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Der Hafen von Fecamp in der Normandie. Täb. 62.
Wenn gleich die Läge dieses Hafens für den Seehandel nicht
geeignet ist, so hat doch die einträglicheFischerey daselbst ein vol-
les Recht auf die Unterstützung der Regierung, zu solchen W e r ken
die den Hafen in den bestmöglichsten Zustand bringen können.
Die Hafenstrafse ist west-nord-westlich und die Hafendämme
ƒ 3 und ba 2, welche aus einem mit Kiesel gefüllten Holzbau
Fig. 27. Tab. 66. bestehn , liegen 8 bis 9 Fufs über die ordi-
naireFluth. Von dem herrschenden Seewinde leiden diese W e r ke
sehr: denn die Seestürme thürmen hier die Wbllen gegen das
Gestade höher als bey Havre an. So ward z. B. der westliche Hafendamm
ƒ 3 von einer Sturmfluth auf die Hälfte seiner Länge
und zwar in dessen Mitte ( g ) zerstört, und diese Oeffnung g ist
bis jetzt noch nicht wieder hergestellt.
Des Hafens , des SpühlbusensE und derSpühlschleusen d und
e Situation wäre vorteilhaft (*), wenn der westliche Hafendamm
ƒ3 mit einem durchsichtigen Holzbau von ƒ nach c fortgesetzt
würde (* * ), um die Wellen zu mäfsigen und so den Spühlstrom
wirksamer zu machen, mittelst einer regulairen Einschränkung.
S. 197. Der Hafen hat gegen' den W in d Von dem Kieselstrand
ziemlichen Schutz und kann mittelst der Spühlsch-leuse-(e) ge-
spühlt Werden; die Hafenstrafse aber mittelst der zwoten Schleuse
d. Der Effect des Spühlstromes von dieser letztem Schleuse müfste
aber vergröfsert werden,- wenn das Höft r eingekürzt würde.
Wiewohlman dafür hält, dafs es die einrollenden Wellen schwäche,
so retardirt es offenbahr den Spühlstrom zugleich,, indem es
Wirbel und Drehungen des Wassers verursacht; und dann trägt
es ja zu seiner eignen Destruction bey, die eine Folge der Widerströme
ist;, weil diese-Unterwaschung der Bauwerke bewirken":
( * ) J e d e d ie se r . S p ü h ls c li le n s e n h a t zw e y O e f fn u n g e n v a n i 5 F u fs . S i e s in d
v o m I n g e n ie u r C a s t in e rb a u e t u n d ' ic h w e rd e s ie im I V . B a n d e b e s e h r e i-
b e n .
( * * ) I n d e r K a r te is t d ie s e p ro -je c tir te V e r lä n g e r u n g ƒ c als a u s g e fü h r t g e z
e ic h n e t ..
also sind die Nachtheile, welche es hervorbringt, gröfser als die
Vortheile.-
Um nun die in die Hafenstrafse einrollenden Wellen zu
schwächen, wird nicht nur von f nach c, sondern auch von a
nach r ein durchsichtiger Holzbau anzulegen seyn , und beyde
Bauwerke könnten nach der S. 222. vorgeschlagenen Methode
aufgeführt werden, alsdann bliebe das Höft r zum Theil stehn
und verlöre nur an seiner Spitze eine Länge von 52 Schuh, welches
in dem Plan nicht genau ausgedruckt ist. Wollte man aber
statt solcher durchsichtigen Wferke massive Llafendämme aufführen,
so ist es nur zu gewifs, dafs-dieselben die Wellen verstärken
müfsten, indem sie diesen keine Ausdehnung seitwärts ver-
statteten.
Da die Köpfe der Hafendämme stark beschädigt sind, so
sollte man sie mit einem Revettement von Sinkstücken und Steinen
decken und den südlichen zwanzig Toisen, den nördlichen
zehn Toisen verlängern, damit der letztere die aus Nordwest aufrollenden
Wogen, von des Hafens Mündung abweise.
Der Spühlbusen E ist zwar grofs und vortheilhaft situirt,
aber verbessert wird er werden, wenn man die darin liegenden
Schlick-und Sandplatten 0 aushebt, wie es dasProject ist. Auch
soll der Hafen an der westlichen Seite mit einen Kay versehn
werden , der die im Plan angegebenen eckigten Seiten erhalten
wird. W e il solche vorstehende Ecken Wdderströme und W ir bel
erzeugen, also auch Versandungen längs.einem solchen Kay,
und dann die Wirkung des Spühlstromes schwächen, so hat man
die zu rück tretenden Vertiefungen in schräge Flächen zu Werfte
wollen auslauffen lassen, wie ich aus einer Zeichnung sehe. Diefs
kann es also nur rechtfertigen , dafs man den Quay an diesem Hafen
nicht gerade lienigt machen und bey c abrunden (S. 238.)
will. Wiewohl sich noch mit diesem Llafen, wie ich gezeigt
habe, manche \ erbesserungen machen lassen werden, so haben
ihn doch die Spüblströme ziemlich tief erhalten , und wenn zuweilen
die Hafenstrafse, während an den Schleusen gebauetwur-
XII. Band. 5 (J.