den feinen Sand weg, welches die verticalen Wände des. Kastens
erleichterten, unddieKästen wurden gröfstentheils zerstört. Sollten
dieUeberreste nicht fortgerissen Werden und den Eingang derlla-
fenstrafse verschütten,somufsten sie mitSteinmassen beworfen werden
, welches auch geschah. Denjenigen Lesern, welche die Con-
struction der Sinkstücke und ihren Effect aus den zwo ersten Bänden
kennen, darf ich wohl nicht Weitläuftig darthun: ,dafs man
die Verlängerung dieser Dämme mittelst solcher Buschsteinwerke
solide hätte aufführen können! W e il aber diese Methode in Frankreich
nicht bekannt ist, so sind die Hafendämme von Agde im
Jahr 1785 von Steinen bis zum niedrigen Meer aufgeschüttet worden,
und oben sind sie, auf eine Breite von 18 Schuh, mit Werkstücken
gedeckt. Da diese Werke die Tiefe ziemlich vermehrt
haben, und Agde am Ende des Languedoccer-Canals liegt, so ist
zu wünschen, dafs sie vollkommen ausgeführt werden mögen (*).
Welche Mittel man indessen auch anwenden mag: um den
Hafen von Agde zu verbessern, so ist er doch zu klein, und in
dieser Hinsicht haben die französischen Ingenieurs, und namentlich
Vauban, ihre Aufmerksamkeit auf den Hajen-von Cette gerichtet.
Die erste Nachricht, welche davon erschien, steht in den
Lettres a Mr. Barillon par Froidour 1672, denn man war schon
damals mit dem Bau des grofsen Meerdamms A B (Digue de Richelieu)
beschäftigt (S. 214). Damit die Wellen das südöstliche Gestade
von Cette nicht angreifen sollten, so wurde ein ähnliches
W e rk , von Ib isD , von Steinen aufgeschüttet. Gegen die östlichen
Winde sollte der Flafen von einem Meerdamm E D F beschütztwerden,
ja! man wollte diesen Damm (jettee de Frontig-
nam genannt) nach der punctirten Linie unter F verlängern;
aber er ist nicht weiter ausgeführt, als es die Karte zeigt.
Wenn man nun weifs, dafs die Wellen in die Hafenmündung
heftig hineinrollen und Sand mitbringen, dafs die Schiffe
fast bey jeder unruhigen See Gefahr laufen gegen den Hafendamm
ID geworfen zu werden , so wird die Ausfüllung der
:(*) Histoire du Canal du Midi par Andreossy p. 213.
Oeffnung D C oder ein isolirter Meerdamm davor, wclclftr noch
eine'Einfahrt gestattet; und die Anlage eines Meerdamms von F
nach ƒ gerechtfertigt seyn.
Ich würde mit diesen Werken nicht nur den Hafen von
Cette gegen die Seestürme aus Osten, denen er jetzt hlos gestellt
is t, sondern auch gegen das Einrollen des Sandes sichern , da
der Küstenstrom, der den Sand aufwellert, von Osten nach Wdsten
läuft. Ferner würden diese Werke denjenigen Strom, der in dem
Hafen von Cette durch das abwechselnde Steigen und Fallen
des Teiches von Thau .entsteht verstärken, indem man ihn ja
einengt: folglich würde derselbe eine gröfsere Tiefe hervorbringen.
Endlich wird der Hafen nach der Ausführung dieses
Vorschlages so grofs werden, dafs er den Mangel einer Rhede
ersetzen kann. Sollten denn aber noch die Südwinde zu hohe
Wellen im Hafen hervorbringen, so könnte auch ein isolirter
Meerdämm vor die Mündung G gelegt werden, nach dem Bey-
spiel von Clvita-V&Bchia.
'Einer wesentlichen Correction bedarf der Hafen von Cette
gewifs, denn der Sand häuft sich darin so stark an, dafs man
genötigt ist, acht grofse Baggerprahmen zu unterhalten, die
jährlich fünf bis 600 Cubik Toisen Sand aushaggern und deren
jährliche Unterhaltung 5ooöo Livres kostet (Lalande Canaux
de Navigation §. 296); auch liegen darin die Schiffe nicht sicher:
Uebrigens ist dieser Hafen äufserst wichtig für die Seefahrer,
denn er ist, zwischen den Pyräneen und der Rhone der einzige
welcher grofse* Schiffe aufnehmen kann, da er eine Tiefe von
18 Fufs hat, aber des Canals Tiefe II beträgt 8 Schuh. Dieser
Wichtigkeit wegen hat der Ingenieur Mercardier vorgeschla-
gen (* ): aus dem Flüsse Herault eine solche Wassermasse in
den Teich von Thau zu leiten, vermittelst welcher die Spüh-
lung- des Hafens bewirkt werden könnte', welche in der That,
nach meinem Vorschläge, ton grofsen Wirkungen seyn müfs-
tc, indem man die Wassermasse in einen Raum beschränkte
(®) Recherclies sur les ensablemens de ports de raer.