Die Doppeldocken zu Rochefort Tab. 65.
Sie liegen hintereinander und beyde können mittelst einer
Abdammung'getrennt werden. Die untere, welche zwischen den
Banquets 52 Fufs Breite hat, ist für Schilfe vom ersten Range bestimmt;
die obere deren Breite zwischen den Banquets 48 Fufs
beträgt und die 2 Fufs höher als jene liegt, nimmt Schiffe vom
zweyten und dritten Range ein. Man wolltediesen Docken Fluthund
Ebbethore geben, das letztere welches in den Docken das
Wasser zu der für die Schiffe nöthigen Höhe erhalten sollte,
wenn man ein Schiff aus der untern in die obere Docke ziehn
wollte, ist nicht eingesetzt (Description de trois formes de Brest
pag. 3f). Diese Docken haben zwo wesentliche Fehler, der erste:
da Ts sich in ihnen eine Menge Quellwasser, ohngeachtetder Grund
aus Tufstein besteht, einstellt und der zweyte: dafs sie zu breit
und nicht nach der Form der Schiffe gebaut sind, also zu viel
Wasser einnehmen. Den ersten Nachtheil hat man dadurch zu
verbessern gesucht, dafs man 1720 den Boden der untern Docke
mit Mauer- und Holzwerk erhöhete, wie es das Profil E F zeigt.
Ferner ist das Quellwasser der untern Docke in zwo Fontainen
gesammelt und unter der Stapelrinne (cunette) bis zu der Quelle
(source) geführt. Das Wasser der öbern Docke ist gleichfalls
in einer Brunnenstube (Fontaine) gefafst und von dieser
läuft es in derStapelrinne nach der benannten Quelle. Von hieraus
wird das gesammte Quellwasser beyder Docken durch einen Aque-
duct M zu der Schöpfmaschine, die in der Folge beschrieben
werden soll,'geführt. Diese hebt also das Wasser und von ihr
fällt es, durch einen Aqueduct cc, der Brunnenstube e, und
der Schützschleusef , über den Vorboden der Docke, die es vom
Schlamme reinigt, in den Charente-Flufs.
Man wollte dieses Wasser mittelst des Ableitungs-Aqueducts
bb durch die Schleuse g, aus der Docke lassen, aber derselbeist
verfallen und statt seiner dient die Maschine. Heber den steinernen
Boden liegt wie der Grundrifs zeigt noch ein hölzerner Boden.
Dem Durchdringen des Quellwassers auf der Charente hat man
mit den Lehmdammungen k und l begegnen wollen. Besser
wäre es gewesen, wenn die Docken nicht nur in Spundwänden
eingefafst, sondern auch nach der Queere mit mehrern versehn
worden wäre und einen tüchtigen Pfahl- und Balkenrost erhaltenhätten.
Da die Kupfer diese Docken deutlich darstellen und
ich keine merkwürdige Data davon habe, so beschliefse. ich
die Beschreibung und bemerke nur noch, dafs hey r Fig. 111. ein
Krahnen steht, dafs zwischen den zwo Abtheilungen eine Brücke
3. liegt und dafs in dem Profil I L das Thor mit seiner Sprei-
tzung 8 und die Schleuse f und g zu sehn sind.
Construction des Schiffs - Stapels auf der Insel de la matüre bey
Toulon. Tab. 67. Fig. 5.
Dieses W e rk ist uns vorzüglich merkwürdig, weil es in einem
Kasten erbauet ist, dessen Construction von derjenigen nach
welcher der Kasten, worin die Schiffsdocke von Toulon aufgeführt
ist, abweicht. Die Länge dieses Wcrftes ist 180 Fufs u. er
ist 18 F. breit. Dessen Neigung, verhält sich zur Länge wie 1: 14.
Belidor Tom. II. §. 858. bemerkt sehr richtig: dafs es zu steil; zu
kurz und um 6 Fufs zu schmal ist. Wahrscheinlich ist es nur
für Galeeren erbauet.
Um den Grund zu ebnen, bediente man sich der gewöhnlichen
Baggermaschinen und mit denselben wmrde eine Fläche von
36 Toisen lang und 10 T. breit geebnet. Sie erhielt 4 F. Abhang,
so dafs sie oben 18 F. und am Ende 22 Fufs unter dem W a s serspiegel
lag. Jetzt wurden drey Kasten, jeder 60 Fufs lang
dergestalt gezimmert, so dafs sie nur einen einzigen Kasten, nach
der Schräge des Stapels, ausmachten, dessen Höhe oben 22 F.
und unten 26 F. betrug. Ehe man die Kästen versenkte, wurden
die drey Seiten mit einer Spundwand a Fig. 5. T. 67., in
einer Entfernung von 6 Fufs, umgeben. Längs dieser kamen
Gurtungen, vor welchen man Pfähle b auf 3 Fufs Abstand einr
rammte und an diesen wurden diejenigen Taue befestigt welche die