auch die Zyper- Vaart oder der Canal. W ie viel mag sein Bett
nicht gegen den Drempel derGrofsen-Schleuse erhöhet seyn?
Die Austiefung dieses Canals oder Busens , die Vergröfserung
des Profils der Kleinen-Zyperschleuse, wird also ohne Zweifel einen
wesentlichen Einflufs auf die Verbesserung der Auswässerung
von Schermeers - Busenwasser haben. Gewifs wird daher jeder
Hydrotect dem Projecte der Sachkundigen , und nicht den Deichgrafen
der Zype , beystimmen. Der zweyte Einwurf wurde von
den Deichsregenten des Heer-Huigenwaard gemacht. i°‘ Sie behaupten
: dem Plan zur Verbesserung vor Nordhollands Wasserstaate
mangle es an genauen Local-Untersuchungen und an zweck-
mäfsiger Abwiegung alle der verschiedenen Rücksichten, welche
da ins Auge gehalten werden müfsten. Der Entwurf müsse unfehlbar
den Ruin ihres Polders zur Folge haben , wenn er ausgeführt
werde, der P. seyaber 338oMorgen grofs, unterhalte viele Wasserbauwerke:
als Schleusen, Deiche, Brücken, Abzugscanäle und
44 grofse Schöpfradmühlen und die Kosten dieser W erke beliefen
sich jährlich auf 22000 G. Hierbey mufs ich nun bemerken, dafs
dieser Polder vorzüglich gegen das Project, wegen dem Versetzen
der Streichmühlen nach Aardswoude ist, weil jetzt diese Mühlen
das Wasser aus Raaxmaats - Busen, worin der Huygenwaard auswässert,
auf Schermeers-Busen bringen. Eine Einrichtung, die
für den Huygenwaard ganz vortheilhafte, aber für Schermeers-
Busen höchst nachtheilige Folgen hat.
Auf die Vorstellung des Huygenwaards antworten nun die
Sachkundigen Projectgeber mit aller Bescheidenheit: «dafs sie sowohl
bey der Untersuchung des Locals, als wie bey dem Entwürfe
selbst, das Particular - Interesse, mit dem gesammten Vortheile
des Wasserstaats von Nordholland, so gut, wie möglich, zu
vereinigen gesucht hätten. Es bleibe eine unleugbare Wahrheit:
dafs hohe Wasserkehrungen (Kadeiche) ein höheres Aufmahlen
des Wassers, also eine gröfsere Auswässerung in die See, gestatten.
Dafs im Gegentheil niedrige Busendämmeiuralledie Lande und
Polder, aus denen in die Busendas Wasser gemahlen werde, naehtheilig
wären. In diesen Hinsichten hätten sie vorgeschlagen:
i 0' die W'Iederaufhöhung der gesenkten Kadeiche und mit Gründe
hätten sie behauptet: dafs die Unterlassung ihres Vorschlages,
Nordholland in ein stehendes Wasserbezirk ( Waterpoel) verwandeln
würde, und dafs dem Huygenwaard dieses Schicksal zuerst
treffen müsse. Ja dessen hohes Busenwasser, vom December
1791 , welches auf 3 bis 4 Zoll über den Amst. Pegel gestanden,
und das den westlichen , so wie den südlichen Ringdeich überströmte,
beweise dies und folglich wären diese Ringdeiche zu erhöhen.
2°* Gegen den Plan , wegen der Versetzung der dreyzehn
Streichmühlen von der Süderseite von Raaxmaats - Busen nach der
Nordseite bey Aardswoude hatten die Deichsregenten von Huygenwaard
einzuwenden : dafs wenn man auch mit den commit-
tirten Sachkundigen annähme : 10' einen starken Südwest und
Westwind, 2°' einen starken Nordwest und Ostwind; und 3°‘ dafs
in dem ersten Fall von den jetzigen Streichmühlen das Wasser ab
und nach der Auswässerungs-Schleuse (Geesmeerst- Schleuse) hin-
getrieben wird ; so müfste man auch mit ihnen eingestehn, dafs
die Streichmühlen keinen sonderlichen Vortheil bringen; also wären
auch die Mühlen bey Aardswoude überflüfsig. Aber bey Nordwestwinden
, wobey die Geestmeer-Schleuse nicht offen gienge,
wären sie grade auf den Plätzen, wo sie stehn durchaus nöthig,
um das Wasser von Raaxmaats-Busen in Schermeers-Busen zu
streichen. Hier gegen erwiedern die Sachverständigen: dafs da
bekanntlich die i 3 Streichmühlen Raaxmaats hohes Busenwasser
auf Schermeers-Busen wirklich aufstreichen müssen , also nicht
überflüfsig seyen. Dafs aber auch andern Theils die Erfahrung
lehre, wie selbst bey Südwest und Westwinden, wenn das Busenwasser
von demjenigen Ort, wo gegenwärtig die Streichmühlen
stehn , nach der grofsen Geestmeer-Schleuse hin wehen, zwar
die Auswässerung befördert werde, aber doch bey weitem nicht
hinlänglich, indem die See alsdann mehrere Tage lang einige Zoll
höher als das Busenwasser stehe. Bliebe die Schleuse nun 3 bis Ä
Tage zu, so mahlen die 5i Wurfradmühlen das Binnen - Busen