nicht
zuviel gewagt haben, wenn ich meine Gründe, die nicht Tadel
sondern Prüfung sind, vorgetragen habe. Sie mögen berichtigt
und wiederlegt werden u. wenn nur die Wissenschaft, selbst durch
solche Erörterungen, gewinnt, so ist meine Absicht erreicht.