Utrecht aufgelegt hatte: .durch die Ausführung radicaler Verbesserung
des Chenals und Hafens, von Frankreich abzuwälzen.
Z ustand. des Hafens; dés Chenals, und des Abflusses der Canäle
im Jahr 1800.
Der Hafen ist stark verschlammt. Seit sechs Jahren aber von
ƒ bis I mit einem soliden Kay versehn worden (S. 260. T. 67 F. 6.)
V o n h bis x besteht die alte W and noch (Belidor 2ter Theil). Auch
das Bassin c hat einen treflichen massiven Kay (von 1789 bis 1791)
erhalten. Die grofse Schleuse c hat der Wohlfahrtsausschufs im
Jahr 1794 wieder herstellen lassen. Da den Ingenieurs aufgetragen
wurde, bey Todesstrafe diese Schleuse binnen 4 Monaten
brauchbar zu machen, so wurden die obern Seitenflügel nur von
einer Holzwand construirt. Zugleich wurde auch die über die
Schleuse liegende Drehbrücke gemacht. Die BergerSchleuse existirt
noch unversehrt, wird aber zum Spühlen nicht mehr gebraucht,
weil — wie gesagt— das Wasser- auf ihrem Boden nur 8Fufs hoch
aufgestaut werden kann; also liegt sie zu hoch und der Canal von
Bergen ist gleichfalls zu klein für einen guten Spühlbusen. Wegen
dem Mardyker Canal mufs ich bemerken, dafs er jetzt, da er 12
Fufs verschlammt ist, die Gewässer bey Dünkirchen nicht aufnimmt
wie ehemals, sondern mit dem Canal von Bergen in einem
H orizont steht, also durch die Bergerschleuse, so wie der Bergener-
canal selbst, aus wässert. Es ist demnach ein dem Local wieder-
sprechender Vorschlag: dieFluth mittelst des Mardykereanajs nach
Dünkirchen zu fuhren; denn es istjadabey zu erwägen, dafs dia-
ser Canal, als er zum tiefsten war, selbst von den Canälen bey Dünkirchen
gespeifst wurde, und das kein Abflufs nach Dünkirchen hin
Stand fand. Ja er hatte einen beträchtlichen Abhang von der auf
dem Canal von Bourbourg liegenden Schleuse r bis zur Mardyker-
schleuse, von fünf Fufs 3 Zoll (Belidor 2. Th. 1. B. §. 494)- Und
warum Wollte man nicht lieber die Fluth in der Nähe von Dünkirchen
in einen grofsen weiten Spühlbusen auffangen, als sie durch
einen langen Canal herbeyzuleiten ? Doch davon nachher.
Die Hafendä'mme stehn gegenwärtig dreyfsig Toisen weniger
ins Meer als die alten. Der westliche Hafendamm ist construirt
wieF. 22T.66 zeigt; den östlichen aber (vony bis 3) zeigtFig. 20
T. 66 — ; und von i 3 bis-ƒ besteht er aus einem solchen Faschienen
und Steinbau , oder auch aus den Ueberresten des alten Pfahlwerks
auf welches Steine geworfen und auf die Oberfläche, deren Breite
im Mittel 3o Fufs beträgt ^gesetzt sind. Leider sind aber diese
Steine zu klein und blos auf die flache Seite gelegt, so dafs sie nicht
lange liegen bleiben, und von den Wellen weggespühlt werden.
Von 9 bis 11 ist der Damm gar sehr ruinirt, er wird daselbst von
der Fluth überströmt und der Sand vom Strande wird über diese
vier Fufs abgeflächte Stelle hinüber gewehet, und geflöfst, welcher
dann den Chenal anfüllt. Der Sand und Schlamm wird aber bey
der Ebbe mit Schai^gln in Fahrzeuge geladen, und auf derjenigen
Stelle, WO' ehemalPtlas Fort Gaillard (9) lag, aulgekarrt. Von
13 bis 1 2 wurde der Hafendamm im Aug. 1800ausgebessert, und erhält
die Höhe der Springfluth, die gewöhnlich 18 F. steigt (*) von
12 bis zur Spitze sind beyde Dämme sehr destruirt und liegen wenigstens
acht Fufs unter der Flu-thhöhe. Der westliche Hafendamm
ist jedoeh wegen der anlaufenden Fluth, oberhalb 12 besser
unterhalten als der östliche. Der Chenal— welcher zur Nachtzeit
bey i 3 mit einer Kette verschlossen w ird— hat bey der Ebbe wenig
Schuh Wasser , und Fregatten von 40 Kanonen können nur bey
Springzerten und ohne-Geschütz auslaufen. Die-Linie des niedrigen
Meeres hat sich nicht nur nicht vom Gestade entfernt, sondern seit
neunzig Jahren um 19 5 Toisen genähert. Also nimmt der Strand
ab und diese Abnahme, zwischen M N , ist eine natürliche Folge
von der Destruetion und niedrigen Lage der Einfahrtsdämme.
W i r wollen nun in dem
Entwurf zur Verbesserung
diejenigen Mängel kurz beysammen stellen deren Abhülfe, noth-
wendig ist, wenn Dünkirchen zu einem formidablen Kriegshafen
(*) Der Unterschied des ordinairen hohen und niedrigen Wassers beträgt
4 16 Fufs,