rast über die Sandlager hin, einen Graben und mache in demselben
Bohrschächte, wo die Probebohrungen sie als zweckmäfsig
gezeigt hatten. Fallen die Bohrlöcher schnell zu, so setze man
darin Röhren, lege um denselben in den Graben Steingraus und
versehe die Oeffnung mit einem Drathgitter oder mit einem hölzernen
Stöpfel, worin Löcher gebohrt werden.
j.) DieZuleitungs-oder (besser) Fangegraben des Quellwassers,
vereinige man am Ende des Morastes mit dem Haupt - Abzugs
canal; finden sich auch Quellen in der Nähe dieses letztem, so suche
man sie gleichfalls durch Grundbohrungen zu Tage, in ihn, aufsteigen
zu machen. In England hat Herr Eikingston, durch Abfan-1
gung der Quellen , viele Moräste ausgetrocknet und eine Prämie
von eilf tausend Gulden für diese Methode erhalten. In der That
bedarf sie auch keiner Fürsprache, wenn erwogen wird, dafs da,
wo die Quellen die Ursache eines Morastes sind , die Gräben das in
der obern Erdschichte und auf der Oberfläche stehende Wasser
nicht entwässern können , weil sie ja nicht die wahre Ursache
der Versumpfung aufheben, das ist die Quellen nicht abfangen.
Der Herr Graf von Podewils hat sich daher durch seine Schrift,
welche folgenden Titel hat: «John Johnstone Abhandlung über
das Austrocknen der Sümpfe und Entwässerung kaltgründiger
Aecker nach der neuesten von dem Herrn Eikingston entdeckten
Verfahrungsart mittelst Abfangen der Quellen , aus dem englischen
übersetzt, in Com. bey Maurer 1779.* ,um den Ackerbau verdient
gemacht. Diese Schrift zeigt die Verfahrungsarten umständlich,
welches der Plan dieses Werkes nicht erlaubt, und ich verweise
deswegen den Leser, welcher Ländereyen entwässern w i ll, auf
dieselbe (*).
(•“ ) In des Pr. G. O. B. Rath Ziteimanns Abhandlung, in der Sammlung
nützlicher Aufsätze und Nachrichten die Baukunst betreffend I. J. 1 B.sind
auch manche nützliche Vorschriften und historische Notizen enthalten;
wie auch in der practisch-öconomischen Wasserbaukunst für Beamte u.
s. w. von H. Scheyer. Insbesondere sind diese Schriften, wegen der Bewässerung
nützlich.
Die Entwässerung kaltgründiger nasser Länderiyen
werde ich daher nur kurz berühren, a.) Steht das Wasser auf
der Oberfläche, so lege man offne Gräben an und zwar nicht von
den Bergengerade herunter, sondern in schräger Richtung, damit
ein Graben einen gröfsern Bezirk trocken mache. Auf der Ebene
führe man die Gräben in den tiefsten Stellen und in hinlänglicher
Anzahl.
b. ) W o der Erdboden aus Lehm und Thon besteht und er
das Wasser nicht durchläfst; auch die Nässe tief eingedrungen ist,
da lege man verdeckte Gräben, mit Holz, Steine, Busch u. dergl.
gedeckt, schütte darauf zwey Schuh hoch Erde, damit das Vieh nicht
durchtrete. Auch die Grabenflur wird man öfters befestigen müssen,
damit das Wasser in den Boden nicht eindringe. Diels kann
mit Feldsteinen, Holz, Busch, Stroh und Schilf, wenn letzteres
geflochten ist, bewerkstelligt werden, je nachdem der Boden beschaffen
ist. Besteht die Grabenflur aus festem Thon und Klay-
boden , da kann man sich der Steine bedienen, wo sie aus porösem
Boden besteht, wird man sie mitLehm, Thon, Kiesel und Mauerschutt
ausfüllen.
c. ) In manchen kaltgründigen Aeckern kann schon durch
Wasserfurchen viel geholfen werden , und diese sollten nie fehlen.
Auch wird es nöthig seyn, wo Quellen sind, Grundbohrungen
zu machen und zu verfahren, wie oben gezeigt ist. In keinem
Lande habe ich mehrere Abzugsgräben in kaltgründigen Ländereyen
angetroffen , als in Meklenburg. Sie haben mir bey der Aufnahme
dieses Landes, B. I. S. 321. viel zu schaffen gemacht; ohne
dieselben würde Meklenburg, als ein kaltgründiges Land, vielleicht
nicht die Hälfte Korn tragen. Und so wie der angehende
Oeconom in diesem Lande viel lernen kann, wird er auch über
die Ziehung der Gräben manche nützliche Erfahrung sammlen
können , und zwar manches ausgeführt finden , was uns die englischen
Schriftsteller, als nur in England angewendet anpreisen.