selten, bey Sturmfluthen, gegen den Deich angetrieben, worin
sie Löcher machen.
2) Hat die Erfahrung bewiesen: dafs die Steinkisten zwischen
den Pfählen nie regelmäfsig und dichte gefüllt werden können,
welches auch, der runden Form der Steine wegen , sehr begreiflich
ist; dafs die obernSteine in den Kisten herum gewälzt und herausgeworfen
werden. Diese Steinkisten bedürfen also auch in dieser
Hinsicht einer starken Reparatur.
3 ) Verursachen die .steilen Holzwände solche fürchterliche
Brandungen, F. 1. 2.6. T. 56., die bey den höchsten Sturmfluthen,
— welche allemal bey Nordwestwind der auf den Deich anweht,
entstehn — bis auf die Krone des Deiches , ja über dieselbe hinüber
brausen , wie diefs die angeführten Figuren zeigen.
Bey minder gefährlichen Sturmfluthen spritzen die Wellen
auf die äussere Dossirung. Die Erfahrung hat es auch leider gezeigt
Schrift Nr°'5. S. i3 7 ,s .S .4 i, dafs der Erddeich, während den hohen
Sturmfluthen, von dem Niederstürzen derer über das Pfahlwerk,
nach einer krummen Linie spritzenden Wellen, bis zurKrone hinauf
sehr beschädiget worden ist; und an einigen Stellen, wo d#s
Pfahlwerk am höehten steht, war bey der Sturmfluth von 1776
die Gefahr für den Deich zum gröfsten, (S. 122. u. i 4°- der Schrift
Nro' 1. S. s.40) indem die über das Pfahlwerk lauffenden Wellen so
gewaltig gegen den Deich bey Ropta-Zyl anstürzten , dafs sie über
denselben noch hinbraufsten, Häuser wegspülten u.beym Züricher
Ort F. i.die Krone u. äufsereDossirung des Deichesangriffen, welche
nurnoch nach der Lin. Bißstehn blieb (* ) .’ Der Deich warfast
•zerrissen, obgleich die Sturmfluth die Krone nicht erreichen konnte,
wann kein Pfahlwerk da gewesen Wäre. Auch vordem Deichstück,
wo das Pfahlwerk ganz neu war, u.,vor weichem zwey in der Spitze
-f*) Auf T. 56. F. 1. ist dlesesJJebcrstiirzen der Wellen figürlich dargestellt.
Aber nicht allein an diesen Pfahlwänden liefen die Wellen so hoch auf,
sondern auch an den ehemaligen Pfahlwänden vor dem nordhölländi-
sehen.Seedeiches *) '
Outwerp op den. tegenwoordigen-Dyk voor en bewesten Medenblick 17^7*
zusämmenstossende hölzerne Höher lagen, nämlich bey dem Num-
merstein 45 , am Buyterfdyk , T. 55, woselbst das W a tt bey der
Ebbe trocken läuft , "über welches also die Wellen in ihrem Anlauf-
fegemäfsigt werden , hafdiese Sturmfluth die Pfahlwände , samrat
ihren Gurtungen aus dem Grund" gehoben; umgekehrt gestellt ,
und die treibenden Pfähle gegen den Deich geführt, welche darin
äufserst nachtheilige Einwühlungen verursachten. Am worku-
mer Deich ist sogar von dem Anstossender triftiggewordenen Pfähle
Wirklich ein Deichbruch entstanden , wie der Graf W rassenaar
in seiner Preifsschrift versichert. So gefährlich und nachtheilig
sind also die steilen hohen Pfahlwände^ und doch kann man sich
an einigen"Orten, und vorzüglich in Friefsland, nicht enfschiies-
s'en , sic abzuschaffen!! Ich seihst” habe es- bey-einem mäfsigen
Winde gesehn: dafs die Wollen über das Pfahlwerk am Züricher
Ort*schlugen , daher auch längs der Innern Pfahlwand eine Lage
von Ziegelgraus geschüttet we.rden mufs, . um nur die Deichzehe
zu'erhalten , ob sie gleich an vielen Stellen über die tägliche
Fluth liegt.
Mehrere Erfahrungen lehren auch an dieser Seewehre, dafs
die" Wellen doppelt s-o hoch, ■ alsdie senkrechten Pfahlwändeauf-
braüsert , und sonach habe*ich sie in F. i. noch nicht kräftig genug
ausgedruckl.
4 ) Sind die Reparaturen der Pfahlwände auch sehr kostbahr
und da. wo der Pfahlwurm ist, unerschwinglich; so kostete z. B.
die Längenruthe (16 Fufs) im J. 1776. die Summa von 462 Gulden;
im folgenden Jahre mufste noch eine Hinterkiste für 185 Gulden
11 Stbr. hinzugC'fügt werden, so dafs die Längenruthe 9 15 Gulden
6 Stbr. erforderte. Die erste" Anlage der parallelen Pfahlwand
vordem Fünftheils-Deiche kann also wenigstens zu 25 Millionen
Gulden gerechnet werden, (Schrift Nf0-5. p. 237.), S. 41.
We l’che Summen müssen nicht erst die hölzernen Höfter gekostet
haben!
5) Bey diesen ungeheuren Kosten kann das Pfahlwerk doch
nur wenig Jahre bestehn ; theils des Wurmfrasses wegen, andern