de ich ihnen einen eignen Abschnitt widmen und darin zugleich
die Schiffswerfte erklären. Der Gebäude eines grofsen Kriegshafens
gibt es nun noch mancherley: als die Wohnungen für dieDi-
recteure oder Inspecteure des Hafens, für die Ingenieur-und Marine
Officiers, Hospitäler undSchulen; a.) für die Seecadetten ; b.)
für die Matrosen ; c.) für das Militair; eine Bibliotek und Modellsammlung;
eine Kirche; ein Observatorium und eine Apotheke.
Itäder. Brunnen. Cisternen. Casernen, Ein Gebäude für die
Gefangenen- und Galeeren - Sclaven , welches die nöthige Sicherheit
gewährt aber auch nicht zu enge, sondern luftige - Behältnisse
einschliessen mufs. Magazine für Feuerlösch-Instrumente u.
Prahmspritzen , die auf die Bassins oder auf den Canälen liegen.
Sägemaschinen oder besser Sägemühlen. Kornmühlen, Bohrmaschinen
, Wetterableiter an den wesentlichsten Magazinen und
Gebäuden. Entfernt vom Hafen mögen stehn , die Pulvermagazine,
die Ankerschmiede , welche einen bequemen Raum einnehmen
, und wo möglich von der Dampfmaschine getrieben werden
sollten, um desto compacter zu schmieden. Schlosserschmiede,
das Kochflott ( Pigouliere ), wo der Theer, das Pech und das Oehl
gesotten wird ; endlich Ziegelleyen undKalchbrennereyen.
Zu den Bauwerken die zur Sicherheit und Bequemlichkeit
der Häfen dienen, und für den Hafenbau geeignet sind, zähle
ich nun noch a) die Leuchtthürme (Phares) und die beweglichen
Leuchtsignale. b) Die Meerdämme; Hafendämme, S. 191.,
und Kays, c ) Die Schleusen ( écluses ). a ) um damit das
Meerwasser abzuhalten, das sind Schützschleusen, b) Schleusen
mittelst, welchen das Wasser in den Bassins zu der Fluthhöhe
erhalten werden kann, d. s. Stauschleusen c) Schleusen mittelst,
welchen das Wasser während das Meer fällt in dem Spüblbusen
oder Bassin zurückzuhalten und bey der Ebbe ausgelassen wird ,
damit der Spühlstrom oder das durch die Schleuse strömende
Wasser den Hafen, die Hafenstrafse, oder auch zugleich die untern
Bassins reinige und solche Schleusen heifsen Spühlschleusen ;
ja, es giebt Spühlschleusen die auch zugleich als Kammerschleusen
dienen, z. B. die Schleusen bey Schiedam und Gouda.
Zu den Maschinen, die beym Hafenbau Vorkommen, zähle
ich noch folgende als. a) Baggermaschinen, b) Krahnen oder
Hebmaschinen, c) Rammmaschinen d) Maschinen um Pfähle
auszuziehn e) Maschinen um Pfähle unter Wasser abzusägen
f) Schöpfmaschinen, g) Maschinen zur Transportation der Materialien;
der grofsen Bau-und Werkstücke; und endlich Maschinen
zur Ebenung des Grundes.
Was nun die Aufführung mancher der genannten Gebäude
anbetrift, so gehört sie nicht directe zu meinem Zweck und man
kann sich darüber in den Werken der Baukunst Raths erholen.
Kennt indessen der Hydrotect ihre Einrichtung und Bestimmung,
hat er dié Architectur zu seinem Studium gemacht, wie
er sie denn dazu machen sollte; weifs er Schleusen und Hafendämme,
Scbiffsdocken und Brücken zu bauen; so wird er auch
alle diese Gebäude zweckmäfsig anführen können, wenn er sich
einen reinen Geschmack erworben hat.
IV”' Von -der Erbauung der Kays.
Anfänglich war ich willens, dieser Materie einige Abhandlungen
voran zu setzen: nehmlich eine über die zweckmäfsigste Anwendung
der Baumaterialien bey solchen und ähnlichen Wasserbauwerken
und von der Zubereitung des Mörtels. Eine zweyte
von der Gonstruction und Stärke solcher Mauern die zu Kays
aufgeführt werden; eine dritte von dem Pfahlgrund und Pfahl-
roste und endlich eine vierte von den Interims Abdämmungen.
Ueberlege ich aber jetzt nachdem das bis hieher abgefafste bereits
3 i Bo gen eingenommen bat, so sehe ich mich des Raums wegen,
welcher mir dieser Band gibt, genöthigt, diese Gegenstände
beym Schleusenbau abzuhandeln , woselbst sie auch noch
zweckmäfsiger stehn werden. Ich will hier also vorzüglich einige
allgemeine Regeln geben und dann die Construction von
merkwürdigen Kays darstellen, um denen, die Gelegenheit haben