bey Terschelling angewendet batte, denn sonst hätte man gewifs
vorgeschlagen , sich ihrer zu diesen Damm zu bedienen. Andern
Theils erzeugt derselbet den Gedanken: dafs man in einem etwas
lebhaften Strom, worinn noch Pfähle «ingerammt werden können
, die Faschinen - Sinkstücke längs eingerammter Pfähle, auf den
bestimmten Platz, wird einsenken können.
Mittelsteines solchen Dammes glaubte man, zwischen Meeden-
b lick , dem Wieringer-Waard und der Insel Wieringen, eine
Versandung in derSüdersee hervorzubringen; auf diese Weise also
von dem nordholländischen Seedeiche alle Gefahr abzuwenden.
So gewifs es auch ist: dafs der Zuschlufs des Wieringer-
Dieps und solche Durchdammung eine Erhöhung des Bettes in
diesem Theil der Südersee bewirken und den Seedeichen Vorland
verschaffen würde; so treten doch jetzt andere Rücksichten ein,
welche dieses Project verwerfen. Der Seehafen Nieuwe-Diep ,
so wie das Fahrwasser nach Meedenblick, und die Häfen dieser
Stadt, sind zu wichtige Gegenstände , als dafs etwas angelegt
werden dürfte , welches zu ihrem Nachtheil beytragen könnte.
W^r haben es gesehn (B. II. S. 45o bis- 469): wie das Nieuwe-
Diep von dem aus der Südersee kommenden Ebbestrom seine
jetzige Tiefe erhalten hat. Ein Theil des nach diesem Hafen ziehenden
Ebbestroms kömmt aber durch das Wieringer-Diep und
fällt dann nach derjenigen Rinne, welche in den Zandgronden
( T .45.) liegt. Wäre demnach das Wieringer-Diep zugeschlossen
, so würde die Masse des in das Nieuwediep einfliefsenden Ebbestroms
verringert werden und es müfste dieser Hafen an Seichtigkeit
zunehmen. Ferner würden sich alsdann auch die Zandgroden
erhöhen, weil der Fluthstrom nach dem Wieringer-Diep
hin , nicht mehr wirksam wäre. In dem Verhältnis aber solche
emporsteigen ,- müfste auch die Masse des durch das Nieuwediep
fließenden Ebbestroms abnehmen. Es ist ferner einleuchtend:
dafs, nachdem das Wieringer-Diep zugedammt wäre, auch des
Fluthstromes Gewalt auf den Boden der See, südlich Wierihgen,
geschwächt und das Fahrwasser nach Medenblick an Tiefe verliehren
dürfte. Diese Erörterung sehe man also als einen Beweis
dessen an , Was ich in der Note ,( B.II. S. 451 .) gesagt habe.
Der gegenwärtigegute Zustand des Seeuferbaues auf der Insel
Wieringen
ist eine Folge der Direction des Herrn Inspectors Peereboom,
dessen Güte ich einige Aufschlüsse darüber zu verdanken habe.
An» dem nördlichen Ufer-ist die Insel mit Erddeichen , mit
und ohne Pfahlwerk (*), versehn , jedoch nicht längs dem ganzen
Ufer , weil dasselbe hie und da schon hoch genug ist. V o r
dem Dorfer den Oever liegt aber auch vor dem Deiche eine aus
großen Steinen bestehende Dossirung. An der Südwest, Süd und
Ostseite liegt ein sogenannter Wierdeich (Profil 5.) Der we-
sterlandsche Deich ist aber auf eine kurze Strecke mit einer Stein-
dossirung, aus Ziegelgraus und grofsen Steinen bestehend, verstärkt
worden (Profil 6.). Doch ! wir wollen diefs jezt näher erörtern.
Erklärung der Seewehren,
Das Profil 1 zeigt den 12 Fufs über die tägliche und fünf
Fufs über die höchste Sturmfluth (u) liegenden Erddeich, genannt
Maarske-Dyk. Am westlichen Ende besteht er , auf eine Länge
von 29oiRuthen, ohne Pfahlwerk, dessen er der hohen vorliegenden
Gorsen wiegen nicht benöthigt ist. Die Deicherde aus
Lehm, Sand, mehr aber noch aus Kley bestehend, ist aus dem
Vorlande genommen. Ueberall ist .der Deichmit 4bis 5 Zoll starken
Grassoden gedeckt.
Derjenige Theil dieses Deiches Nrö‘ 2. welcher mit einer Pfahlreiche
a b c gegen die Brandung der Wellen versehn ist, wird
noch auf eine Länge von 160 Ruthen mit einer Holzschuhung
(*) Tab. 56. vor dem Renkewaal und Maarstedyk stellt z. B. ein Pfahl-
werk, auch vor dem Bierdyk und Molgerdyk, wie es auf der Karte
angegeben ist. Auf derselben sind die Erddeichè (Nro* 1. q.) mit
doppelten Linien und die Wierdeiche Nro- 5. und 6. mit kleinen
Queerstrichen angedeutet.
III. Band. 3.